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Schacherhof-Musiktheaterprojekt „Not alone“ feierte Premiere in Böhlerwerk

Michaela Aichinger, 26.11.2025 09:09

MOSTVIERTEL. „Ich wünsche mir, dass es auch ok ist, manchmal nicht ok zu sein!“ – mit dieser zentralen Aussage berührte das Musiktheaterprojekt „Not alone“ des Seitenstettner Jugendhauses Schacherhof über 80 Jugendliche und junge Erwachsene sowie das Publikum bei der Premiere im Böhlerzentrum.

  1 / 5   Der rund 50-köpfige Chor unter der Leitung von Miriam Deinhofer aus Seitenstetten begleitete das Stück mit einfühlsamen Liedern. (Foto: Patricia Ritt)

In dem Stück landen sechs jugendliche Hauptfiguren in einem mysteriösen, weißen Raum, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt.

Erst durch die Mithilfe der schüchternen Seli, die beinahe den gesamten ersten Akt still an der Wand verbringt, erkennen sie, dass sie sich aufgrund einer akuten psychischen Ausnahmesituation dort befinden.

Auseinandersetzung mit sich selbst

Im weißen Raum setzen sie sich mit inneren Glaubenssätzen auseinander – etwa „Ich bin nicht gut genug“, „Wer seine Gefühle zeigt, wird nicht ernst genommen“ oder „Nur wenn ich anderen helfe, bin ich wertvoll“.

Diese Gedankenmuster werden reflektiert, verändert oder überwunden.

Gesellschaftlicher Wandel durch Einzelne

Besonders ergreifend ist die Szene, in der Willi „Weltschmerz“ durch das Lied „Was ma heut net träumen“ von Ina Regen begreift, dass gesellschaftlicher Wandel oft durch Einzelne angestoßen wurde.

Damit überwindet er seine Apathie: „Viele, die Großes bewirkt haben, waren anfangs auch allein. Aber sie haben trotzdem angefangen, etwas zu bewegen, damit sich eines Tages die ganze Welt bewegen konnte!“

Musik, Regie und Ensemble im Einklang

Der rund 50-köpfige Chor unter der Leitung von Miriam Deinhofer aus Seitenstetten begleitete das Stück mit einfühlsamen Liedern. Neben bekannten Titeln wie „Sound of Silence“ und „Beautiful Day“ wurden auch Werke junger österreichischer Künstler präsentiert, darunter „Liaba ala“ von ams und „Immer wieder“ von folkshilfe.

Höhepunkt und Abschluss bildete das Lied „You’ll be found“ aus dem Musical „Dear Evan Hansen“.

Band mit Streicherinnen und Bläsern

Die musikalische Begleitung übernahm eine Band mit Streicherinnen und Bläsern unter der Leitung von Stefan Deinhofer.

Für die Regie zeichnete Tobias Resch verantwortlich, ein gebürtiger Sonntagberger, der aktuell in der ORF-Serie „Tage, die es nicht gab“ zu sehen ist.

Thema psychische Gesundheit auch hinter den Kulissen präsent

Bereits im seit September laufenden Probenprozess spielte das Thema psychische Gesundheit eine zentrale Rolle. In begleitenden Workshops wurden verschiedene Aspekte beleuchtet. Psychotherapeutinnen und Sozialarbeiterinnen standen den Mitwirkenden für Gespräche und Fragen zur Verfügung.

Die Kernaussage des Projekts: Psychische Gesundheit soll genauso ernst genommen werden wie körperliche.

„Fast alle erleben im Lauf ihres Lebens Phasen, in denen es der Psyche nicht gut geht. Mit dem Stück wollen wir Mut machen, auf sich selbst zu achten und offen über seelische Belastungen zu sprechen – nur so kann Hilfe ankommen und Heilung gelingen“, betont das Schacherhof-Hausteam mit Raphael Kößl, Kerstin Wagner, Marlene Gundendorfer und Tamara Gruber.

Weitere Aufführungen in St. Peter in der Au

Am Freitag, dem 28. November, wird „Not alone“ in der Carl-Zeller-Halle in St. Peter in der Au noch zweimal aufgeführt – einmal vormittags als Schulvorstellung, einmal abends um 19.30 Uhr als öffentliche Veranstaltung.

Restkarten sind unter jugendhaus@schacherhof.at erhältlich.


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