B 126: Durchfahrtsverbot für mautflüchtige LKWs
URFAHR-UMGEBUNG. Nachdem die Abteilung Verkehr des Landes Oberösterreich umfangreiche Untersuchungen betreffend des LKW-Verkehrs durchgeführt hat, soll laut Landesrat Günther Steinkellner auf der B 126 ein LKW-Durchfahrtsverbot kommen.
Rund 13.100 Fahrzeuge sind täglich auf der B 126, der Leonfeldner Straße, unterwegs. Das ergaben die Untersuchungen der Abteilung Verkehr des Landes OÖ. Laut diesen beträgt der Schwerverkehrsanteil auf der Strecke 6,4 Prozent. Die meisten Lenker seien dabei im Ziel- und Quellverkehr unterwegs, allerdings gibt es Durchzugsverkehr. Zur Erklärung: Zielverkehr bedeutet, dass der Verkehr von außerhalb kommt und sein Ziel innerhalb der Strecke hat. Der Quellverkehr ist jener, der seinen Ausgangspunkt im betroffenen Gebiet hat und aus diesem hinausführt. „Viele Schwerlastzüge die sich auf der B 126 bewegen sind kein Ziel- oder Quellverkehr in dieser Region und nützen die Strecke als Ausweichroute“, erklärt Landesrat Günther Steinkellner.
Mautflüchtlinge sollen auf S 10 transferiert werden
Bei dem Verkehr auf der B 126 gibt es bei den LKWs ein Verlagerungspotenzial von rund 14 Prozent. Vor allem dieses Detail erregte Aufmerksamkeit. Um das Problem zu lösen, soll nun ein Fahrverbot für Lastkraft- und Sattelkraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen in beide Fahrtrichtungen kommen. „Diese Mautflüchtlinge sollen im Zuge des Fahrverbotes dorthin transferiert werden, wo sie hingehören. Das ist die Schnellstraße S 10“, so der Landesrat weiters. Konkret will Steinkellner das Fahrverbot als Durchfahrtsverbot zwischen dem Kilometer 18,900 (Zwettl an der Rodl) und 27,182 (Kreisverkehr Leonfeldner Straße, Böhmerwaldstraße, Freistädter Straße, Weinzierler Straße und Gewerbepark) und zwischen Kilometer 28,299 (bei Bad Leonfelden) und 32,838 (Staatsgrenze Weigetschlag) gestalten. Gehört ein LKW also nicht zum Ziel- oder Quellverkehr, so dürfen diese dort nicht mehr verkehren. „Wir hoffen, dass diese Regelung schnell in Kraft treten kann und somit die Anliegergemeinden eine Reduzierung von mautflüchtigem LKW-Verkehr erfahren werden“, ist sich Steinkellner mit dem Landtagsabgeordneten Günter Pröller aus Feldkirchen (FPÖ) einig.
Ausnahmeregelungen
„Mit dem Fahrverbot sollen keine Einschränkungen für Oberösterreichs Handels- und Wirtschaftsbeziehungen einhergehen. Wir schauen hier über den Tellerrand hinaus und betrachten einen gesamtheitlichen Wirtschaftsraum und beziehen die tschechischen Gebiete in die Ausnahmebestimmungen mit ein. Mit einem fachlich fundierten Entwurf vereinen wir sowohl den Anrainerschutz sowie das Vorgehen gegen Mautflüchtlinge“, so Steinkellner. Neben bestimmten tschechischen Gebieten werden auch Ausnahmen für Fahrzeuge des Straßendienstes, des Bundesheeres, der Pannen- und Abschleppdienste, des öffentlichen Sicherheitsdienstes sowie für Fahrzeuge in Zusammenhang mit Katastrophenfällen und zu Schulungszwecken bestehen.
Positive Reaktionen
Neben der Unterstützung durch Pröller wird der Entschluss von Steinkellner auch von den anderen Parteien positiv bewertet. „Wir, beziehungsweise ich, begrüße das LKW-Fahrverbot auf der B 126 für Mautflüchtlinge. Es ist dies eine sinnvolle Maßnahme, da es nicht sein kann, dass die Region für Mautflucht und Ausweichverkehr herhalten muss“, sagt etwa Nationalratsabgeordneter Michael Hammer (ÖVP). Von Seiten der Grünen heißt es von Severin Mayr aus Lichtenberg: „Wir Grüne fordern seit Langem ein Transit-Verbot auf der B 126 und haben das auch 2018 mit einer Anfrage im Landtag thematisiert. Wir begrüßen es, das jetzt endlich Maßnahmen gesetzt werden, um die Bevölkerung vor dem LKW-Transit zu schützen. Ob das jetzt ausgesprochene Durchfahrtsverbot reicht, werden wir im Sinne der Anrainer genau beobachten.“ Aus Zwettl an der Rodl wird die Entscheidung auch vom Zwettler SP-Vorsitzenden Herbert Enzenhofer begrüßt, der dies als ersten Schritt in die richtige Richtung bezeichnet: „Endlich kommt man auch seitens des Landes OÖ unseren Forderungen nach.“
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