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Kultursommer: bauhoftheater setzt auf Theater mit Humor und Tiefgang

Theresa Senzenberger, MA, 04.07.2022 19:31

BRAUNAU. „Friede, Freude, Eierkuchen“, ist das Motto des Braunauer Kultursommers, der am Freitag, 8. Juli, startet. Mit „Lysistrata“ und „Das Gespenst von Canterville“ setzt das bauhoftheater braunau auf Stücke mit Humor und Tiefgang.

Dita Sommerauer als Lampito die Spartanerin (Foto: Kurt Salhofer)
photo_library Dita Sommerauer als Lampito die Spartanerin (Foto: Kurt Salhofer)

Der Schwerpunkt des Kultursommers liegt heuer auf dem Theater. Das Besondere dieses Jahr: Die Stücke werden auf zwei Freiluftbühnen präsentiert und es gibt einen neuen Spielort in der Innenstadt. Geplant sind 22 Aufführungstermine.

Das Thema „Friede, Freude, Eierkuchen“ spiegelt sich nicht nur im Inhalt der Stücke. Es zeigt auch auf, dass die Veranstalter nach der Pandemie bewusst mehr Spaß und Humor in die Aufführungen bringen wollten. „Nach dem Sommernachtstraum 2021 haben wir uns dieses Jahr erneut auf eine Komödie und ein großes Ensemblestück geeinigt“, erklärt Robert Ortner, der künstlerische Leiter des bauhoftheaters.

Antik und aktuell

Mit „Lysistrata“ wählte das bauhoftheater eine antike Komödie, frei nach Aristophanes. Obwohl das Stück bereits 2.400 Jahre alt ist, könnte der Plot nicht aktueller sein. Themen sind Krieg und Frieden, Gleichberechtigung und Emanzipation und auch die kriegerischen Strukturen patriarchalischer Gesellschaften.

Schon seit fast drei Jahren beschäftigt sich das Vorstandsteam mit dem Stück. „Uns hat die Grundthematik interessiert – und dass das Stück eine gute Mischung aus einer Komödie und einer ernsten Grundthematik ist. Mit dem Ukraine-Krieg hat es nun leider traurige Aktualität bekommen.“

Zwar ist das Stück nicht sehr bekannt. Für das Team hat die Herausforderung aber auch einen gewissen Reiz. „Wir lieben es, wenn wir uns an Stoffe herantasten und sie entsprechend unserer Art umsetzen können.“

Modern inszeniert

Im Stück haben die Frauen nach 30 Jahren Krieg zwischen Athen und anderen griechischen Völkern die Nase voll. Ein rigoroser Sex- und Liebesstreik soll den Kriegstreibereien der Männer Einhalt gebieten. Daraufhin kommt es zum Geschlechterkampf, der modern und mit viel Witz, schrägem Humor, aber auch Tiefgang inszeniert wird. Das Credo: weniger Zeigefinger, aber mehr Selbstironie.

Regie führen Ortner und bauhoftheater-Obmann Wolfgang Dorfner. Von 8. Juli bis zum ersten Augustwochenende wird „Lysistrata“ 14 Mal auf einer mobilen Bühne am Braunauer Kirchenplatz gespielt.

Lachen, gruseln, mitsingen

„Das Gespenst von Canterville“, das zweite Stück des Kultursommers, ist ein echter Klassiker. Seit der Veröffentlichung 1887 wurde es vielzählige Male für Theater, Oper und Film adaptiert. Kein Wunder, denn das Stück ist ein Plädoyer für Mitgefühl, Menschlichkeit und gegen die Angst. „Das Besondere ist, dass die tragische Figur im Grunde das Gespenst ist. Eigentlich möchte es seine Ruhe haben, muss aber herumgeistern“, erklärt der künstlerische Leiter.

Regie der zeitlos witzigen Neufassung führt Chiara Nassauer. Geeignet ist das Stück nicht nur für Kinder ab sechs Jahren, sondern auch für Erwachsene. Premiere ist am 16. Juli auf der Freiluftbühne in der Mühlengasse.

Kreative Truppe

25 Profi- und Amateurschauspieler verkörpern die Figuren der beiden Stücke. „Diese Kombination ist ein wichtiger Punkt, der Qualität erzeugt. Die Arbeit ist befruchtend und die Amateure können von den Profis viel lernen“, sagt Ortner. In Summe sind circa 50 Leute am Kultursommer beteiligt.

Das Schöne am Ensemble ist laut Ortner neben der Kreativität die große Gemeinschaft. „Jeder ist voll dabei. Wir sind eine große Familie. Außerdem ist die Truppe schon seit Jahren grenzübergreifend. Die Hälfte der Schauspieler kommt aus dem benachbarten Bayern. Wir sehen uns als gemeinsame Region, das macht uns auch aus und ist unsere Stärke.“

Kooperationen im Sommer

Dass der Fokus auf Theater liegt, war nicht immer beabsichtigt. „Grundsätzlich wären auch mehr Konzerte geplant gewesen, das war aber wegen Planungsunsicherheiten und Terminkollisionen nicht möglich“, erklärt Ortner. Beim nächsten Kultursommer soll es aber wieder mehr Musik geben.

Heuer kooperiert das bauhoftheater stattdessen mit anderen Veranstaltern. Am 16. Juli ergänzt die Initiative die Stadtoase auf dem Stadtplatz mit einer „Auflegerei“. Statt Mainstream ist hier eine chillige, bunt gemischte Musik zu hören. „Sie soll eine gemütliche Erweiterung der Stadtoase sein.“

Außerdem unterstützt das bauhoftheater das Benefizfest „all inclusion“. Dieses wird am 30. Juli unter der Schirmherrschaft der Theatervereinigung veranstaltet.

Theater läuft wieder

Nach den coronabedingten Einschränkungen konnte das bauhoftheater heuer Anfang Mai mit den Proben starten. Ortner ist froh, dass trotz der hohen finanziellen Ausfälle durch Corona Sponsoren und die Stadtgemeinde immer hinter dem bauhoftheater standen. Eine große Hilfe waren außerdem die NPO-Fonds des Bundeskanzleramtes. „Das hat uns das Leben gerettet.“

Gewinnspiel

Tips verlost für „Lysistrata“ 3x2 Karten. Das Gewinnspiel findet man hier.


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