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Die Biene ist eines der wichtigsten Nutztiere

Norbert Mottas, 27.12.2021 12:42

WINKLARN. Peter Spreitzer ist der Obmann des Imkervereins Winklarn. Er empfiehlt, Honig von Imkern der Umgebung zu kaufen.

Peter Spreitzer mit einer Wabe und Honig aus eigener Produktion (Foto: mott)
Peter Spreitzer mit einer Wabe und Honig aus eigener Produktion (Foto: mott)

Peter Spreitzer (64) ist Jungimker und sieht seine Imkerei als Hobby. Die kleine Imkerei hat Peter Spreitzer vor sieben Jahren von seiner Tochter Beate Hörmann übernommen, die das Imkern ein paar Jahre lang sehr ambitioniert betrieben hatte. Spreitzer nennt ein Schlüsselerlebnis, seit dem er sich für Bienen interessiert: Damals hatte er während der Baumblüte kaum Bienen gesehen. Während früher blühende Bäume geradezu brummten, waren damals nur wenige Bienen unterwegs.

Viel zu tun

Auch wenn Peter Spreitzers Imkerei klein ist, gibt es viel zu tun. Eine Arbeit ist die Schwarmkontrolle: Es sollte nicht passieren, dass Bienen ausschwärmen, denn sie würden verenden, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und zurück gebracht werden. Daher sind regelmäßige Kontrollen in der Schwarmzeit erforderlich.Eine weitere Arbeit ist das Aufsetzen der Honigräume, das sind die Teile, in denen die Honigbienen in den Bienenwaben ihre Honig-Vorräte anlegen.Und natürlich gilt auch das Honigschleudern zu den wichtigen Tätigkeiten in der Imkerei. Vor dem Schleudern müssen die Waben abgedeckelt werden: Jede Wabenzelle ist mit einem Wachsdeckel verschlossen und diese Wachsdeckel müssen behutsam entfernt werden.Der Lohn der Arbeit ist wertvoller Honig. Doch nicht aller Honig, den Bienen erzeugen, kann geerntet werden: Von 90 bis 100 Kilogramm Honig brauchen die Bienen 60 bis 70 Kilogramm selber.Welchen Arbeitsaufwand Honig für die Bienen bedeutet, zeigen diese Zahlen: Für ein Kilo Honig sind rund 150.000 Ausflüge verbunden, dabei erfolgen rund zehn Millionen Blütenbesuche und die Flugstrecke ist so lang wie dreimal rund um die Erde. Wer sich das vor Augen führt, bekommt mehr Ehrfurcht vor dem Produkt Honig. Diesen Aufwand betreibt natürlich keine Biene alleine: Ein Bienenvolk besteht aus 40.000 bis 60.000 Bienen.

Bedrohung durch Milbe

Besondere Pflege brauchen Bienen, da sie von der Varroamilbe bedroht sind. Peter Spreitzer setzt hier auf eine bienenfreundliche und schonende biotechnische Methode der Bekämpfung der Varroamilbe. Eine regelmäßige Kontrolle ist während der gesamten Saison unerlässlich.Das Jahr 2021 war ein schwieriges Imkerjahr: Während der Baumblüte gab es Regen. Dann folgte ein kalter Mai, in dem die Bienen sogar gefüttert werden mussten. Im Juni konnten die Bienen wieder fliegen, aber mit dem Juni endet das Imkerjahr. Heuer gab es im Mostviertel einen durchschnittlichen Ertrag.Wer mit Peter Spreitzer spricht, merkt gleich, welche Freude er mit seinen Bienen und dem Imkern hat.Doch die Bienen geben nicht nur Honig, sie sind unerlässlich für das Bestäuben der Pflanzen. Rund 80 Prozent aller Pflanzen werden von Bienen bestäubt. Das macht die Biene zu einem der wichtigsten Nutztiere.

Ohne Imker keine Honigbienen

Und hier kommt wieder der Imkerverein Winklarn ins Spiel – stellvertretend für alle Imker. Die Imker betreuen rund ums Jahr die Bienen. Ohne Imker gäbe es keine Honigbienen und ohne Honigbienen gäbe es keine Bestäubung der Pflanzen in den Wiesen und Feldern. Peter Spreitzer: „Nur heimische Bienen bestäuben unsere Pflanzen, unser Obst, unser Gemüse und unsere Blumen.“ Daher sollte man beim Kauf von Honig auch darauf achten, wo er herkommt. Wer bei Imkern der Region kauft, unterstützt die Bienen der Region und kann sich sicher sein, echten Honig zu bekommen.Der Imkerverein Winklarn ist nicht nur um die Bienen bemüht, sondern auch um die Informationsweitergabe. Besonders freut es die Imker, dass Bürgermeisterin Sabine Dorner-Leyerer (ÖVP) eine große Förderin der Bienen und des Imkervereins ist. Derzeit hat der Verein 18 Mitglieder.

Blühstreifen

Bienen kann man auch im Anlegen von Blühstreifen unterstützen. Insbesondere Leute, die Mähroboter benützen, sollten darauf achten, dass Stellen für blühende Pflanzen stehen bleiben, für die Bienen und für alle anderen Insekten.


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