AMSTETTEN. Vor wenigen Tagen hat die Stadtregierung die finalen Pläne für das 19 Millionen schwere Hallen- und Freibad-Projekt präsentiert. Die SPÖ sieht Verbesserungsbedarf.
Durch den zentralen Eingang sollen die Besucher künftig in das Hallenbad ebenso wie auf das Freibadgelände. Vorteil: Garderoben, Duschen und WCs können so von allen genutzt werden. Im Hallenbadbereich erwarten die bis zu 600 Badegäste künftig sechs statt wie bisher vier Bahnen im großen Schwimmerbecken. „Damit kommen wir den Bedürfnissen der Schulen und Vereine nach, die auf mehr Raum angewiesen sind“, erklärt VP-Bürgermeister Christian Haberhauer. Hauptnutzer werden Vereine, Schulen, Sportschwimmer, sportaktive Senioren aber auch Familien mit Kindern und Babys sein.
Neue Rutsche im Hallenbad
So wird auch das bisherige Erlebnisbecken adaptiert, der Kinderbereich vergrößert. Eine neue Rutsche soll vom Obergeschoss über den Außenbereich geführt werden und schließlich in ein separates Becken im Hallenbad münden.
Die neuen Außenanlagen
Die Außenanlagen bieten künftig zwei Becken (25 x 15 Meter sowie 20 x 16 Meter) sowie Liegeflächen für 1.000 Besucher. Zudem wird es einen neuen Kinder- und Familienbereich samt Wasserspielpark sowie eine neue Wasserrutsche geben. Diese wird in ein eigenes Becken führen.
Großer Parkbereich
Von den Außenanlagen getrennt entsteht ein frei zugänglicher 12.000 Quadratmeter großer Parkbereich samt Freizeitangeboten. Gäste gelangen künftig auch über den Ybbsbegleitweg auf das Parkareal. Ein Gastrobereich ist an der Westseite des neuen Bads geplant.
Beginn der Bauarbeiten: 30. April 2022
Für das Großprojekt sind 19 Millionen Euro veranschlagt. Mit 30. April 2022 wird das Bad geschlossen. Das Ende der Bauarbeiten und damit die Wiederöffnung soll Anfang 2024 sein.
Kritik an „fehlender Sauna“
Für die SPÖ gehen die neuen Pläne „in eine gute Richtung“, wobei es „weitere Verbesserungsmöglichkeiten“ gebe. Die fehlende Sauna stößt dabei auf Kritik der Sozialdemokraten. Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder (Grüne): „Im aktuellen Projekt sind die Bauphasen 1 und 3 verschmolzen worden; Bauphase 2 kommt zu einem späteren Zeitpunkt“. Letztere beinhalte auch die Saunapläne.
SPÖ: „Abriss des Freibads verhindert“
„Dass es in Amstetten weiter ein Freibad geben wird, ist auf der politischen Ebene ein Verdienst der SPÖ. Zur Erinnerung: Noch vor ein paar Monaten präsentierten ÖVP und Grüne noch Abrisspläne für das Freibad. Seite an Seite mit den Amstettnern haben wir dann um unser Freibad gekämpft und am Ende konnten wir uns durchsetzen. Das ist ein wirklicher Erfolg für die Amstettner Sozialdemokratie und zeigt, was gemeinsam mit der Bevölkerung möglich ist“, schildert SPÖ-Baustadtrat Bernhard Wagner.
Kritik: „Verkleinerter Freibad-Bereich“ & „Keine Sauna“
„Ein neues 25-Meter Schwimmbecken, ein abgetrenntes Erlebnisbecken und auch die Rutschen wird es dank uns im neuen Konzept geben. Leider wird der Freibad-Bereich allerdings deutlich verkleinert, sodass Liegeflächen oder Ruhezonen nur stark eingeschränkt zur Verfügung stehen. Besonders sauer stößt mir auf, dass es keine Sauna in Amstetten mehr geben wird. Das ist für mich ein No-Go. Amstetten braucht unbedingt eine Sauna“, stellt Wagner klar. Zudem müsse die Barrierefreiheit im Bad sichergestellt werden.
„Weiter konstruktiv einbringen“
„Nach den bisherigen Verhandlungserfolgen bei der Bad-Thematik wird sich die SPÖ hier weiter konstruktiv einbringen. Ziel ist es, gemeinsam mit allen anderen Fraktionen eine bestmögliche Lösung zu finden, hinter der am Ende auch alle Parteien, sowie die Menschen in Amstetten stehen“, ergänzt SP-Stadträtin Elisabeth Asanger.
Petition „Naturteich erhalten“
SPÖ-Gemeinderätin Brigit Kern ist indes auch der bestehende Naturbadeteich ein großes Anliegen. Daher hat sie die Petition „Naturteich erhalten“ gestartet. Diese richtet sich an die NÖ Umweltanwaltschaft des Landes. „Derzeit besteht am Gelände des Naturbades Amstetten ein Naturbadeteich samt Regenerationsbecken. Der soll nun paradoxer Weise ausgerechnet für einen 'Natur im Garten'- Park geschliffen werden. Wir haben nichts gegen einen NiG-Park, im Gegenteil: einige von uns haben selbst Gärten mit NiG-Plakette. Aber der Teich ist nicht nur eine alternative Bademöglichkeit, sondern stellt auch ein einzigartiges Biotop dar!“, betont Kern. Die Petition läuft noch etwa acht Wochen: https://www.openpetition.de/petition/online/naturteich-erhalten-brief-an-noe-umweltanwaltschaft
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