Kulturarbeiter entwickeln einen Plan für Salzkammergut 2024
BAD ISCHL. Bundesländerübergreifend wollen Kulturarbeiter einen Kulturentwicklungsplan für das Salzkammergut erarbeiten, der die Grundlage für die Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2024 bilden soll.
„Kultur kann polarisieren, Denkanstöße liefern und Debatten darüber, wie wir unser Zusammenleben gestalten wollen, in Gang setzen“, sagen Projektleiter Stefan Heinisch und Programmkoordinatorin Lisa Neuhuber. Die beiden Kulturarbeiter stehen vor einer Herkulesaufgabe, denn sie gehen dabei von einem sehr breiten Kulturbegriff aus, der von „Hochkultur“ über „Volkskultur“ bis zu zeitgenössischer und kritischer Kultur alles umfasst. Heinisch ist nach Zwischenstopps als Tourismusmanager in Salzburg und Kärnten im Almtal gelandet. Die aus Ebensee stammende Kultur- und Sozialanthropologin ist nach Aufenthalten in Amsterdam und Wien wieder im Salzkammergut gelandet.
Ziel: Breites Feld der Kultur unter einen Hut bringen
Gemeinsam mit Kulturschaffenden und -vermittlern aus allen Bereichen wollen die Beiden einen Kulturentwicklungsplan erarbeiten. „Wir sehen darin eine einzigartige Chance unsere Region im europäischen Kontext neu zu denken, ihre Stärken und Schwächen zu analysieren und daraus eine langfristige Perspektive zu entwickeln“, appelliert Neuhuber zum aktiven Mitmachen.
Für alle die am Projekt interessiert und aktiv mitarbeiten wollen, steht jeden Dienstag von 14 bis 16 Uhr für Besucher ein eigenes „Salzkammergut 2024“-Büro im Ischler Rathaus (1. Stock) offen. Der Plan soll die Basis für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2024 bilden und zudem nachhaltig als kulturpolitischer Handlungsrahmen dienen – auch, wenn es mit der Kulturhauptstadt nicht klappen sollte.
Öffentlichkeitsarbeit zunächst im Vordergrund
Ab sofort stehen neben Workshops auch Stammtische am Programm, die für jede und jeden offen zugänglich sind. Auf der Salzkammergut-2024.at-Website wird es noch im März einen Fragebogen geben, mittels dessen Wünsche der Bevölkerung für die Region, Vorstellungen und Verbesserungspotentiale gesammelt werden. Die Antworten fließen in den Kulturentwicklungsplan ein. Anfang April soll bei einer Klausur der „rote Faden“ für die Bewerbung erarbeitet werden. Im Sommer werden die Ergebnisse aufbereitet, ausgewertet und der Plan ausformuliert. Das „Bid-Book“ (Bewerbungskonzept) soll bis Oktober inhaltlich abgeschlossen sein. Dann stehen die redaktionelle Überarbeitung, Gestaltungs- und Übersetzungsaufgaben im Vordergrund. Parallel dazu wird das Team für die Jurypräsentation in Wien geschult.
Eine vom Europäischen Parlament erstellte internationale Jury wird 2019 über den endgültigen Standort der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 entscheiden. „Die Chancen stehen für das Salzkammergut sehr gut und sind hoch wie noch nie“, ist Bad Ischls Bürgermeister Hannes Heide überzeugt. Bisher haben auch St. Pölten, die Region Rheintal (Dornbirn, Feldkirch und Hohenems) und die Region Obersteiermark West (mit Judenburg und Murau) Projekte vorgestellt.
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