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OÖ Landesaustellung 2018 in Enns - Die Rückkehr der Legion

Rafael Haslauer, 14.07.2016 08:55

ENNS. Eine guterhaltene römische Kalkbrennofenbatterie wird derzeit von Archäologen des OÖ. Landesmuseums und der Universität Salzburg ausgegraben. Der Fund ist einzigartig.

Foto: Robert Koch
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Ausgehend von einer Straßenstation am Schnittpunkt wichtiger Handelswege entwickelte sich Lauriacum durch die Stationierung der zweiten italischen Legion an der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert nach Christus zum größten und wichtigsten militärischen Stützpunkt der Provinz Noricum. „Ein wesentliches Ziel der Landesaustellung ist es, die Dimension und die Vielfalt dieses Siedlungsraumes zu veranschaulichen“, so der Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Bei der Neuaufstellung der Schausammlung des Museums Lauriacum werden die Geschichte der „legio II Italica“ und die Bedeutung dieser Einheit für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung von Lauriacum, Wandmalerei, Numismatik und frühes Christentum sowie der Begriff Romanisierung die inhaltlichen Schwerpunkte sein.

Hercules im Kalkbrennofen

Seit April 2016 graben Archäologen des OÖ. Landesmuseums und der Universität Salzburg einen von insgesamt zwölf römischen Kalkbrennöfen in Lauriacum/Enns aus. Dabei handelt es sich um die größte, derzeit bekannte, römische Kalkofenbatterie der Rhein-Donau-Provinzen des Imperium Romanum. „Der Ofen ist mit einer Höhe von über vier Metern und einem maximalen Durchmesser von 3,8 Metern außergewöhnlich gut erhalten. Selbst das Feuerloch ist noch aktiv“, so Stefan Traxler, Sammlungsleiter der Archäologie Römerzeit. Das Projekt „Hercules im Kalkbrennofen“ ist nur eines von mehreren bereits laufenden Forschungsprojekten im Vorfeld der OÖ. Landesaustellung 2018. Diese wird sich dem kulturellen Erbe des Imperium Romanum widmen, das beinahe 500 Jahre die Geschichte des Bundeslandes geprägt hat.

Die Kalkbrennöfen

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind in der Nähe des römischen Legionslagers von Lauriacum/Enns beim Schotterabbau zwei Kalkbrennöfen angetroffen worden. Im Jahr 2008 wurden unweit der Nordecke des Legionslagers im Zuge der archäologischen Begleitung der Zubringerstraße zur Nordumfahrung zwölf Kalkbrennöfen entdeckt. Vier dieser Öfen sind im Rahmen einer Rettungsgrabung vollständig freigelegt und anschließend durch die darüber führende Anbindungsstraße überbaut worden. Acht weitere Öfen wurden nur oberflächlich untersucht und anschließend abgedeckt und überschüttet. Die Kalkbrennöfen dürften im ausgehenden 2. Jahrhundert, als die „legio II Italica“ ihr ständiges Lager in Lauriacum errichtete, entstanden sein.


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