Nationalratswahl 2024: Reaktionen der Spitzenkandidaten aus dem Bezirk Amstetten
BEZIRK AMSTETTEN. Die Nationalratswahl 2024 ist geschlagen. Bundesweit liegt die FPÖ auf Platz 1, gefolgt von der ÖVP, der SPÖ, den Neos und den Grünen. Den Sprung in den Nationalrat nicht geschafft haben die KPÖ, Bier, Keine und die weiteren Kleinparteien. Der Bezirk Amstetten folgt dem Bundestrend: Die FPÖ führt - allerdings knapp - mit 31,23 Prozent (+14,94 Prozent). Tips hat Stellungnahmen der regionalen Spitzenkandidaten im Regionalwahlkreis 3C-Mostviertel eingeholt.
Für ÖVP-Spitzenkandidat Andreas Hanger gibt es am Bezirksergebnis „nichts zu beschönigen“: „Das Ergebnis macht mich sehr betroffen. Wir leben in einem der schönsten, wirtschaftlich stärksten und sichersten Regionen Österreichs, trotzdem ist die Unzufriedenheit sehr hoch. Besonders schmerzhaft ist das Ergebnis in meiner Heimatgemeinde Ybbsitz [Anm.d.Red.: ÖVP -20,87 Prozent“. Auch wenn sich meine Aufgaben in den letzten Jahren hin zur Bundesebene verlagert haben, haben wir einiges erreicht, ich denke da zum Beispiel an den Glasfaser-Ausbau oder an den Ybbstal-Radweg. Das dies nicht honoriert wird, muss man zur Kenntnis nehmen.“
Für ein zweites Grundmandat im Mostviertel fehlen Hanger zufolge rund 1.400 Stimmen. „Ob ich den Wiedereinzug in das Parlament über die Bundesliste schaffe, kann ich momentan noch nicht einschätzen“, so der ÖVP-Politiker.
Beate Hochstrasser (SPÖ): „Wahlergebnis für mich persönlich enttäuschend“
Ebenfalls „enttäuschend“ ist das Wahlergebnis für die SPÖ-Spitzenkandidatin Beate Hochstrasser: „Wir haben im Bezirk wirklich alles unternommen, um möglichst viele Menschen von unseren Themen zu überzeugen. Ich werde natürlich weiterhin für das Thema Gesundheitsversorgung eintreten, weil es hier noch sehr viel zu tun gibt.“
Alexander Schnabel (FPÖ): „Historischer Tag“
Äußerst erfolgreich war der Wahlausgang für die FPÖ. Mostviertler Spitzenkandidat Alexander Schnabel: „Danke für jede einzelne Wählerstimme. Der gestrige Tag war ein historischer Tag! Am Wahltag haben wir gemeinsam mit unseren Landsleuten und für unsere Landsleute gewonnen. Die hohe Zustimmung für die FPÖ zeigt, dass die Menschen eine Veränderung wollen - und zwar jene Veränderung, die das Volk wieder in den Mittelpunkt der Politik stellt.“
Kristina Ellegast-Zemanek (Grüne): „Den Kopf nicht in den Sand stecken“
„Wir möchten uns ausdrücklich bei den vielen Menschen bedanken, die heute ihre Stimme fürs Klima, die Natur und ein starkes Miteinander abgeben haben“, so die Grünen-Spitzenkandidaten im Regionalwahlkreis 3C-Mostviertel, Kristina Ellegast-Zemanek. Die vielen Krisen seien an keiner Regierungspartei in Europa spurlos vorbeigegangen. Ellegast-Zemanek: „Mutiger Klimaschutz wurde von rechten und rückwärtsgewandten Parteien in den letzten Jahren massiv bekämpft. Und trotzdem haben die Grünen Österreich in der Regierung erfolgreich auf Klimakurs gebracht. Vor diesem Hintergrund haben wir ein respektables Ergebnis erzielt, auch wenn wir uns ein deutlich stärkeres Ergebnis für mutigen Klimaschutz gewünscht hätten. Die Emissionen sinken zum ersten Mal in der Geschichte bereits das zweite Jahr in Folge. Ohne Grüne in der Regierung besteht die Gefahr, dass diese Schritte fürs Klima und die Natur wieder zurückgeschraubt und abgedreht werden. Das Ergebnis ist ein Ansporn, noch besser zu werden. Wir werden weiterhin mit viel Leidenschaft Errungenschaften wie das Klimaticket verteidigen und mutigen Bodenschutz vorantreiben werden. Zukunft ist das, was wir miteinander daraus machen. Wir laden alle ein, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern gerade jetzt gemeinsam für eine besseres Morgen aktiv zu werden.“
Daniel Gieber (Neos): „Menschen unterstützen den Reformkurs von Neos klar“
„Ich freue mich über das Wachstum von Neos im Mostviertel, vor allem aber über den Zuspruch in meiner Heimatgemeinde Amstetten [Anm.d.Red.: +1,24 Prozent“ „, so Neos-Spitzenkandidat Daniel Gieber. Das zeige, „dass die Menschen den Reformkurs von Neos klar unterstützen“. Gieber: „Es kann kein weiter wie bisher geben. Wir Neos sind seit 2013 bei jeder Wahl gewachsen und sind bereit, als treibende und verbindende Kraft Österreich zukunftsfit zu gestalten. Die Frage ist nun, ob Rot und Schwarz den Mut dazu haben, in eine Reformkoalition zu gehen oder weiter im Reformstau zu verharren.“
Michael Maderthaner (KPÖ): „Weiter versuchen, soziale Fragen in den Mittelpunkt zu stellen“
Die KPÖ wird nicht im Nationalrat vertreten sein. „Sie hat aber mit 2,4 Prozent ihr bestes Ergebnis bei bundesweiten Wahlen seit 60 Jahren geschafft“, so der regionale Spitzenkandidat Michael Maderthaner. Auch in Amstetten und Waidhofen an der Ybbs habe man Zuwächse verzeichnen können.
Maderthaner: „Leider hat es für den Einzug in den Nationalrat aber nicht gereicht. Wir möchten uns bei allen Wählerinnen und Wählern bedanken die uns ihre Stimme gegeben haben! Die Arbeit der KPÖ geht selbstverständlich weiter. In den Gemeinden und Ländern, in denen wir vertreten sind, können wir eine soziale Alternative aufzeigen. Das Parlament ist aber nicht die einzige politische Sphäre. Mit den neu gewonnen Mitgliedern werden wir weiter versuchen, die sozialen Fragen in den Mittelpunkt zu stellen und die KPÖ für zukünftige Wahlen weiter aufzubauen.“
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