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Spürnasen: Was ein vierbeiniger Jagdhelfer alles können muss

Regina Wiesinger, 24.05.2016 19:00

BEZIRK FREISTADT. 300 Jagdhunde sind derzeit in 45 Jagd-en im Bezirk gemeldet. Dass die Ausbildung zum Jagdhund kein Zuckerschlecken ist, zeigte ein Besuch bei einer Trainingseinheit in Sandl. Teilnehmer aus den Bezirken Freistadt, Urfahr-Umgebung und Perg bereiten sich in den nächsten Wochen auf die Prüfungen vor.

  1 / 10   Nach rund 25 Kurseinheiten sind die Jagdhunde so weit ausgebildet, dass sie ihre Prüfungen ablegen dürfen und von da an die perfekten Partner für die Jagd sind. Fotos: Wiesinger

Drei Hunde liegen seelenruhig frei in der Wiese, während zwei andere mit ihren Herrchen einen Übungsparcours durchlaufen. „Beute“ aufspüren, apportieren, nicht zu fest zubeißen, gehorsam neben dem Herrchen laufen – das alles und viel mehr lernen die vierbeinigen Jagdbegleiter beim Kurs. 25 Einheiten werden sie gemeinsam mit ihren Besitzern noch bis zur Prüfung im Herbst absolvieren müssen. Einige der sieben Vorstehhunde werden sich der Prüfung „Feld/Wasser“ stellen, andere visieren den Doktortitel an und absolvieren die Vollgebrauchsprüfung.

Dass nicht immer alles ganz einfach ist und glatt läuft, zeigt das Aufstellen zum Gruppenfoto: Es wäre doch viel lustiger, mit dem daneben sitzenden Hund zu spielen, als brav sitzen zu bleiben und für das Foto still zu halten! Aber die sieben Vorstehhunde der Rassen Deutsches Kurzhaar, Deutsches Drahthaar und Kleiner Münsterländer haben ihre Sache gut gemacht.

Arbeit eines Jagdhundes

Jede Jagd ab einer gewissen Größe muss geprüfte oder in Ausbildung befindende Hunde haben. Ausbilden dürfen nur Berechtigte. „Es gibt verschiedene Aufgaben, die ein Hund können muss. Da ist zum Beispiel die Arbeit vor dem Schuss. Hier muss der Hund Wild anzeigen oder aufspüren. Bei der Arbeit nach dem Schuss muss er Wild apportieren oder finden. Das braucht man vor allem bei verletztem Wild, zum Beispiel bei Verkehrsunfällen. Das Wichtigste ist natürlich die Schweißarbeit, das ist die Fährtenarbeit“, sagt Bezirks-Jagdhundereferent Engelbert Rammer. Für den Hund ist diese Arbeit ein Kinderspiel. Und so soll auch die Ausbildung Spaß machen. Die Erziehung zum Jagdhund beginnt bereits im Welpenalter. Spielerisch kann man dem Hund ab der achten Woche Grundbegriffe beibringen. „Nach dem Zahnwechsel, wenn der Körperbau der jungen Hunde geeignet ist, beginnt dann die richtige Ausbildung“, sagt Ausbildner und Jäger Siegbert Eder. „Wichtig ist das gewaltlose Abrichten. Nichts passiert mit Zwang, sondern spielerisch und mit Ruhe.“

Jagdhund ist keine Bestie

„Der Gehorsam ist das Um und Auf für einen Jagdhund. Auf diese Eigenschaft wird neben dem sanften Wesen und der Familientauglichkeit schon bei der Zucht besonderer Wert gelegt“, sagt Eder, der schon seit 1992 Jagdhunde besitzt und züchtet.

Trotzdem brauchen die Jäger wesensstarke Hunde, die auch eine gewisse Wildschärfe haben, damit zum Beispiel ein angefahrenes Reh schnell aufgespürt werden kann. „Ein Jagdhund ist aber keine Bestie!“, betont der Bezirks-Jagdhundereferent.

Franz Preining aus Hagenberg sieht seinen Jagdhund als Helfer bei der Jagd, aber auch als treuen Freund. „Ein Jagdhund ist ein richtiges Familienmitglied und ist überall mit dabei. In meinem Revier ist er unersetzlich, da es an der Bundesstraße liegt und dort viele Rehe angefahren werden. Ohne Hund würde man die Tiere kaum finden.“


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