Das Team der Icara-Tierrettung fuhr heuer schon über 100 Einsätze
ERNSTHOFEN/LINZ. Tiere in Not zu retten – das ist die Aufgabe der Icara (Immediate Care Animal Rescue Austria)-Tierrettung, die heuer am 1. Juli ihren Dienst aufgenommen hat.
Gegründet wurde die Icara-Tierrettung von der Ernsthofnerin Judith Entlesberger und ihrem Freund Lukas Riedl aus Ebelsberg. Riedl ist aktiver Rettungssanitäter beim Roten Kreuz Linz-Süd und Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Ebelsberg. Entlesberger war Feuerwehrfrau bei der Freiwilligen Feuerwehr Ernsthofen und wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres selbst mit der Ausbildung zur Rettungssanitäterin beginnen.
Traum ging in Erfüllung
Riedl rettete schon seit frühester Kindheit jedes in Not geratene Tier vom kleinen Vogel bis zur Katze. Als er Mitte 2020 selbst einmal die Tierrettung gebraucht hätte, sich aber niemand zuständig fühlte, beschloss er, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. „Als ich Lukas kennenlernte, spielte er schon seit einigen Wochen mit dem Gedanken, einen eigenen Tierrettungsdienst zu gründen. Da auch ich begeistert von jeder Art von Tieren bin, haben wir gemeinsam beschlossen, uns diesen Traum zu erfüllen“, sagt Entlesberger, die mit ihrem Freund in Ebelsberg wohnt.
Großes Einsatzgebiet
Die Icara-Tierrettung hat ihre Einsätze hauptsächlich in Linz und Umgebung, stand aber auch schon von Rohrbach bis Niederösterreich im Einsatz. „Von der Erstversorgung einer angefahrenen Katze über Findlingsfahrten bis zur technischen Tierrettung einer Schlange oder eines Skorpions ist alles mit dabei“, erzählen die beiden. Erst vor Kurzem retteten die Tierretter gemeinsam mit der Polizei Enns ein kleines Hündchen aus einer Ennser Wohnung, dessen Besitzerin unerwartet ins Krankenhaus musste.
Anzeigen gegen Tierbesitzer
Wichtige Partner der Icara-Tierrettung sind das Tierheim Linz und die Tierhilfe Gusental. Auch mit den Behörden (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst) arbeitet der Verein gut zusammen. Obwohl bei den Einsätzen die positiven Erlebnisse überwiegen, gibt es auch negative. „Mehrere unserer Einsätze endeten mit einer Anzeige oder einem Besuch des Amtstierarztes, zum Beispiel als nach einem Umzug zwei Hasen und zwei Katzen zurückgelassen wurden“, sagt Entlesberger.
Finanzierung durch Spenden
Alle 13 Mitglieder der Icara-Tierrettung sind rein ehrenamtlich und in ihrer Freizeit aktiv. Über 100 Einsätze gab es heuer bereits. Der Verein finanziert sich derzeit ausschließlich aus Spenden oder aus eigenen Mitteln. Subventionen aus öffentlicher Hand gibt es keine. „Unsere beiden Einsatzfahrzeuge sind unsere ehemaligen Privatfahrzeuge, die für die Tierrettung umfunktioniert wurden – wobei wir dringend ein größeres Fahrzeug benötigen würden“, sagt Entlesberger.
Helfer sind willkommen
Wer bei der Icara-Tierrettung mitmachen will, braucht keine spezielle Ausbildung. Was man wissen muss, wird vereinsintern beigebracht. Da die Rettung von Tieren aufgrund von Tierarzt-, Futter-, Benzin- oder Materialkosten eine sehr kostspielige Aufgabe ist, kann man den Verein auch mit einer einmaligen Spende oder einer Tierpatenschaft unterstützen. Nähere Infos gibt es hier.
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