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Landwirtschaft im globalen Vergleich: Einblicke aus Uganda und Simbabwe

Maya Lauren Matschek, 06.12.2024 07:00

ST. FLORIAN. Melissa Takudzwa Murwira aus Simbabwe und Simon Peter Bukenya aus Uganda begeisterten die Fünftklässler der HLBLA St. Florian. Bei einer Veranstaltung des gemeinnützigen Vereins Südwind OÖ gaben die zwei Agrarökologie-Experten spannende Einblicke in die Welt der afrikanischen Landwirtschaft.

Die Agrarökologin Melissa Takudzwa Murwira informierte die Florianer Landwirtschaftsschüler auch über aktuelle Projekte in ihrem Heimatland. (Foto: HLBLA St. Florian)

Bei zwei Vorträgen, die der Verein Südwind OÖ organisiert hat, konnten sich die Schüler der fünften Jahrgänge der HLBLA St. Florian ein Bild über die Landwirtschaft in den beiden afrikanischen Ländern Uganda und Simbabwe machen. Die zwei Agrarökologie-Experten Melissa und Simon arbeiten in Organisationen für Jugend und Ernährungssouveränität.

 Engagement für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit

Melissa Takudzwa Murwira engagiert sich für Klimagerechtigkeit und ein faires Ernährungssystem in Simbabwe. Die 26-Jährige leitet die Young Volunteers for Environment, eine international tätige Organisation, die sich für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung einsetzt.

Simon Peter Bukenya ist 28 Jahre alt und arbeitet bei der Alliance for Food Sovereignity in Africa (AFSA) in Kampala, Uganda. Seine Schwerpunkte liegen vor allem bei nachhaltigen und gerechten Entwicklungssystemen, gesunden und nachhaltigen Lebensmittelsystemen, Klima und sozialer Gerechtigkeit.

Uganda: Ausreichend Lebensmittel, aber Verbesserungsbedarf bei Logistik

Die Berichte der beiden, über die Situation der Landwirtschaft und die aktuellen Entwicklungen in ihren Herkunftsländern, enthielten für die Schüler auch Neues. Melissa berichtete davon, dass in Uganda aufgrund von zwei Regenzeiten und fruchtbaren Böden zwar ausreichend Lebensmittel für die Bevölkerung produziert werden könnten. Die Schwierigkeit liegt aber darin, dass vor allem leicht verderbliche Produkte oft nicht lange genug gelagert, beziehungsweise nicht schnell genug zu den Konsumenten transportiert werden kann. Das führt zu Verlusten, die mit Haltbarmachung und besserer Logistik (Kühllager, Kühltransporte) vermeidbar wären. 

Viele Landwirte abhängig von Saatgutfirmen

Für Simon ist die Saatgut-Souveränität ein wichtiger Aspekt der Lebensmittelversorgung. Viele Landwirte seien von großen Saatgutfirmen abhängig und können gar nicht mehr ihr eigenes Saatgut herstellen. Agrarökologische Prinzipien setzen genau hier an und beziehen auch lokales Wissen mit ein. Das ermögliche eine nachhaltige Landwirtschaft, die auch das Recht auf gesunde Nahrung und Ernährungssouveränität vorantreibt.

Simbabwe: Folgen des Klimawandels stark spürbar

In Simbabwe sind die Folgen des Klimawandels bereits stark zu spüren. Sie beeinträchtigen die Landwirtschaft sehr. Da es nur eine Regenzeit gibt und diese nicht mehr regelmäßig auftritt, kommt es zu Ernteeinbußen. Daher werden jetzt auch autochthone (einheimische) Pflanzen mit geringerem Wasserbedarf angebaut. Für Melissa steht der Kampf gegen die Klimakrise an vorderster Stelle. 

Kleinbauern-Beruf attraktiver machen

Melissa und Simon arbeiten daran, mehr Jugendliche für die Landwirtschaft zu begeistern und den Beruf des Kleinbauern als Job mit Zukunft zu 'promoten'. Dieser Zugang hat die Teilnehmenden sehr beeindruckt. Vor allem, weil die Florianer Schüler wissen, dass die Menschen dort (in Afrika) durchschnittlich ein bis zwei Hektar Land zur Verfügung haben und keine oder kaum Maschinen einsetzen. Afrikanische Kleinbauern können damit nicht nur ihren Lebensunterhalt verdienen, sondern auch selbstbestimmt ihre Zukunft gestalten.


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