ENNS. Liselotte Steinwendner verfasste einen Leserbrief zum Thema Neubau des Altenheimes.
Ich wundere mich, wie diskussions- und kommentarlos der Beschluss zur Errichtung eines neuen Altenheimes anstatt einer Renovierung erfolgt ist.
Der Berichterstattung in den TIPS entnahm ich, dass ein Neubau gerechtfertigt ist, wenn die Renovierungskosten 80% betragen, aber es im Falle des Altenheimes nur 74% sind. Darüber ging man einfach hinweg. Zahlen über die Neubau- bzw. Renovierungskosten wurden überhaupt nicht genannt. Bei der Neuerrichtung kommen ja auch Grunderwerbs- und Erschließungskosten dazu.
Welche Fachleute haben die Abbruchreife des bestehenden Hauses festgestellt? Ich bin mir sicher, dass heutzutage Planer und ausführende Betriebe in der Lage sind, die „Verbesserung der Qualität der Unterstützung und Versorgung der älteren Menchen sowie der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter“ (Zitat „Zeitgeist“) auch durch Renovierung zu erreichen. Dass das neue Haus 35 Zimmer mehr haben wird, sehe ich auch nicht zwingend für einen Neubau. Es gibt Aufstockung oder Zubau, am jetzigen Areal ist genug Platz, z. B. durch Überbauung des Parkplatzes.
Mit Kleingeräten soll man aus Nachhaltigkeitsgründen ins Repaircafe gehen, doch so ein großes Bauwerk wird entsorgt.
Das Haus Eichbergstraße 6c wurde zu gleicher Zeit und in selber Bauweise wie das Altenheim errichtet, das müsste demnach auch abbruchreif sein.
Diskussionswürdig ist auch die neue Situierung außerhalb der Ortstafel. Sie entspricht nicht dem Flächenwidmungsplan, also wird umgewidmet und Ackerboden versiegelt. Vom notwendigen Stoppen der Bodenversiegelung hört und liest man zwar ständig, aber gehandelt wird anders.
Die Bewohner werden kaum mehr in die Stadt kommen und die meisten Besucher haben weitere Wege, was hoffentlich zu keiner Verminderung der Besuche führen wird.
Dann stellt sich noch die Frage, was mit dem nach Abbruch freiwerdenden Grund geschieht. Es wird doch nicht ein Investor ein Objekt errichten, das dann mit der Stadtnähe, die man den Heimbewohnern genommen hat, werben wird?
Also Stoff für Diskussionen wäre jedenfalls gegeben.
Liselotte Steinwendner, Enns
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