Wendelin Ettmayer hielt Vortrag über die USA und die Macht in der Welt
ENNS. Botschafter a. D. Wendelin Ettmayer hielt im Festsaal der Raika Enns einen Vortrag mit dem Titel „Wer hat die Macht in dieser Welt?“.
Ettmayer erklärte, dass Länder wie die USA ihre Außenpolitik auf militärischer Stärke aufbauen. 2018 hätten die USA 700 Milliarden Dollar für die Rüstung ausgegeben. Die weiteren Machtfaktoren seien die wirtschaftliche Leistung und die Bevölkerungsanzahl. Die USA würden ihre Souveränität beibehalten wollen und sich daher nicht gerne an internationale Verträge wie das Kyoto-Protokoll oder das Pariser Klimaabkommen binden. Die Rüstungspolitik werde mit dem Kampf gegen das Böse - in den vergangenen Jahren war das oft Vladimir Putin - gerechtfertigt.
USA gegen China
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sahen sich die USA als alleinige Macht. Nach dem 11. September 2001 wurde das Verteidigungsbudget der USA bis 2008 um 80 Prozent erhöht. 2013 hatte man 11.000 Drohnen. Ettmayer ging auch auf Ersatzkriege der USA und den Wirtschaftskrieg der USA gegen China ein. 2016 habe der Warenverkehr zwischen den beiden Ländern 616 Milliarden Dollar betragen. 90 Prozent der Sicherheitsfragen könnten heute nicht mehr durch Waffengewalt gelöst werden. Im Gegensatz zu früher würden Kriege heute nicht mehr als normal angesehen. Heldentum sei anders definiert. Viel Macht liege heute auch in der Hand von Konzernen, Einzelpersonen und NGOs.
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