"Natur im Garten"-Tipp: Holunder-Ernte leicht gemacht
NÖ. Holunderbeeren sind reich an Mineralstoffen, besonders an Kalium und Eisen, und enthalten die Vitamine A und C sowie gesunde Anthocyane, die den Früchten die charakteristisch dunkle Farbe verleihen. “Natur im Garten“ gibt Tipps zur Ernte.
Im Spätsommer reifen die schwarzviolett glänzenden, vitaminreichen Holunderbeeren heran. Zahlreiche Vogel- und Insektenarten werden im Frühjahr magisch von den cremeweißen Blüten angezogen, im Herbst bittet der Holler dann mit seinen schmackhaften Beeren ein zweites Mal zum reich gedeckten Tisch. Neben seinem hohen ökologischen Wert als Nähr- und Nistgehölz ist der Holunder pflegeleicht und seine Früchte lassen sich zu herrlichen kulinarischen Köstlichkeiten verarbeiten. Bei den Früchten handelt es sich botanisch gesehen genau genommen nicht um Beeren, sondern um kleine Steinfrüchte.
Nicht roh essen!
„Roh sind die Holunderbeeren ungenießbar, sie werden erst durch kurzes Erhitzen auf über 70 Grad verträglich. Auf diese Weise wird der giftige Pflanzeninhaltsstoff, das Glykosid Sambunigrin, abgebaut“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Holunder Ernte leicht gemacht
Zuallererst sollte man immer ganze Dolden vom Holunderstrauch schneiden und bei der Ernte Handschuhe tragen, denn die Früchte färben stark. Früchte von Sträuchern, die in der Nähe von stark befahrenen Straßen wachsen, sollten aufgrund der Schadstoffbelastung nicht geerntet werden. Die Ernte sollte man zunächst locker in einen mit Zeitungspapier ausgelegten Korb legen. Sobald die Ernte abgeschlossen ist, sollten die Früchte rasch weiterverarbeitet werden, da sie nicht lange haltbar sind.
Trick beim Abrebeln
Für die Weiterverarbeitung sollten die Stiele und unreife grüne sowie rote oder braune Beeren entfernt werden, da sie den Geschmack ungünstig beeinflussen würden. Mit einem einfachen Trick geht das Abrebeln rasch: einfach eine Gabel nehmen und die Beeren behutsam von der Dolde ziehen. Jetzt ist auch schon alles für die Verarbeitung bereit. Vom traditionellen Hollerkoch oder -röster für den Kaiserschmarren über vitaminreichen Saft oder köstlicher Marmelade - mit Holunder lassen sich zahlreiche, gesunde Köstlichkeiten zaubern, die sich auch wunderbar als kleine, feine Mitbringsel verschenken lassen. Und zu Ehren des Holunders, der einst als natürliche Apotheke neben jedem Haus gepflanzt stand, nicht vergessen: „Wenn du am Hollerbusch vorbeigehst, zieh‘ deinen Hut!“
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