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Ein gutes sportliches Team und beste Freundinnen fürs Leben

Leserartikel Erich Schacherl, 22.02.2018 08:08

DOBERSBERG. Bianca Zuba und Karoline Löffler sind als Trainerinnen beim Sportakrobatik USV Dobersberg aktiv. Ihre Schützlinge werden von Jahr zu Jahr besser und bei nationalen wie internationalen Wettkämpfen immer erfolgreicher. Beide waren in ihrer Kinder- und Jugendzeit selbst Sportakrobatinnen. Durch den Sport sind sie zu den besten Freundinnen geworden.
Von ERICH SCHACHERL

Bianca Zuba (links) und Karoline Löffler
Alle Fotos. Bianca/Karoline
  1 / 6   Bianca Zuba (links) und Karoline Löffler Alle Fotos. Bianca/Karoline

Das Jahr 2017 war für die Sportakrobatik Trainerinnen Bianca Zuba und Karoline Löffler vom USV Dobersberg höchst erfolgreich. Die Sportakrobaten mit denen sie trainieren, schafften zahlreiche nationale und internationale Erfolge. Der Stolz und die Freude ist Bianca und Karoline anzusehen, wenn sie von ihren Schützlingen erzählen. Denn deren Erfolge sind der beste Beweis dafür, dass sie gute Trainerinnen sind.

Intensives Trainerinnenleben

19 Kinder und Jugendliche werden von ihnen betreut, „die Leistungssportler“, wie die zwei sie nennen. Drei Mal pro Woche arbeiten Bianca und Karoline als Trainerinnen, dann kommen noch spezielle Trainingswochenenden dazu, die in St. Pölten stattfinden, zu denen sie ihre Sportler selbstverständlich begleiten. Bei Wettkämpfen sind sie natürlich ebenfalls dabei. Zuhause gibt es zusätzlich noch viel zu erledigen. Karoline: „Wir müssen Trainingspläne schreiben, Choreographien entwickeln, passende Musik suchen. Nach Wettkämpfen kommt dann noch die Abrechnung dazu“, und „wenn wir selbst Wettkämpfe veranstalten gilt es, die auch zu organisieren, E-Mails sind zu schreiben und so weiter“, ergänzt Bianca. Sie haben ausgerechnet, dass sie in aktiven Phasen jeweils 19 Stunden pro Woche für die Sportakrobatik im Einsatz sind. „Wir fahren nicht mal in Urlaub, wann wir wollen, sondern teilen uns das nach den Trainings- und Wettkampfplänen unserer Sportler ein. Und wir richten sogar unsere eigene Kinderplanung danach“, sagt Karoline.

Liebe zur Sportakrobatik

Das alles machen sie unentgeltlich neben ihren Jobs und dem Privatleben. Rein aus Begeisterung für diesen Sport und die von ihnen betreuten Sportakrobaten. Weil sie die Sportakrobatik lieben und sie seit vielen Jahren wesentlicher Bestandteil ihres Lebens ist. Karoline hat im Alter von fünf Jahren mit der Sportakrobatik beim USV Dobersberg begonnen, das war 1995. Bis 2010 hat sie geturnt, dann gab es eine zweijährige Pause, danach folgten nochmals zwei aktive Jahre als Sportlerin. Bianca war von 1997 bis 2010 aktiv, begonnen hat sie ebenfalls als fünfjähriges Mädchen. Als die beiden sich zum ersten Mal trafen, war ihnen nicht bewusst, um welch schicksalshafte Begegnung es sich handelte. Karoline erinnert sich. „Ich habe Bianca zum ersten Mal beim Training gesehen und habe mir gedacht, um Gottes Willen, was hat die denn, hoffentlich muss ich nicht mit ihr turnen“. (beide lachen). Bianca erinnert sich: „Ich habe mich am Beginn wirklich gefürchtet. Die Sportakrobatik hat mir Spaß gemacht, aber damals war es für mich eine echte Herausforderung, auf die Schultern von jemandem zu steigen“. Skepsis und Angst sollten sich schnell verändern. Karoline erinnert sich: „Bianca hat mit einer guten Freundin von mir geturnt, dadurch habe ich Bianca besser kennengelernt und wir haben dann begonnen, in der Freizeit miteinander zu turnen. Ich hab gemerkt, dass Bianca mir schnell vertraut und ihre Angst verloren hat“. Bianca ergänzt: „Ohne Karoline zu vertrauen, hätte ich die Figuren, z. B. Saltos nicht machen können“. Die erfahrenere, ältere und mutigere Karoline wurde für die unerfahrenere, jüngere Bianca zum Vorbild, zur Trainerin, zur Sportkollegin und schließlich zur besten Freundin.

