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Pfotenhilfe Lochen schlägt Alarm: immer mehr ausgesetzte Kaninchen

Sabrina Antlinger, 05.06.2025 12:16

LOCHEN. Ein besorgniserregender Trend alarmiert die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe in Lochen: Immer mehr Kaninchen werden abgegeben oder ausgesetzt. Jede Woche muss der Tierschutzhof mehrere dieser Kleintiere aufnehmen – viele in katastrophalem Zustand.

Abgegebene Kaninchen (Foto: Pfotenhilfe)
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„In den letzten Wochen hatten wir vermehrte Kaninchenaufnahmen aus unterschiedlichen Gründen“, klagt Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. Die Begründungen dafür reichen von Trennungen und Umzügen über Tierhaarallergien bis hin zur Aussage, dass die Kinder groß seien und mittlerweile das Interesse verloren hätten.

Tiere oft in verwahrlostem Zustand

Viele dieser Tiere kommen in schlechtem gesundheitlichem Zustand in den Tierschutzhof: „Man glaubt fälschlicherweise immer, dass Kaninchen weniger Haltungsanforderungen haben, nicht so viel Arbeit machen und weniger Geld kosten als Katzen oder Hunde. Doch nicht nur die tägliche Reinigung, auch täglich frisches Grünzeug benötigen diese und andere Kleintiere“, so Stadler.

„Bei der Ankunft bei uns am Tierschutzhof befinden sie sich leider oft in verwahrlostem Pflegezustand und dadurch auch schlechtem Gesundheitszustand: Zahnprobleme, Abszesse, lange Krallen, Augen- und Ohrenentzündungen, Milben, Pilz bis hin zu Kaninchensyphilis oder Sternguckerkrankheit sind häufige, teils massive Probleme, die wir dann aufwändig und teuer behandeln lassen müssen und eigentlich Anlass für tierschutzrechliche Anzeigen wären. Am traurigsten ist: Der Wert eines Kaninchens ist für die Menschen so gering, dass sie ihnen die Tierarztkosten nicht wert sind!“.

Spontankäufe als großes Problem

Ein maßgebliches Problem sieht Stadler in der Art und Weise, wie Kaninchen in Umlauf geraten: Bau-, Garten- und Zoohandelsmärkte sowie Kleintierschauen würden durch unreflektierte Präsentation und Verkauf regelrecht zu Spontankäufen verleiten. Stadler fordert daher klare gesetzliche Regelungen für derartige Käufe: „Bei Hunden und Katzen ist dies längst verboten, wäre aber generell für alle Tiere wichtig.“


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