Klangforschung: Ein Start-up schlägt Wellen mit echobell
GMÜND/ARBESBACH. Im Bereich der sogenannten Klangmedizin gibt es noch viel Aufholbedarf, ist Thomas Chochola, seines Zeichens Klangforscher und Innovator, überzeugt. 2015 setzt er mit einer Erfindung einen Meilenstein: „echobell„, nennt sich das kleine Handgerät, das 30 Jahre Forschungsarbeit in sich vereint. Es soll den Körper wieder an seine gesunde, naturgegebene Schwingung erinnern. Am 28. Februar ist der Visionär in Arbesbach zu Gast. Redakteurin Kathi Vogl hat ihn und sein Team zuvor in seiner „Klangwerkstatt“ in Gmünd besucht.
Nun sitze ich also hier, inmitten einer Art Raumkapsel, namens „Kristall“ - das futuristisch anmutende Teil in den Räumlichkeiten des Startup“s in Gmünd, ist ebenso Thomas Chochola“s patentiertes Werk (siehe Foto). Chochola schließt die kleine Einstiegsluke und wünscht mir eine schöne Zeit. Nichts ahnend, was auf mich zukommt, lasse ich mich überraschen. Der Raum, der eben noch eng gewirkt hat, wird unendlich weit, als das Licht in sanften Rottönen angeht und mich Musik, Laute und ihre Schwingungen durchdringen. Der „Kristall“ wird seinem Namen gerecht, so sehe ich mich aus allen nur erdenklichen Perspektiven, die meinen Anblick reflektieren. „Man kommt sich selbst nicht aus“, denke ich mir. Farben und Musik wechseln und berühren mich direkt und ohne Umschweife – mal fühle ich mich irritiert, mal wird mir warm ums Herz, ein anderes Mal habe ich einen Kloß im Hals. Jegliches Zeitgefühl geht verloren, ich kann nicht einschätzen, wie lange ich dem Farb- und Lichtwechsel im klingenden Kristall ausgesetzt war. Aber eines weiß ich: Minuten später war ich noch immer ergriffen, mein Körper schwingt spürbar nach. Ich muss mich erst sammeln...
„Der Durchlauf den Sie eben erlebt haben, ist abgestimmt auf die organenergetischen Aktivierungen“, informiert mich der Erfinder Thomas Chochola, ein Wissen, das der östlichen Medizin entstamme. Es könne gut sein, dass (bislang verdeckte) Emotionen, Blockaden durch die Schwingungen an die Oberfläche gelangen.
Glücklicher Geburtsfehler
Eine Lebensgeschichte schafft oft die Intention und bleibende Begeisterung einer Innovation, auch im Falle Chocholas. Er wurde mit einem Geburtsfehler in eine unmusikalische Familie hineingeboren. Sein linkes Bein war kürzer als das andere, so humpelte er anfangs sprichwörtlich hinterher, hatte Mühe, mit anderen Schritt zu halten, und war stets aufgerufen im Leben auszugleichen. „Insofern begleitete mich das Thema der Beweglichkeit, die Stabilität meines eigenen Systems von Anfang an.“ Ein wahrer Glücksmoment war jener, als der spätere Jazzmusiker als damals Siebenjähriger sein musikalisches Talent entdeckte. Eine Tatsache, die ihn - aus der sich damals breit machenden Isolation - sprichwörtlich wieder zurück in das Leben katapultierte. Seitdem ist ihm Musik ein wichtiger Begleiter, er beschäftigte sich mit den wissenschaftlichen Strukturen von Klang. So schuf er beispielsweise Klangkompositionen zur Regulation der gehirnphysiologischen Aktivitäten.
Jahrzehntelange Forschungsarbeit sowie die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Experten aus dem Bereich Biophysik und Biochemie ließen die Überzeugung Chocholas reifen, dass Klang ursächlich für die Lebendigkeit von Leben ist.
Gesund schwingen
„Wir machen uns in der Klangmedizin immer Klang, Vibrationen und akustische Phänomene zu Nutze“, informiert Chochola. Der eben beschriebene „Kristall“ gilt als Vorgänger der „echobell„, die 2015 ihre Geburtsstunde feierte. Bald darauf fand Thomas Chochola mit Gerald Zrenner schließlich seinen „kongenialen“ Partner für den Vertrieb. Die ersten 300 echobells waren durch persönliches Crowdfunding bald verkauft. Für das junge Start-up ein wichtiger Schritt, um Erfahrungswerte zu sammeln und Aufbauarbeit zu leisten. Es ist kein Geheimnis, dass die klingende Erfindung, dessen Mantel aus dem 3D-Drucker stammt, auf den ersten Blick ein stattliches Sümmchen kostet.