Ehrgeiz

Bianca: „Wir haben damals zu dritt geturnt. Dann hat sich gezeigt, dass wir zwei den gleichen Ehrgeiz hatten, die dritte Partnerin wollte nicht so viel Zeit investieren, also sind wir ein Zweierteam geworden“. Von da an ging es richtig los. Neben dem Training beim Verein turnten Karoline und Bianca auch mehr und mehr in ihrer Freizeit, Bianca verbrachte viele Wochenenden bei Karoline und ihrer Familie. „Ich hab` fast schon dort gewohnt“, sagt Bianca und schmunzelt. Trainiert haben sie, was ihnen so eingefallen ist oder was sie bei anderen Sportlern sahen und nachmachen wollten. „Wir haben probiert, das nachzumachen, was wir gesehen haben. Wir haben nicht gewusst, wie eine Übung geht, wir wussten nur, wie es ausschauen soll, also haben wir geübt und probiert, bis es gepasst hat“, erzählt Karoline. Heutzutage ist das anders. Bianca: „Die Kinder die wir trainieren, müssen nicht selbst probieren, sie kriegen von uns klare Anweisungen und das üben sie dann“.

Erfolge bei Wettkämpfen

Dass Karoline und Bianca richtig unterwegs waren, zeigte sich in ihren Wettkampferfolgen. „Wir haben einige niederösterreichische Landesmeisterschaftstitel gewonnen, einige Staatsmeisterschaftstitel und auch bei internationalen Bewerben gut geturnt“, schildert Bianca. Ein Highlight war der dritte Platz bei einem internationalen Jugendmeeting in Südamerika, wo die 15-jährige Karoline und die 13-jährige Bianca den dritten Platz schafften, „das war das erste Mal, dass österreichische Sportlerinnen das schafften“, erzählt Karoline stolz.

Trainerinnen

Noch während sie aktiv turnten, begannen beide auch andere Sportakrobaten zu trainieren. Karoline dazu: „Wie ich 15 Jahre alt war, ist eine Trainerin beim USV ausgefallen und ich hab` ihre Gruppe übernommen. Ich machte die Ausbildung zur Übungsleiterin, danach eine internationale Trainerausbildung. Bianca: „Ich habe mit 13 Jahren Karoline schon ein bisserl beim Trainieren geholfen. Das ist mehr und mehr geworden. Dann habe ich auch die Trainerausbildung gemacht und seither trainieren wir zwei als Team, wir machen das Training immer gemeinsam“.

Kampfrichterinnen

Beide haben mittlerweile auch die Ausbildung zum Kampfrichter abgelegt. Jeder Verein der an Wettkämpfen teilnehmen will, muss bei jedem Wettkampf einen Kampfrichter stellen, sonst ist die Teilnahme nicht gestattet, also war es ein logischer Schritt für Bianca und Karoline, auch diese Ausbildung zu absolvieren. Was ihnen nicht bewusst war, sich mittlerweile aber klar zeigt, ist, „das wir deswegen so ein gutes Trainerteam sind, weil wir alle Seiten der Sportakrobatik kennen“, wie Bianca es formuliert. Sie erläutert das genauer: „Als Kampfrichter weiß ich, worauf es bei den Wettkampfübungen ankommt, also tue ich mir leichter, solche Übungen zusammenzustellen. Karoline weiß genau, welcher unserer Sportler was kann und für welche Übungen er geeignet ist. Wir haben unser Wissen und unsere Erfahrungen zusammengetan und so begonnen, Übungen ganz individuelle für unsere Sportakrobaten zu entwickeln“. Karoline hat noch eine andere Perspektive: „Wahrscheinlich funktioniert bei uns das Training deshalb so gut, weil wir uns schon so lange kennen und so vieles gemeinsam erlebt haben.“

Neben dem Sport verbringen Karoline und Bianca auch sonst noch viel Zeit miteinander, beim Spaziergehen, beim Cocktailtrinken in einem Lokal oder was ihnen sonst noch einfällt. Wie es eben so sein kann bei zwei Frauen, die seit ihrer Kindheit beste Freundinnen sind.


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