Jägerstätter-Tochter Maria Dammer verstorben

Theresa Senzenberger, 21.07.2025 10:48

ST. RADEGUND. Maria Dammer, die Tochter des seliggesprochenen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter, ist am Freitag, 18. Juli, im 87. Lebensjahr im Krankenhaus Braunau verstorben. Die zweitälteste der drei Jägerstätter-Töchter prägte über Jahrzehnte das Gedenken an ihre Eltern in St. Radegund.

Maria Dammer pflegte jahrzehntelang das Gedenken an ihre Eltern. (Foto: Privat)

In jungen Jahren musste sie den frühen Verlust ihres Vaters verarbeiten, der 1943 wegen seiner Gewissensentscheidung gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurde. In den ersten Jahren war die Familie deshalb teilweise mit Ablehnung konfrontiert. Im Jahr 2007 wurde Franz Jägerstätter seliggesprochen. Die Erinnerung an ihn und an ihre Mutter Franziska begleitete Maria Dammer ein Leben lang. Ihren Vater sah sie als „Vorbild im Glauben, im Vertrauen auf Gott, in Gewissensentscheidungen.“

Beruflich war sie mehr als 30 Jahre in der Gemeinde Hochburg-Ach tätig. Gemeinsam mit ihrem Mann Hermann betreute sie ab 1977 ihre Mutter bis zu deren Tod im Jahr 2013. Sie wurde zur zentralen Ansprechpartnerin im Jägerstätter-Haus, empfing Gäste aus aller Welt und engagierte sich sowohl in der Pfarre als auch im Jägerstätter-Beirat der Diözese Linz.

„Maria Dammer war die ruhende und gastgebende Seele im Jägerstätterhaus“, sagt Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts. „Ich bin überzeugt, dass sie jetzt im Himmel mit ihren Eltern vereint ist“, so Bischof Manfred Scheuer.

Begräbnis am 24. Juli

Für die Verstorbene wird am Dienstag, 22. Juli, um 19.30 Uhr im Jägerstätter-Haus und am Mittwoch, 23. Juli, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Radegund der Rosenkranz gebetet. Das Begräbnis findet am Donnerstag, 24. Juli, statt.

Um 14 Uhr wird die Verstorbene von der Aussegnungskapelle in die Pfarrkirche St. Radegund geleitet. Bischof Manfred Scheuer wird das Requiem feiern. Danach wird Maria Dammer zu ihrer letzten Ruhestätte geleitet.