Verdiente Museumsmitarbeiter aus dem Bezirk Freistadt geehrt
BEZIRK FREISTADT. Mit Irene Brückler vom Färbermuseum Gutau, Johann Pum vom Hinterglasmuseum Sandl, Wilfried Weißenböck vom Hirschbacher Bauernmöbelmuseum und Erwin Zeinhofer vom Museum Pregarten wurden vier Persönlichkeiten geehrt, die sich um Museen im Bezirk Freistadt besonders verdient gemacht haben.
Der Verbund Oberösterreichischer Museen lud vergangene Woche verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter aus Oberösterreichs Museen zu einer gemeinsamen Feierstunde nach Linz, um ihnen Dank und Anerkennung für ihr langjähriges, freiwilliges Engagement im Dienste der Museen auszusprechen.
Aus dem Bezirk Freistadt wurden Irene Brückler vom Färbermuseum Gutau, Johann Pum vom Hinterglasmuseum Sandl, Wilfried Weißenböck vom Hirschbacher Bauernmöbelmuseum und Erwin Zeinhofer vom Museum Pregarten geehrt.
Irene Brückler
21 Jahre lang war Irene Brückler als überaus engagierte und verlässliche Kulturvermittlerin im Färbermuseum Gutau tätig. Besonders Workshops für Kinder sowie Schüler betreute sie gerne, als ehemalige Werklehrerin bewies sie großes Talent für eine kindgerechte Vermittlung. Zwei Jahrzehnte lang arbeitete sie außerdem im Veranstaltungsteam des Färbermarktes mit und betreute den dortigen Informationsstand.
Johann Pum
Johann Pum engagiert sich nicht nur ehrenamtlich für das Hinterglasmuseum Sandl, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Als Hinterglasmaler mit Atelier gegenüber dem Museum ist er die erste Anlaufstelle, wenn es um die Hinterglasmalerei geht. Verlässlich übernahm er von Beginn an Führungen von Busgruppen oder spontane Vermittlungstätigkeiten sowie auch regelmäßige Aufsichtsdienste im Museum.
Von Johann Pum ging auch die Initiative für das Projekt „MS Sandl goes Hinterglasmuseum“ aus, das nunmehr zu einem Fixpunkt im Ort geworden ist und Schülern ermöglicht, die Technik des Hinterglasmalens kennenzulernen und auszuprobieren. Talentierter Malernachwuchs ist somit gesichert und dieser war auch eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahme der Technik in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO.
Wilfried Weißenböck
Wilfried Weißenböck engagierte sich schon vor der Gründung des Vereins um die Hirschbacher Bauernmöbel, so beispielsweise im Rahmen der Begleitausstellung „Hirschbacher Bauernmöbel“ zur Landesausstellung „Das Mühlviertel – Natur, Kultur, Leben“ auf Schloss Weinberg. Anfangs war er für den Verein als Fotograf und Filmer tätig. Er stellte seine Expertise und Gerätschaften für die ersten beiden preisgekrönten Filme „Franz von Zülow in Hirschbach“ und „Franz von Zülow – Zeitzeugen“ zur Verfügung.
2003 trat er in den Vereinsvorstand ein und übernahm die Betreuung der Technik bei Veranstaltungen und im Ausstellungsbetrieb. Als Fotograf hielt er jahrzehntelang die Ereignisse bei Veranstaltungen fest und betreute auch die Museums-Homepage. Weißenböck fungierte als Kassier-Stellvertreter und Obmann-Stellvertreter und trug wesentlich zum Erfolg des Museums und Vereins bei.
Erwin Zeinhofer
Erwin Zeinhofer verantwortet im Museum Pregarten einen umfangreichen Aufgabenbereich. Er ist zuständig für die Sammlungen, für die Archivierung und Digitalisierung sowie für die Konservierung. Federführend hat er mehrere Sonderausstellungen organisiert und diese mit historischen Forschungen und statistischen Auswertungen bereichert. Auch die Archivierung und digitale Dokumentation des Museumsbestandes lag federführend in seiner Hand.
Ihm ist es zu verdanken, dass die Ausstellungsvitrinen der Steingutsammlung mit QR-Codes versehen und dazugehörige Texte in deutscher, englischer, tschechischer und slowakischer Sprache aufbereitet wurden. Eine akribische Zusammenstellung der rund 150 verschiedenen Dekore der Pregartner Steingutprodukte fasste er in einer eigenen Broschüre zusammen. Als Vermittler begeistert er Besucher durch umfassendes und überregionales Wissen.
Immer wieder wird er von Interessierten zu Rate gezogen, wenn es gilt, alte Dokumente in Kurrentschrift zu entziffern. Darüber hinaus ist er ein begeisterter Sendungsmacher für das „Freie Radio Freistadt“. Neben der Arbeit im Museum kümmert sich der Heimatforscher auch um das historische Archiv der Stadtgemeinde. Mit Ausstellungen von ausgewählten Archivstücken und Lesungen aus Dokumenten des Archivs hat er regionalgeschichtliche Themen einem breiteren Publikum nähergebracht. So hat er die Lebensgeschichte der einzigen Pregartner Jüdin, der Apothekerin Dorothea Epstein, aufgearbeitet und in einer Dokumentation zusammengefasst. 2023 wurde ihre Biografie in das Gedächtnisbuch OÖ aufgenommen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden