Literaturtage Freistadt: hochkarätige Autoren, Poetry Slam, Literaturfilme und Brigitte-Schwaiger-Symposium
FREISTADT. Am Freitag, 20. Oktober starten die Literaturtage Freistadt 2023 mit einer Lesung mit Alexa Wild. Bis Mitte Dezember stehen weitere Lesungen von Franz Schuh, Ana Marwan Susanne Gregor, Jürgen Kaizik, Jaroslav Rudis und Markus Marterbauer auf dem Programm. Ein Poetry Slam, Literaturfilme und ein Brigitte-Schwaiger-Symposium runden die Literaturtage ab.
Die Literaturtage Freistadt, veranstaltet von der Local-Bühne Freistadt und der Stadtgemeinde Freistadt, bringen auch heuer wieder eine spannende Auswahl an Autoren, Büchern und Themen ins Mühlviertel. An zehn Terminen wird bis Mitte Dezember dem geschriebenen Wort auf unterschiedlichste Weise Tribut gezollt. Einer der Höhepunkte der Literaturtage 2023 ist sicher die Lesung von Ana Marwan am 17. November im Salzhof. Mit ihrem Roman Verpuppt (Buch des Jahres in Slowenien) ist der Bachmann Preisträgerin 2022 ein fesselndes Buch gelungen, der mit den Erwartungshaltungen spielt und immer wieder verblüffende neue Wege einschlägt. Susanne Gregors Roman „Wir werden fliegen“ ist das Porträt zweier Geschwister auf der Suche nach sich selbst und erzählt vom Wandel, der Zeiten und der Menschen, von Verlust und Neuerfinden, von denen, die mit einem Ziel aufbrechen und doch auf Durchreise bleiben. Am 1. Dezember liest sie, in Zusammenarbeit mit dem Literaturschiff, im Salzhof aus ihrem für den Österreichischen Buchpreis 2023 nominierten Buch.
Der, so Eva Menasse, „titanisch gebildete Denker“ Franz Schuh kommt am 11. November nach Freistadt. Unter dem Titel „vom Mundwerk zum Lebenswerk“ liest er Veröffentlichtes und Unveröffentlichtes über Lachen, Sterben und Lieben. Seine Erzählungen, Essays, Gedichte fügen sich mit unterhaltsamem, manchmal melancholischem Witz zu einem Panorama der menschlichen Tragikomödie. Musikalisch begleitet wird Schuh von Yusi Chen und Suyang Kim. Für weihnachtliche Stimmung sorgt schließlich Jaroslav Rudiš am 15. Dezember. In seinem neuen Buch „Weihnachten in Prag“ zieht er durch die Metropole an der Moldau. Es schneit, es ist kalt, und die Straßen sind leergefegt. Und doch begegnen einem überall die alten und neuen Geschichten dieser Stadt.
Symposium, Jubiläumsfeier, Poetry Slam und Filme
Die Brigitte-Schwaiger-Gesellschaft beteiligt sich mit dem Brigitte-Schwaiger-Symposium am 24. und 25. November an den Literaturtagen Freistadt. Am Freitag eröffnet die Fotografin Julia Rohner ihre vom Werk Brigitte Schwaigers inspirierte Ausstellung „Der liebe Gott sieht alles“ im Salzhof Freistadt und der Literaturwissenschafter Stefan Maurer spricht über „Die vielen Leben der Brigitte Schwaiger“. Am Samstag liest Jürgen Kaizik aus seinem Roman „Die gerühmte Frau“, das seine ein Jahr andauernde Liebesbeziehung zu Brigitte Schwaiger literarisch verarbeitet. Anschließend findet ein Podiumsgespräch unter dem Titel „Prägende Begegnungen“ statt. Eine Woche davor schon, am 18. November, lädt die Brigitte Schwaiger Gesellschaft zum Interviewfilm „Aus Liebe“ ins Kino Freistadt. Brigitte Schwaiger erzählt darin dem Regisseur Michael Pilz von ihrer Ehe mit einem Angehörigen des Franco-Militärs in den späten 1960ern.
Ebenfalls in Kooperation mit den Literaturtagen stellt der Ökonom Markus Marterbauer am 9. November sein aktuelles Buch „Angst und Angstmacherei“, ein Plädoyer für eine Gesellschaft, in der nicht Wenige viele Milliarden besitzen sollten, während Armut herrscht und mit Angstmacherei Politik betrieben wird, im Salzhof vor. Die Buchvorstellung findet im Rahmen der 25-Jahre-Sozialservice-Freistadt-Jubiläumsfeier statt. Fixpunkte im Literaturtageprogramm sind auch 2023 wieder ein Poetry Slam, bei dem Poeten selbstgeschriebene Texte vortragen und das Publikum einen Gewinner wählt, und Literaturfilme im Kino Freistadt. Der Poetry Slam findet am 25. Oktober im Local im Kino Freistadt statt und das Kino zeigt im laufenden Programm biografische Filme und Literaturverfilmungen. Aktuelle literarische Filmstarts sind „Ingeborg Bachmann – Reise durch dir Wüste“ und die gutgelaunte Neuverfilmung von Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“, aber auch Martin Scorseses „Killers of the flower moon“.
Eröffnet werden die Literaturtage von Alexa Wild, die am 20. Oktober aus ihrem biografischen Roman „Niemand wüsste von mir“ liest. In der Pfarrbücherei gibt sie Einblicke in das bewegte Leben des Pepi Heußerer, der als lediges Kind von Knecht und Magd in der Zwischenkriegszeit geboren wurde und in bitterer Armut aufwuchs.
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