AMSTETTEN. Die Eintrittspreise des neuen Amstettner Stadtbads sorgen weiter für Diskussionen. Die SPÖ fordert Vergünstigungen für alle Amstettner Bürger.
„Wir finanzieren das Bad fast zur Gänze aus dem eigenen Budget, also durch Steuern, Gebühren und Abgaben. Deshalb haben die Einwohner Amstettens das Recht darauf, ihr Bad zu einem fairen Preis nutzen zu können. Alleine für die Investitionskosten in Höhe von über 30 Millionen Euro hat jeder Einzelne bereits über 1.200 Euro für das neue Bad bezahlt. Für uns ist deshalb klar: Wir wollen günstigere Badpreise für alle, die hier wohnen“, fordert SPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Riegler.
Vergleich mit anderen Bädern
Im Vergleich mit ähnlichen Bädern zeige sich, dass in Amstetten „deutlich zu viel fürs Baden bezahlt werden muss“. „Während ein Erwachsener in Amstetten 14,90 Euro Eintritt für einen Tag bezahlen muss, kostet der Eintritt in den städtischen Hallenbädern in Linz etwa nur 5,60 Euro. (...) Unsere Preise sind so hoch, dass selbst eine 90-Minuten-Karte teurer ist (6,80 Euro) als ein gesamter Tageseintritt in den Linzer Bädern“, ergänzt SPÖ-Fraktionssprecher Helfried Blutsch.
SPÖ fordert „angemessene Kostenbeteiligung der Umlandgemeinden und des Landes NÖ“
Für ihn liege auf der Hand, dass die hohen Preise eine Folge der hohen Bau- und Betriebskosten seien. Die SPÖ fordert daher eine „angemessene Kostenbeteiligung der Umlandgemeinden und des Landes NÖ“.
„Von den versprochenen zwei Millionen hat das Land bisher erst rund eine Million überwiesen,“ so Blutsch. Zudem komme der größte Teil der Badnutzer nicht aus Amstetten, sondern aus der gesamten Region, weshalb auch die Umlandgemeinden laut SPÖ zu einer Mitfinanzierung bewegt werden müssten.
Riegler: „Die offizielle Anfrage an Bürgermeister Christian Haberhauer, welche Anstrengungen diesbezüglich unternommen wurden, wurde mit einem knappen 'Es wurden Gespräche geführt' beantwortet. Dass diese Gespräche ergebnislos verlaufen sind, wurde aber nicht dazu gesagt.“
ÖVP: „SPÖ hat allen Preisen zugestimmt“
ÖVP-Finanzstadtrat Heinz Ettlinger kontert: „Tatsache ist: Die SPÖ hat allen Preisen für das Heidebad und Stadtbad für die Winter- und Sommersaison zugestimmt. Tatsache ist auch, dass die Preise teilweise sogar günstiger sind als im ehemaligen Naturbad. Ein Blick auf die Preise zeigt eindeutig, dass ein sechsstündiger Aufenthalt im Stadtbad (Vollpreis 14,90 Euro; Ermäßigt 11,20 Euro; Kinder bis 6 Jahren 0 Euro) billiger ist, als in der Wintersaison 2020/21 im Naturbad (Vollpreis 15,10 Euro; Ermäßigt 12,80 Euro; Kinder bis 6 Jahren 10 Euro). Noch deutlicher wird der Preisunterschied auf den ganzen Tag gerechnet (maximal elf Stunden): Stadtbad: Vollpreis 14,90 Euro; Ermäßigt 11,20 Euro; Kinder bis 6 Jahren 0 Euro; Naturbad: Vollpreis 30,10 Euro; Ermäßigt 27,80 Euro; Kinder bis 6 Jahren 25 Euro. Im Naturbad gab es keine Tageskarten, die maximale Zeitkarte war auf vier Stunden begrenzt. Für jede weitere halbe Stunde wurde eine Nachzahlung von 1,50 pro Person verlangt. Dieser Aufschlag wurde mit der Neuregelung der Tarife beseitigt. Zudem haben Kinder bis 6 Jahren seit der heurigen Sommersaison freien Eintritt in die Amstettner Bäder.“
VP-Vizebürgermeister Markus Brandstetter: „Grat zwischen Finanzierung eines Bades und der sozialen Treffsicherheit ist schmal“
VP-Vizebürgermeister Markus Brandstetter verweist darauf, dass die Bäderbilanz des Sommer 2024 „ausgesprochen positiv für Amstetten“ ausfalle: „24.000 Besucherinnen und Besucher im Heidebad, sowie 45.000 im Stadtbad zeigen trotz eines kalten Mai die Beliebtheit der Bäder in Amstetten. Der Grat zwischen Finanzierung eines Bades und der sozialen Treffsicherheit ist hier sicher ein schmaler. Daher gibt es für die Amstettnerinnen und Amstettner zum Beispiel mit Familien- und Seniorenpass Gratiseintritte für die Bäder. Zusätzlich zahlen ab diesem Jahr die Familien für Kinder bis zum 6. Lebensjahr keinen Eintritt mehr. Für Härtefälle organisierten wir überparteilich 270 Eintrittskarten für Kinder und Jugendliche mit einer Begleitperson. Diese wurden über Amstettner Sozialeinrichtungen verteilt. Diese Aktion läuft bereits seit zehn Jahren, bei der circa 2400 Eintrittskarten finanziert wurden.“
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