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Obwohl Österreich zu den ältesten Weinkulturen Mitteleuropas zählt, ist das Land im europäischen Spitzenweinbau in gewisser Weise ein Neuling. Die ersten schriftlichen Zeugnisse für österreichische Weine und des Weinbaus in Österreich stammen aus der Wachauer Gemeinde Mautern, wo im 5. Jahrhundert der heilige Severin karitativ wirkte.

Das Weinland Österreich zählt mit der Produktion von jährlich etwa 2,5 Millionen Hektoliter Wein nicht zu den 15 größten weinerzeugenden Ländern der Welt, trotzdem sind österreichische Weine weltweit sehr beliebt. Die Winzer Österreichs betreiben Weinbau auf einer Fläche von ca. 50.000 Hektar, auf der 65,5% der Fläche mit weißen und 34,5% mit roten Rebsorten bestockt sind.

Sonne macht noch keinen guten Wein, sonst würden die besten Weine am Äquator wachsen.

Der Weinbau findet aus klimatischen Gründen nur auf zwei schmalen Gürteln der Erde, den gemäßigten Zonen, zwischen dem 40. Und 50. Breitengrad statt. Die Anbaugebiete für österreichische Weine befinden sich in diesem, dem größeren der beiden, dem Weltrebengürtel. In Amerika und auf der südlichen Halbkugel findet der Weinanbau zwi­schen dem 30. und 40. Breitengrad statt. Hauptanbaugebiete für österreichische Weine findet man in Niederösterreich, im Burgenland, der Steiermark und Wien. Diese Anbaugebiete legen sich wie ein Halbmond um die östliche Landeshälfte und die Hauptstadt Wien. Unter den klimatischen Bedingungen dieser Regionen gelingen vor allem auch österreichische Weine, die aus der Wärme Kraft schöpfen und denen die nächtliche Kühle im Spätsommer und Herbst das notwendige aromatische Potenzial verschafft.

Österreichische Weine sind durch die Kultur des Landes geprägt

Die Weinbautradition Österreichs hat seit mehr als 2.000 Jahren die Bevölkerung und die Kultur des Landes geprägt. Nach schweren Rückschlägen durch die Reblaus und ausufernde Massenproduktion nach dem 2. Weltkrieg machten sich die besten Winzer in den 80er Jahren mit festem Willen daran, österreichische Weine zu keltern, die schon bald Aufmerksamkeit erzeugten.

Per Definition zählen die österreichischen Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Steiermark als eigene Weinanbaugebiete. Inklusive Wien gibt es weiter 16 Weinanbaugebiete sowie die Region Bergland mit weiteren Weinanbaugebieten wie Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich.

Die Winzer in Wachau, Burgenland und Steiermark bewiesen mit ihrer Arbeit wie viel Qualität im eigenen Land schlummerten und produzierten die feinsten und fruchtigsten österreichischen Weine, die weltweit Anerkennung fanden.

In Niederösterreich dominiert der Grüne Veltinger und der Riesling unter den österreichischen Weißweinen. Filigrane österreichische Weine, wie die internationalen Sorten Chardonnay und Sauvignon Blanc werden in der Steiermark mit Erfolg ausgebaut und finden reißenden Absatz unter den Konsumenten.

Für die Fachwelt ist erstaunlich, was in Burgenland oder Steiermark aus Sorten wie Bouvier, Muskateller oder Welschriesling produziert wird.

Unter den österreichischen Weinen hervorragender Qualität sind auch die Rotweinsorten wie Blaufränkisch, Zweigelt, St. Laurent, Pinot Noir und sogar Cabernet Sauvignion, die viel Sonne und Wärme brauchen zu finden.

Der Weinanbau in Österreich ist klein aber fein. Ungefähr 32.000 Weinbetriebe, die zum großen Teil im Nebenerwerb tätig sind, beschäftigen sich mit dem Ausbau österreichischer Weine. Österreichische Weine werden wegen der hervorragenden Qualität über die Grenzen hinaus hoch geschätzt. Österreichische Weine gelten auf dem Gebiet der trockenen Weißweine und der Süßweine als absolute Spitzenprodukte.

Österreichische Weine und das Weingesetz Österreichs

Der Weinanbau ist für Österreich ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Österreichische Weine werden nur zum kleinen Teil exportiert. Der Hauptteil der Weinproduktion wird im Inland konsumiert. Der Durchschnitts-Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 30l/ Jahr.

Seit Jahren wird über das Schlagwort „Terroir“, d.h. die Herkunft österreichischer Weine als grundlegender Faktor bezüglich der Qualität diskutiert. Für Fachleute ist die Qualität der österreichischen Weine, die im „cool climat country“ gedeihen, nicht nur vom Boden abhängig, sondern auch das spezielle vom Klima von Bedeutung. Auch die akribische Bewirtschaftungsart und der Ausbau durch die österreichischen Winzer sind Garant für hohe Qualität.

Österreichische Weine werden nach dem strengsten Weingesetz der europäischen Weinwelt ausgebaut. Nicht nur erstklassige Trauben und sorgsame Verarbeitung machen noch keinen Qualitätswein.

Das österreichische Weingesetz, das in den Stufenbau des EU-Weinrechts eingegliedert ist, stellt sicher, dass österreichische Weine den hohen Standards genügen und damit Qualität der österreichischen Weine und die Nachfrage sicherstellen. Außerdem sind durch das strenge Weingesetz die Fragen rund um Kriterien, nach denen alle österreichischen Weine in verschiedenen Klassen unterteilt werden.

Wer die Hauptstadt Wien besucht, der kommt nicht darum herum, eins der Heurigenlokale zu besuchen, um dort bei Kerzenschein die Erfüllung der Idealvorstellung von Stimmung und Gemütlichkeit zu finden, bei der österreichische Weine verkostet werden. Ein echtes Heurigenlokal darf nur österreichische Weine aus eigener Produktion, d.h. aus der Traube der eigenen Weinberge anbieten. Der Verkauf des Weins darf allerdings nur an 300 Tagen im Jahr und nur in den Weinbauvororten der Stadt und keinesfalls im Zentrum geschehen.

(Bildmaterial: © Wilder Wein (A.M.D./Flickr, CC BY ND 2.0))

 

/Flickr, CC BY 2.0))


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