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FREISTADT. Die Finger schmerzen vom Verkrampfen, der Faden rutscht immer und immer wieder vom Nirosta-Ringerl – gar nicht so einfach die ersten Versuche einen Zwirnknopf herzustellen! Das mussten einige Journalisten beim Pressegespräch zur Ausstellungseröffnung „Zwirnknopf, ein altes Handwerk wird Kunst“ zugeben.

  1 / 2   Zwirnknöpfe können als Kette oder auf der Tracht getragen werden, für Sabine Krump sind die Knöpfe ein schönes Accessoir. Foto: Richard Schramm

Hat man den Aufschlag einmal geschafft und die feinen Fäden rutschen nicht mehr herunten, dauert es nicht mehr lange und ein Zwirnknopf entsteht. Noch ein paar Schlingstiche, vernähen - fertig! Doch dass aus dem einfachen und traditionellen Zwirnknopf ein Kunstwerk entsteht, braucht es viel Übung und Kreativität, die die Kunsthandwerkerin Sabine Krump aus Pregarten hat.

Buntes Accessoir

Sabine Krump braucht nur wenige Minuten, um einen Zwirnknopf in leuchtenden Farben, mit Rosette oder gestickter Blume herzustellen. Aus dem einst tristen Zwirnknopf, wie man ihn noch von alter Bettwäsche kennt, hat sich ein modernes und farbenfrohes Accessoir entwickelt. Egal ob zum Dirndl, zu moderner Kleidung, als Dekoration, Kette oder Ring – der Zwirnknopf ist ein kleines Kunstwerk geworden. „Damals war das Zwirnknopfnähen eine notwendige Heimarbeit, es war nicht lustig und schön, es war Zubrot für viele Bauernfamilien, besonders im Mühl- und Waldviertel“, erklärt Krump. „Mit meiner Ausstellung möchte ich den Menschen danken, die dieses Handwerk mühsam ausführen mussten. Ich möchte deshalb gerade ältere Leute einladen zu kommen und sich zu erinnern.“ Mit Fotos und Arrangements möchte sie die Gefühle und Emotionen, die beim Nähen der kleinen Kunstwerke entstanden sind, in der Ausstellung an die Besucher weiter transportieren.

Auch in ihrer Knopfstube in Pregarten können Zwirnknöpfe bestaunt und gekauft werden, aber auch alte, nicht mehr gebrauchte Knöpfe, abgegeben werden. In der Knopfstube finden außerdem regelmäßig Workshops statt, in denen die Knopfmacherin ihr Wissen an Interessierte weitergibt.

Bücher über das Zwirnknopfnähen

2011 ist die Handwerkerin auch unter die Autoren gegangen. Seither schreibt sie nicht nur Anleitungen, wie man seine eigenen Knöpfe herstellen kann, sondern auch Geschichten rund um das Thema Zwirnknopf. Obwohl ihre Bücher in deutscher Sprache verlegt werden, gibt es mittlerweile ein internationales Publikum. „Sie lesen anhand der Bilder“, erklärt Sabine Krump. Davon zeugen auch die Fotos, die aus allen Ecken und Enden der Welt eintreffen. Leserinnen präsentieren darin stolz ihre selbstgewickelten Knöpfe. Ihr aktuelles Werk „Die Geschichte vom Zwirnknöpfchen“ ist im Mai auf den Markt gekommen.

Bis 30. September stellt die Knopfmacherin Sabine Krump ihre Werke und Bücher im Mühlviertel Kreativ-Haus in Freistadt aus.


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