Standlroas: Von Blutwürsten und Baumwollunterwäsche

Seit 42 Jahren bringt Christine Sellner am Braunauer Wochenmarkt Baumwollunterwäsche unter die Leute. Die begeistere Standlerin zählt viele treue Stammkunden, die sie von ihrem Sortiment überzeugt hat. „Echte Baumwollwäsche ist luftdurchlässig, die Haut kann atmen und man kann sie, ein ganz großer Vorteil, auskochen. Daher ist sie auch sehr hygienisch“, erklärt Sellner dem Roaser.

Die Gewürzmischung macht“s

Wie Sellner kann sich auch Alois Finsterer über eine große treue Stammkundschaft freuen. Er ist Metzger und bekannt für seine guten Blutwürste. Vor gar nicht allzu langer Zeit war einige Male im Jahr auf den Bauernhöfen ein Schlachttag selbstverständlich. Man nannte das „Sauostecha“. Ein Schwein mit über hundert Kilogramm Gewicht – manches Mal auch weit darüber – musste sein Leben lassen. Schon in der Früh lag Spannung in der Luft. Denn Vorbereitungen waren zu treffen: der „Sautrog“ , der Schragen und viel heißes Wasser mussten gerichtet werden. Dann wurde die Sau – fast immer im Hof – „ogstocha“ und das Blut in einer Schüssel aufgefangen. Anschließend wurde das Schwein mit heißem Wasser, „Saupech“ und einer Kette von den Borsten befreit. Man nannte das „bachln“. Erst dann wurde der Schlachtkörper am Schragen aufgehängt und in zwei Hälften zerteilt und diese verarbeitet. Das alles gibt es heute aus hygienischen Gründen nicht mehr, aber das Blut wird trotzdem aufgefangen und gerührt. Daraus macht Alois Finsterer seine Blutwürste. Mit hinein kommen in seine Blunzn auch Muskelfleisch, Speck und Gewürze. In der Mischung von letzteren liegt das Geheimnis des besonderen Geschmacks, dass der Metzger aber nicht verrät. Von der Qualität seiner Blutwürste kann man sich am Freitag überzeugen lassen, denn zur Verkostung gibt es Blutwurst mit Sauerkraut.