Doch was steckt wirklich hinter dem Handgerät? „echobell simuliert das Schwingen einer gesunden Zelle. Dadurch können die selbstregulativen Kräfte des Körpers angeregt werden.“ Jede einzelne gesunde Zelle schwinge in einem naturgegebenen Standard von Tempo und Lautstärke. „Wird eine Zelle zu leise oder die Energie zu schwach, dann kann sie die Information, um die es geht, nicht mehr weiterleiten.“ Funktioniert die Kommunikation im System einmal nicht mehr, gerät das System sehr schnell in eine starre Situation“, versucht Chochola zu erklären. Und dann „kranke“ es sprichwörtlich im System. Das entwickelte Handgerät solle der Zelle wieder die sinngemäß stimmige Schwingung vergegenwärtigen.
Am Körper angewendet
Dazu wird es bestenfalls direkt am Körper angewendet. Ein dreimaliger Gong läutet die dreiminütige Komposition ein, deren Vibrationen und Klänge Muskeln, Sehnen und Bindegewebe direkt aktivieren. Im Idealfall wird es bereits präventiv morgens, mittags und abends eingesetzt.
„Jeder Morgen ist eine kleine Geburt, indem man vom Schlaf- in den Wachzustand gleitet, dabei kommt es auch zu vibratorischen Veränderungen im Gehirn. Tagsüber stauen sich oft Emotionen wie Wut oder Ärger, die dann mit in den Schlaf genommen werden und die Schlafqualität beeinträchtigen.“ Dabei wären gerade im Schlaf Organe wie die Leber, Gallenblase oder Lunge hoch aktiv - durch emotionale Staus wiederum würden die organischen Tätigkeiten blockiert werden.
Erfahrungsberichte
Berichte von Anwendern sind eine wichtige Stütze des Start-ups. „Wir bauen auf die Erfahrungsberichte auf und wollen nichts verstecken, unsere Philosophie ist es, durch und durch transparent zu arbeiten“, betont Geschäftsführer Gerald Zrenner. Den Schmerz- oder Krankheitsfall betreffend haben Chochola und Zrenner bereits sehr positive Rückmeldungen unter anderem bei Arthritis- und Arthrosebeschwerden, Migräne, Menstruationsbeschwerden und was die Optimierung der Schlafqualität betrifft.
Rückmeldungen zeugen weiters von schnelleren Heilungsprozessen bei Knochenbrüchen oder offenen Wunden. Erschlaffte Muskulatur kann animiert sowie muskuläre Anspannungen gelockert werden. So spricht etwa Marc Grzebellus, Therapeut der deutschen U20-Fussballnationalmannschaft, aufgrund des positiven Feedbacks seiner Patienten nach echobell-Anwendungen, von „einem kleinen Schatz“, den man hier entwickelt habe.
Wertvolle Kooperationen
Großen Wert lege man auch auf die medizinische Zusammenarbeit. Eben entsteht in Kooperation mit einer renommierten TCM-Ärztin ein Buch, das die konkrete Anwendung von echobell bei den wichtigsten Befindlichkeiten beschreibt. Weiters ist eine Studie rund um Arthrose in Verbindung mit echobell in Planung.
Klangzentrum
Viele Ideen sind noch im Kopf, einige bereits in Umsetzung. Aber ein Bewusstsein im Bereich Klangtherapie zu schaffen, das liegt Chochola und Zrenner am Herzen. Daher bieten sie Bildungsangebote an, um das komplexe Thema von Klang und Vibration zugänglich zu machen. Des Weiteren ist bereits ein Klangbett in Planung, nicht zuletzt wird Musik auf wissenschaftlicher Basis angeboten, deren Klangstrukturen eine ausgleichende Wirkung haben sollen. Schritt für Schritt wollen sie so die Vision eines ganzheitlichen klangmedizinischen Zentrums in Gmünd verwirklichen.
Vorträge
Am 28. Februar findet ein Workshop mit Thomas Chochola in Arbesbach, statt. Was der Klang alles vermag, darüber wird Chochola an diesem Abend berichten und altes Wissen in ein neues, zeitgemäßes Kleid packen, echobell inklusive. Um Anmeldung wird gebeten.
Jeden zweiten Mittwoch im Monat wird zudem in Gmünd (kubator, Zweiländerstraße 3) zu einem Infoabend geladen.
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