Klassensieg für Rallye-Team Reschenhofer in Italien
BRAUNAU-RANSHOFEN. Viel Grund zur Freude gab es für Rallyefahrer Christian Reschenhofer aus Ranshofen, seinen Copiloten Manfred Cerny und für Team-Mechaniker Dragan Petrovic: Sieg in der italienischen Klasse N4 , ein sechster Platz im Alpe Adria Rally Cup und die 100. Rallye für Beifahrer Manfred.
„Ein intensives Wochenende“, erzählt Reschenhofer und ergänzt: „Unter den 84 Nennungen waren nur zwei Autos mit Heckantrieb, darunter mein BMW 325 i /E 36. Da muss man schon alles geben, um mit den wendigen, eigens für den Rallyesport gebauten Allrad-Autos mithalten zu können.“ Bei der Rallye Citta di Scorze im Hinterland von Venedig waren 178 Kilometer zu bewältigen, davon 70 Kilometer Wertungsprüfungen.
Gespannt warteten die vielen Fans am Freitag Abend, auf den spektakulären Shakedown. 33 Grad Außentemperatur und extreme Schwüle brachten die Teams schon vor dem Start ins Schwitzen. Als Reschenhofer mit Startnummer 24 ins Rennen ging, war ihm der Wettergott alles andere als gnädig: pünktlich zu seinem Start fing es an zu gewittern und wie aus Kübeln zu schütten. Durch die gewaltigen Wassermassen und die extrem schlechte Sicht war der BMW kaum auf der Straße zu halten und wurde regelrecht an einen Baum gespült, erzählt der Ranshofner. Die stark beschädigte Beifahrertür ließ sich nicht mehr öffnen, das Rennen konnte aber fortgesetzt werden. Mechaniker Dragan konnte den Schaden soweit beheben, dass der Wagen am zweiten Renntag wieder einsatzfähig war. Zuerst wollten die technischen Kommissare den BMW aus dem Rennen nehmen, weil sich die Tür nicht öffnen ließ. Doch Reschenhofer hatte die rettende Idee: Er bohrte zwei Löcher und montierte eine Drahtschlinge, die als Türöffner funktionierte. „Improvisation ist meine Stärke“, grinst er.
Bei Dauerregen überstand das Team am Samstag Vormittag die WP 2 bis 4 und kämpfte sich Platz für Platz nach vorne. Nachmittags entspannte sich das Wetter, man entschied sich aber trotzdem mit Regenreifen weiter zu fahren, da die Strecken vom Unwetter stark verschmutzt waren. Auf den Sonderprüfungen 5 bis 9 konnte die Aufholjagd fortgesetzt werden. Am Limit wollte Reschenhofer dennoch nicht fahren, er erklärt: „Manfreds 100. Rallye-Einsatz sollte unbedingt an der Zielrampe enden.“ Dort empfing ihn großer Applaus mit Sektdusche und ein Transparent mit Glückwünschen.
Der nächste Italien-Einsatz ist Anfang September geplant, bei der Rallye Piancavallo, in den Bergen nördlich von Aviano.
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