Ägyptischer Eingeweidebehälter neu in der Paneum-Kunstsammlung
ASTEN. Ein Eingeweidebehälter aus dem alten Ägypten, die sogenannte Kanope des Vorstehers der Kornspeicher Sched-su-Bastet, ergänzt seit neuestens die Kunstsammlung im Paneum Asten.
Das Paneum beheimatet Kunst- und Kulturobjekte aus 9.000 Jahren und vielen Teilen der Welt. Kunstliebende erleben eine welt- wie zeitumspannende Sammlung, die regelmäßig mit neuen Objekten ergänzt wird, wie zuletzt mit einem Aufbewahrungsbehälter für Organe aus dem alten Ägypten.
Hapi war Schutzgott der Lunge
Als Kanope werden in der Ägyptologie die Gefäße bezeichnet, in denen bei der Mumifizierung die Eingeweide separat vom Leichnam beigesetzt wurden. Die Entfernung der inneren Organe – darunter Leber, Lunge, Magen und Gedärme – stellte einen bedeutenden Schritt im Mumifizierungsprozess dar. Üblicherweise waren zu dessen Aufbewahrung vier Gefäße vorgesehen, deren Deckel ab der 19. Dynastie (circa ab 1.300 vor Christus) von vier verschiedenen Köpfen gebildet werden. Diese Köpfe entsprechen den vier Horussöhnen, die als Schutzgötter der Kanopen und des jeweiligen Inhalts galten. Die Lunge, wie bei dem Ausstellungsstück im Paneum, war dabei unter dem Schutz des pavianköpfigen Hapi. Auf den Aufbewahrungsbehältern sind außerdem hieroglyphische Inschriften zu finden, die unter anderem den Namen der Mutter des Vorstehers erwähnen.
Kanopen bisher nur in Wien ausgestellt
Bisher waren Kanopen nur im Kunsthistorischen Museum in Wien ausgestellt. Nun ist auch eine in Asten zu bestaunen. Gruppenführungen können vorab telefonisch oder per E-Mail gebucht werden. Die Gruppengrößen beschränken sich auf 15 bis 55 Personen.
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