Laub-Mischwälder sind eine Erfolgsgeschichte und robust gegen Schadereignisse
HOFKIRCHEN/TRAUNKREIS. Das Jahr 2018 war eine Zäsur für die heimische Forstwirtschaft. Grüne Waldoasen verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in braune „Streichholz-Felder“. Seither findet ein flächendeckender Waldumbau statt. Ob die Entscheidung für den Laubmischwald richtig war, davon überzeugte sich eine Delegation rund um Forst-Landesrätin Michaela Langer-Wenninger (ÖVP) bei einem Besuch des Laub-Mischwaldes der Familie Resl in Hofkirchen.
Pro Jahr werden in Oberösterreich bis zu 1,5 Millionen geförderte Forstpflanzen gesetzt. Dabei ist eine Mischung von mindestens vier Baumarten vorgeschrieben. Der „Brotbaum“ der heimischen Forstwirtschaft, die Fichte, verliert zunehmend ihre Monopolstellung. Der bisher dominierende „Brotbaum“ der heimischen Forstwirtschaft, die Fichte, verliert zunehmend ihre Monopolstellung: Als Flachwurzler gerät sie schnell unter Hitzestress und ist anfällig für Schädlinge – besonders bei hohen Temperaturen und Wassermangel. Die dramatischen Auswirkungen wurden 2018 sichtbar.
Seither wurden 15 Millionen Jungpflanzen gesetzt. Nun stellen sich Fragen: Wo liegen die Herausforderungen in der Praxis? Ist der Laubmischwald ein Erfolgsmodell? Und ist er ähnlich wirtschaftlich wie ein reiner Fichtenbestand? „Auch die Frage nach der optimalen Pflege, um langfristig hochwertiges Wertholz zu erzeugen, stellt sich für viele Waldbewirtschafter mit steigender Dringlichkeit“, so Langer-Weninger beim Lokalaugenschein. In Hofkirchen wurde bereits in den 1990er-Jahren vorausschauend aufgeforstet: Nach schweren Sturmschäden setzte die Familie Resl auf Eiche, Ahorn, Esche und andere Laubbaumarten. Heute zeigt sich, dass diese Entscheidung richtig war.
Gesicherte Ergebnisse liefert die Studie zur „Produktivität und Wertleistungspotentialen der Misch- und Laubholzaufforstungen nach 1990“ von der Universität für Bodenkultur. „Nach mehr als drei Jahrzehnten ist das Ergebnis überwiegend positiv. Zum größten Teil blieben die Laubholzanteile von mehr als 30 Prozent bestehen“, betont die Landesrätin. Durch die Mischung der Baumarten sind die Bestände robuster gegenüber Schadereignissen und verfügen über ein hohes Naturverjüngungspotential. Die qualitative Entwicklung und Pflege der 35-jährigen Laub-Mischwaldbestände ist zufriedenstellend. Potential besteht insbesondere in der Astung und Kronenfreistellung der Laubbaumarten.
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