Familie überrascht Vater mit Patenschaft für Wölfin im Tierpark Stadt Haag
STADT HAAG. Ein runder Geburtstag, eine geheime Aktion und eine Wölfin namens Roxana: In Stadt Haag wurde eine Tierpatenschaft zum unvergesslichen Geschenk.
Bereits neun Monate vor dem runden Geburtstag ihres Vaters Helmut Widhalm aus Steinakirchen am Forst begannen Sarah und ihre Geschwister, über ein ganz besonderes Geschenk nachzudenken. Nichts Alltägliches sollte es sein, nichts, das man einfach kaufen konnte und das dann irgendwo herumsteht. Etwas Einzigartiges, das ihrem Vater lange in Erinnerung bleiben und über Jahre hinweg Freude bereiten würde.
Zündende Idee im Tierpark
Die zündende Idee kam an einem ganz gewöhnlichen Tag im Tierpark. Während die Familie durch die Anlagen schlenderte, blieben ihre Blicke an den Tafeln der Tierpatenschaften hängen.
Vor allem Sarah fiel etwas auf: In der Wolfsanlage lebten vier Wölfinnen – doch es waren nur drei Namenstafeln zu sehen.
Genau in diesem Moment schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf: Warum nicht dem Papa eine Tierpatenschaft schenken – und gleich eine Namensgebung dazu?
Die Idee wird zur Überraschung
Die Geschwister waren begeistert. Als sie erfuhren, dass tatsächlich eine der Wölfinnen noch namenlos war, war die Entscheidung gefallen. Ein Termin für eine besondere Feier wurde mit der Tierparkleitung vereinbart.
Da ihr Vater beruflich viel unterwegs ist und Wochenenden meist verplant sind, baten sie ihn frühzeitig, sich den letzten Sonntag im November vor seinem Geburtstag freizuhalten – ohne zu verraten, warum.
Die Monate vergingen, die Vorfreude wuchs – und schließlich konnte die Namensgebungsfeier stattfinden.
Der Vater – Helmut Widhalm – wurde von seinen Kindern und deren Familien abgeholt. Nur ein Hinweis wurde ihm mitgegeben: „Zieh dich warm an – wir sind viel draußen.“ Wohin die Reise ging, blieb ein gut gehütetes Geheimnis. Besonders die Enkelkinder hatten Mühe, nichts zu verraten.
Vor dem Tierpark wartete bereits ein Mitarbeiter: Herbert Stoschek begrüßte die Gäste herzlich. Helmut erinnerte sich an frühere Besuche in den 1970er-Jahren – an jene Tage, als der Tierpark gerade erst entstand. Doch dass diesmal etwas ganz Besonderes auf ihn wartete, ahnte er nicht.
Namensgebungsfeier an der Wolfsanlage
Die Gruppe erreichte die Wolfsanlage, wo vier Wölfinnen elegant durch ihr Revier streiften. Tierpark-Rangerin Gaby Wahringer erwartete die Gäste und lüftete das erste Geheimnis: Widhalm durfte die Tiere aus nächster Nähe beobachten – und sogar selbst füttern.
Für den überzeugten Vegetarier eine Herausforderung: Fleisch anzufassen fällt ihm nicht leicht. Doch mit Handschuhen wagte er sich tapfer daran. Zuerst versuchte er, ein Stück Fleisch durch den Gitterzaun zu schieben, dann entschied er sich – auf Anraten der Tierpfleger – für die Wurfvariante über die hohen Gitter hinweg.
Die Wölfinnen blieben auf Distanz – neugierig, aber vorsichtig. Sie schnupperten, schlichen, beobachteten, näherten sich den unbekannten Besuchern aber nicht weiter. Widhalm war dennoch fasziniert, die Tiere so nah erleben zu dürfen.
Anschließend begab sich die Gruppe auf die Aussichtsterrasse, von wo aus Widhalm die Fütterung fortsetzte.
Eine Wölfin mit einem besonderen Namen
Nach der Fütterung rückte die Familie mit der Wahrheit heraus: Die vier Wolfsfähen wurden im Mai 2022 im Zoo Riga in Lettland geboren und leben seit August 2023 im Tierpark Stadt Haag. Drei von ihnen hatten bereits einen Namen – die vierte wartete noch auf ihre Taufe.
Und diesen Namen durfte nun niemand Geringerer als Widhalm vergeben. Seine Kinder hatten ihm zum 60. Geburtstag eine Tierpatenschaft samt Namensgebung geschenkt.
In den Wochen davor hatten sie ihn in beiläufigen Gesprächen unauffällig gefragt, welche Namen er schön finde oder mit welchen er etwas verbinde – ohne zu verraten, wofür sie diese Informationen benötigten.
Nun war der Moment gekommen. Doch der Name, den die Kinder vorbereitet hatten, stand auf Widhalms spontaner Liste nicht mehr.
Deshalb übernahm seine Frau Dina die feierliche Verkündung: Die vierte Wölfin trägt künftig den Namen Roxana.
Ein Geschenk, das bleibt
Widhalm war sichtlich gerührt. Je länger er über den Namen nachdachte, desto besser gefiel er ihm. Rangerin Gaby überreichte ihm die offizielle Patenschafts- und Namensgebungsurkunde, die er stolz im Kreis seiner Familie präsentierte.
Marie-Therese, die zweite Tochter, las die frisch erstellte Tafel vor, und Widhalm durfte sie anschließend an der Wolfsanlage anbringen – gemeinsam mit der Beschreibung der vier Wölfinnen, nun vollständig durch den Namen seines eigenen Patentiers: Roxana.
Zum Abschluss der Feier ließ Widhalm gemeinsam mit seinen Gästen seine Wölfin Roxana hochleben.
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