Fliegende Säge zum Ausästen der Leitung im Einsatz
MOSTVIERTEL. Das Instandhalten der Stromleitungen ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für die Versorgungssicherheit in Niederösterreich. Dafür sind immer wieder spektakuläre Maßnahmen notwendig – so auch aktuell in Krems, Scheibbs und Amstetten. Ein Hubschrauber unterstützt die EVN Tochter Netz NÖ bei den Instandhaltungsarbeiten.
Die Arbeiten mit der „fliegenden Säge“ sollen die von Ästen und Bäumen verursachten Stromausfälle reduzieren. „Erst vor einigen Wochen haben wir erfahren müssen, welche Kraft von riesigen Schneemassen ausgehen kann“, so Sprecher Stefan Zach. „Durch das Freischneiden unserer Leitungen möchten wir Stromausfälle minimieren“.
Die fliegende Säge
Um eine Stromleitung von wuchernden Baumästen freizulegen, kommt derzeit ein Sägesystem zum Einsatz, das von einem Helikopter aus bedient wird. Sägesystem und Motor sind bis zu 60 Meter unter dem Helikopter an einer Stange befestigt. „In erster Linie brauchen wir den Helikopter in steilem, unwegsamem Gelände. Also überall dort, wo es nicht nur sehr zeit- und kostenintensiv wäre, die Trassen von Hand freizuschneiden, sondern auch gefährlich“, erklärt Zach.
Aus der Distanz könnte man meinen, die Säge hänge an einem Seil. Doch in Wahrheit handelt es sich um ca. acht Meter lange Alurohre, im Fachjargon „Sling“ genannt, die zusammengeschraubt sind. Dank dieses Systems kann einerseits die Arbeitslänge variabel auf bis maximal 60 Meter eingestellt werden, andererseits kann die sechs Meter lange Säge viel ruhiger geführt werden, auch bei windigen Verhältnissen. Im Inneren des Rohres befinden sich ein Steuerkabel, über das sich die Säge aus dem Cockpit bedienen lässt, sowie ein Drahtseil, das bei einem allfälligen Rohrbruch die Säge halten würde.
Diese Methode ist schnell und günstig. „Im Durchschnitt entastet die Helikopter-Säge, sie hat eine Schnittfläche von sechs Metern in einer Stunde den Baumbestand auf einer Länge von zirka 500 Meter. Ein weiterer, entscheidender Vorteil des Freischneidens per Helikopter ist außerdem die minimale Abschaltzeit des Leitungsnetzes“, so Zach.
Nach einem Schnitt bedürfen die Trassen für fünf bis zehn Jahre keiner weiteren Ausholzung. Insgesamt ist der Helikopter heuer auf einer Trassenlänge von rund zwölf Kilometern im Einsatz.
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