Rudi Höfler will erster schwarzer Bürgermeister von Enns werden
ENNS. Vizebürgermeister Rudolf Höfler geht als Kandidat der ÖVP Enns ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Für was er steht und welche Ziele er mit der ältesten Stadt Österreichs verfolgt, erzählte er uns im Interview.
Rudolf Höfler betreibt gemeinsam mit seiner Gattin Ursula das RömerGut in Lorch. Seit 2000 ist er als selbstständiger Versicherungsmakler tätig. „Ich habe zeitlebens versucht, mich für Menschen einzusetzen. Mit inzwischen jahrzehntelanger Erfahrung in der Gemeindepolitik will ich unsere Heimatstadt sachlich, besonnen und nachhaltig voranbringen“, antwortet Höfler auf die Frage, warum er Bürgermeister werden will. 1987 beteiligte er sich erstmals für die ÖVP in Ausschüssen, was zu manchen Diskussionen mit dem Schwiegervater, einem eingeschworenen Sozialdemokraten, führte.
Neue Herausforderung
Die Politik betrieb Höfler bislang neben der Landwirtschaft, dem Betrieb des RömerGuts und der Familie. Das hat sich mittlerweile geändert. „Die Politik sehe ich als hauptberufliche Herausforderung. Als Bürgermeister will ich immer im Dialog mit den anderen Parteien und der Verwaltung stehen und rund um die Uhr für die Ennser da sein“, sagt der Vater von zwei Söhnen und einer Tochter. Sollte der große Coup gelingen und die Stadt Enns erstmals einen ÖVP-Bürgermeister stellen, wird sich Höfler voll auf seine neue Aufgabe konzentrieren. Der ältere Sohn Wolfgang wird die Landwirtschaft übernehmen, Gregor ab Herbst in das Versicherungsbüro einsteigen. Gattin Ursula widmet sich weiterhin der Vermietung von Business- und Ferienwohnungen.
Moosbachl renaturieren
Wirtschaft, Familie, Umwelt und Verkehr sind für Höfler wichtige Themen. Nicht nur der Lkw-Durchzugsverkehr durch die Ennser Innenstadt ist ihm ein Dorn im Auge, die Stadt soll auch grüner werden. „In Enns sollen in der nächsten Amtsperiode 12.000 Bäume gepflanzt werden“, kündigt Höfler an. Um die Artenvielfalt zu sichern, will er überall in der Stadt grüne Inseln – Naturwiesen kombiniert mit Blumenwiesen – schaffen. Beschattungen sollen am Hauptplatz im Sommer für Abkühlung sorgen, wobei bei der Auswahl der Pflanzen Experten eingebunden werden sollen. Die im Besitz der Stadt stehenden Gebäude könnten beispielsweise durch den Einsatz erneuerbarer Energien oder verbesserte Wärmedämmung „klimafit“ gemacht werden. „Eine meiner Visionen ist auch, das Moosbachl zu renaturieren“, sagt Höfler.
Mehr Touristen anlocken
Den in Enns 2007 eingeschlagenen Weg der Cittáslow will Höfler neu aufsetzen. Im Bereich Direktvermarktung sei schon sehr viel geschehen. Um Leerstände in der Innenstadt zu sanieren und somit attraktiver für neue Mieter zu machen, will er die Kommunikation mit den Hausbesitzern pflegen. Beim Pop-up-Konzept gehöre nachgeschärft. „Nach dem Motto „Enns kann mehr“ soll unser römisches Erbe stärker genutzt werden und noch mehr Touristen nach Enns locken“, sagt Höfler. Auch die im Vorjahr angelaufene Modernisierung der Ennser Spielplätze will Höfler als Bürgermeister weiterführen. „Die Umsetzung muss jedoch schneller werden“, meint er. Weitere Themen sind die Ansiedlung kleinerer Gewerbetreibender im Ennshafen, ein Ausbau des Tageszentrums, um pflegende Angehörige zu entlasten, und eine gemeinsame Kommunikationsstätte für die jüngere Generation.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden