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FREISTADT. Zwei Tage lang drehte sich am Gymnasium alles um das Thema „Hören“, zum Teil im Rahmen des Unterrichts, zum Teil bei aufgehobenem Klassenverband in Workshops. Die Schule nützte ein Angebot der Landesregierung: In der Aula wurde ein Hörerlebnis-Pavillon aufgestellt, in dem interaktiv verschiedene Geräusche und deren Lautstärken simuliert werden konnten. Das Ziel war Bewusstseinsbildung und Schutz der Jugendlichen vor späteren Hörschäden. Für die gesamte Oberstufe gab es Workshops zum Thema „Auf die innere Stimme hören“, organisisert von den Fächern Religion und Ethik. Denn Hand aufs Herz: Viele Menschen haben heute so viel um die Ohren, dass sie am liebsten gar nichts mehr hören wollen. Was tun, wenn einem der Kopf schwirrt vor lauter fremden Stimmen? Das Hören auf die eigene, innere Stimme ist eine gute Alternative zum Lärm des Alltags! Jeder Schüler konnte sich aus einem breiten Angebot hochkarätig besetzter Workshops zwei aussuchen: „Lauschend dem Leben auf der Spur“ war die Musiktherapeutin Carmen Maria Asanger. Ihre Gruppe lernte mit Musik meditativ und kreativ umzugehen und sich zu entspannen. Ein ehemaliger Schüler der Schule, Jeremia Josef Mayr, inzwischen Chorherr im Stift Schlägl, brachte einer Gruppe in der Frauenkirche die Geheimnisse des Gregorianischen Chorals nahe. Eine ganz neue Erfahrung für die Schüler. Jakob Eckerstorfer, ebenfalls Prämontratenser aus Schlägl, bot einen heiß begehrten Kurs über die „Kunst, sich zu entscheiden“ an. Das Künstlerehepaar Ewa und Bohdan Hanushevsky von der Gruppe Kohelet3 begeisterte mit Musik und Tänzen aus Osteuropa. „Sie haben uns mit ihrer Lebensenergie und Verrücktheit angesteckt“, meinte ein Schüler. In die Geheimnisse der Zen-Meditation wurde man von der Linzer Buddhistin Helga Müller eingeführt, für viele Schüler eine ganz neue, entspannende, beruhigende Erfahrung. Der Freistädter Architekt Klaus Elmecker vermittelte mit Tai Chi und Qi Gong ähnliche Erfahrungen. „Das würde ich gerne öfter machen“, meinte ein Schüler, „ein optimaler Start in den Tag!“ Der aus Syrien stammende Schauspieler Mazen Muna schließlich zeigte in seinem Pantomime-Workshop die Kunst der Körpersprache, für viele eine lustvolle und befreiende Erfahrung. „Es war faszinierend. Er hat fast nicht geredet, und wir wussten trotzdem, was wir machen mussten!“ Und dann gab es noch Angebote, in denen es speziell um die Stimme des Gewissens ging: Vertreter von SOS Menschenrechte stellten das Thema Asyl vor beziehungsweise trainierten die Schüler in Sachen Zivilcourage. Vor allem die Geschichten der Asylwerber gingen unter die Haut. „Menschenrechte statt rechte Menschen“, so das Resümee eines Schülers. Und schließlich kümmerten sich noch Vertreter von Young Caritas um die wichtigen Themen „Betteln“ und „Interkulturelle Kompetenz“. Am nächsten Tag war dann Mieze Medusa, die Pionierin der österreichischen Poetry Slam Szene und Frontfrau der Hip-Hop-Band mieze medusa&tenderboy in der Schule zu Gast, und lud die Schüler in ihrem Workshop zu einem spielerischen, kreativen Umgang mit Sprache ein. Die entstandenen Texte wurden den Klassen vorgetragen. Und dann gab es noch  Schüler, die unter fachkundiger Anleitung Instrumente bastelten, wie zum Beispiel Kastagnetten und Regenstäbe für eine Klangreise durch die spanischsprachige Welt. In den zweiten Klassen wurde aus äsopischen Fabeln eine Hörspiel-CD produziert. Die 2d schließlich war ganz Ohr: Sie begab sich mit verbundenen Augen auf eine Sinnesreise durch die Freistädter Altstadt.

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