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Aktion der Biker gegen Mobbing an der Mittelschule Prambachkirchen

Lisa Hackl, 25.12.2020 17:45

PRAMBACHKIRCHEN. Um ein Zeichen gegen Mobbing zu setzen, wurden zwei Jugendliche der Neuen Mittelschule Prambachkirchen von den Schutzengel-Bikern abgeholt.

Von den Schutzengel-Bikern wurden zwei Schüler der Neuen Mittelschule Prambachkirchen abgeholt. Foto: SLang

Die Eltern zweier Schüler wandten sich an Roland Schamberger, den Gründer der Aktion „Schutzengel-Biker gegen Mobbing“. Sie drückten ihre Besorgnis aufgrund von Mobbing-Vorfällen an der Schule aus. Sie hätten das Gefühl, an der Schule nicht gehört zu werden. Schamberger ist Gewaltpädagoge und hält Vorträge, um Betroffenen zu helfen. Mobbing beschreibt psychische Gewalt, die sich durch das wiederholte Schikanieren, Quälen oder Verletzen von Gruppen oder Einzelpersonen bemerkbar macht. Betroffen sind davon häufig Schüler, aber auch Erwachsene. Schamberger und sein Verein haben ein Programm in fünf Phasen ausgearbeitet, mit dem Kindern und Jugendlichen geholfen werden soll.

Abholung in Prambachkirchen

Bei der Abholung in Prambachkirchen erschienen neun Mitglieder nach dem Unterricht an der Schule und begleiteten zwei der Schüler nach Hause. „Im Sommer würden wir mit den Motorrädern kommen, dafür ist es jetzt zu kalt. Wir wollten aber nicht zu lange warten, da Mobbing dieselben Hirnregionen aktiviert wie Todesangst und schnelle Hilfe wichtig ist“, so Schamberger. Beim Ritual gehe es darum, den Schülern zu zeigen, dass die Betroffenen nicht alleine sind. Das mache auch den Kindern selbst Mut, erklärt Schamberger. Die Direktion der Mittelschule war für ein Statement nicht erreichbar.

Fünf-Phasen- Programm

Nach Kontaktaufnahme führen die Berater rund um Roland Schamberger ein Interview in der Familie durch, in dem die Probleme zunächst besprochen werden sollen. In Phase zwei nehmen sie Kontakt mit der betroffenen Schule auf, um auch die andere Seite zu hören. Im dritten Teil des Programms kommt es zu einem Gespräch zwischen Schülern, Eltern und der Schule, bei dem die Probleme erläutert werden sollen. Phase vier beinhaltet das Abholen von der Schule, wie es auch in Prambachkirchen stattfand. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden, um die Schule bei Betroffenen wieder mit positiven Gefühlen zu besetzen. In der fünften Phase kommt es schließlich im Rahmen der Familie zu einem Abschlussgespräch, bei dem den Kindern ein symbolisches Geschenk überreicht wird. „Wir wollen zeigen, dass Schule auch schön sein kann“, so Schamberger. Er bietet auch Workshops für Schulen, Pädagogen, Polizisten, Anwälte und Richter an, um über das Thema zu informieren. „Uns ist wichtig, Objektivität und Neutralität zu vermitteln“, erklärt der Pädagoge.

15 Familien im Jahr 2020

Seit Gründung des Vereins im April 2020 konnten die Schutzengel-Biker 15 Familien in Oberösterreich helfen. „In Deutschland sind wir ebenfalls aktiv und konnten ebenfalls für 15 Familien da sein. Momentan weiten wir unser Netzwerk nach Kärnten aus“, berichtet Schamberger. In allen Familien, mit denen kommuniziert wurde, habe sich die Situation im Anschluss verbessert. In Zeiten von Corona bietet der Verein auch virtuelle Hilfe an. Schamberger berät Familien auch am Computer und bemüht sich, Lösungen für die Probleme zu finden. Er selbst ist Gewaltpädagoge, Mobbing-Referent und diplomierter Sozialpädagoge.

Verein Schutzengel-Biker gegen Mobbing in Feldkirchen

Roland Schamberger

0676/4483352

schamberger.roland@gmail.com

www.erste-hilfe-bei-mobbing.at


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