Wiener Pastoraltheologin Regina Polak sprach in Amstetten über Kulturwandel in der Kirche
AMSTETTEN. Mit der Universitäts-Professorin Regina Polak, Pastoraltheologin an der Universität Wien, konnte das Katholische Bildungswerk (kbw) der Salesianerpfarre Herz Jesu Amstetten eine der bekanntesten Theologinnen Österreichs für einen Vortragsabend gewinnen. Im Mittelpunkt stand ein aktuelles Thema: Wie geht es nach der Weltsynode und dem Synodalen Prozess weiter?
Der weltweite Synodale Prozess, den Papst Franziskus von 2021 bis 2024 initiierte, beschäftigte sich mit dem Thema „Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“. Ziel war es, neue Wege des Miteinanders in der Kirche zu finden. Die Weltsynode 2024 bildete den vorläufigen Abschluss, nun folgt die Umsetzung in den Diözesen.
Ein gemeinsamer Weg
Polak erklärte, „Synodalität“ bedeute wörtlich „gemeinsamer Weg“ – also gemeinsames Beraten, Entscheiden und Glauben. Papst Franziskus sei es gelungen, neue Gesprächsräume zu öffnen, in denen auf Augenhöhe diskutiert werde. Der Prozess sei nicht abgeschlossen, sondern ein wichtiger Meilenstein, der die Kirche langfristig verändern könne.
Ermutigt zeigte sich Polak, dass auch Papst Leo XIV. und der neue Wiener Erzbischof Josef Grünwidl den eingeschlagenen Weg unterstützen. Reformen in einer so großen Institution bräuchten Zeit, betonte sie, doch vieles sei kirchenrechtlich bereits heute möglich – etwa die Einbindung von Frauen in Leitungsaufgaben.
Besondere Bedeutung komme künftig Themen wie Armut, Frieden, Ökologie und Künstliche Intelligenz zu, da die Mehrheit der Menschen mit katholischem Glaubensbekenntnis heute im globalen Süden lebt.
Für die Kirche vor Ort bedeute Synodalität, das Evangelium konkret erlebbar zu machen – durch Achtsamkeit, Zuhören und gemeinsames Handeln. „Aus dem Glauben heraus gibt es Zukunftshoffnung“, so Polak abschließend.
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