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3sat porträtiert Burgen und Schlösser im Mühlviertel

Mag. Claudia Greindl, 02.06.2022 16:44

BEZIRK FREISTADT/PERG. Die 3sat-Dokureihe „Burgen und Schlösser in Österreich“ wird fortgesetzt, die Dreharbeiten finden im Sommer 2022 statt. Diesmal führt die Reise in einer von drei OÖ-Folgen ins Mühlviertel. Porträtiert werden die Burg Clam, die Burgruinen Reichenstein und Prandegg sowie die Schlösser Weinberg und Freistadt. Die ersten beiden Staffeln (2019, 2021) erzielten bei deren TV- Ausstrahlungen eine Rekord- Quote von rund vier Millionen Zusehern. 

Die Dreharbeiten der 3sat-Dokumentation führen auch in die alten Mauern der Burgruine Prandegg in Schönau im Mühlkreis. (Foto: Diesenreither)

Die prachtvollen Bauten quer durch das Land und ihre Geschichten sind eng miteinander verwoben, und stehen doch ganz für sich. Sie alle zeugen von einer gemeinsamen kulturellen Historie, die in sich dennoch vielfältig und bunt ist. Davon erzählen die Filme, der Fokus liegt dabei auf den einzelnen Gemäuern. Sie sind Zeugen der Geschichte, ehemalige Wehrbauten, die heute neu belebt werden - sei es als Wohnsitz oder als Bildungszentrum - und stets auf die Vergangenheit verweisen. Da wie dort leben und arbeiten Menschen, die sich ihren Häusern verpflichtet haben und die Erinnerung an die lokale Geschichte pflegen, ohne dabei den Blick für die Zukunft zu verlieren. Die Filme porträtieren die Burgen und Schlösser und ihre Besitzer. Sie sind es auch, die durch die Häuser führen und aus ihrem Leben erzählen, von der Verantwortung, die man dem Bauwerk gegenüber trägt. Eine Verantwortung, die auch eine gesellschaftliche ist.

Von der Leidenschaft der Bewohner

Die Burgen und Schlösser im oberösterreichischen Mühlviertel sind demgemäß vor allem auch eines – eine Leidenschaft für die Schlossherren und Burgdamen. Eine Lebensaufgabe. Es gilt, Mauern zu beleben, die auch künftige Generationen überdauern werden. Auf Burg Clam taucht der Film ein in die Welt des Mittelalters. Auf Schloss Weinberg begleitet der Film die Biologin Heidi Kurz in den Dachboden des anmutigen Gebäudes, wo sie behutsam die Nistkästen für Turmfalken oder Waldkäuze beobachtet, die man hier im Zuge eines Naturschutzprojektes aufgestellt hat. Erstmalig widmet sich die Folge im Mühlviertel auch der Erhaltung von Burgruinen. Burg Reichenstein ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Sanierung einer vormals verfallenden Anlage. Hier lebt die Kunstvermittlerin und Malerin Edeltraud Jungwirth, die sich nicht nur um das Burgenmuseum kümmert, das unter anderem die Geschichte des oberösterreichischen Burgenforschers Alfred Höllhuber erzählt, sondern auch eine Kindermalschule in den historischen Gemäuern initiiert hat.

Geschichten von Herrschern und Untertanen

Auf der Burgruine Prandegg blickt der Film dem leidenschaftlichen Team vom Burgverein Prandegg über die Schultern, das Jahr für Jahr im Sommer an der Instandhaltung der imposanten Mauerreste arbeiten. Der pensionierte Lehrer Berthold Moser, der schon in der Volksschule die Wandertage zur Ruine geliebt hat, eröffnet in einer Führung bis ins Verlies Geschichten von Herrschern und Untertanen, die sich dereinst hier abgespielt haben. Nicole Wegscheider vom Mühlviertler Schlossmuseum auf Schloss Freistadt betont den Wert dessen, die regionale und lokale Geschichte im Mühlviertel im Bewusstsein zu verankern. Den Überblick über die historische Altstadt von Freistadt verschafft sie sich vom Schlossturm aus, wo einst der Türmer äußerst bescheiden gewohnt und über die Stadt gewacht hat.

Beziehung Mensch-Gemäuer herausarbeiten

Regisseur Fritz Aigner: „Mir geht es darum, die Beziehung zwischen Mensch und Burg/Schloss filmisch herauszuarbeiten. In vielschichtigen, bunten Porträts erkunden wir mit der Kamera jeden Winkel der Gemäuer. Den Burgherren und Schlossdamen, den Menschen, die die imposanten Anlagen beleben, entlocken wir mal humorvolle Anekdoten aus der Geschichte ihrer Häuser, mal philosophische Betrachtungen über ihr Selbstverständnis als HüterInnen derartiger Baujuwele. Als Filmemacher ist es einerseits eine ehrwürdige Aufgabe, die prunkvolle Architektur ins rechte Licht zu rücken, andererseits beflügeln die Häuser die filmische Neugier mit all ihren Details aus der oftmals jahrhundertelangen Baugeschichte. So ist unser Zugang in der künstlerischen Gestaltung der Dokus ein gleichsam durchaus konservativer wie auch verspielt suchender.“


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