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Atomgegner: Jüngsten Zwischenfall in Temelin keinesfalls verharmlosen

Mag. Claudia Greindl, 13.09.2018 06:27

FREISTADT. Eine detaillierte Aufklärung  des jüngsten Zwischenfalls in Temelin fordert das Anti Atom KOmitee.  Im südböhmischen Atomkraftwerk ist bereits zum x-ten Mal radioaktives Wasser ausgetreten und in ein Auffangbecken geflossen, allerdings in das Falsche. „Derartige Vorkommnisse dürfen keineswegs verharmlost werden. Auch in Tschernobyl war nicht die Technik, sondern gravierende Missachtung von Vorschriften und Schlampereien die Ursache“,  warnt Manfred Doppler.

Im südböhmischen Nuklearkraftwerk hat es wieder einen Zwischenfall mit Austritt radioaktiven Wassers gegeben. Foto: Weihbold

Kraftwerksbetreiber CEZ bemüht sich zu betonen, dass keine Gefährdung des Personals gegeben war, dass auch keine Radioaktivität nach außen gelangt sei, und auch das österreichische Umweltministerium ist um Beruhigung bemüht.“Solche Zwischenfälle dürfen dennoch keineswegs verharmlost werden, denn wenn radioaktives Wasser aus dem Reaktor entweicht, ist das meistens auf den Primärkreislauf bezogen und darf einfach nicht passieren“, betont Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.

Schlamperei als mögliche Ursache

Das Umweltministerium in Wien ist aufgefordert, eine vollkommene Darstellung des Hergangs zu veröffentlichen, denn es durchaus möglich, dass dabei einfach Schlamperei im Spiel war und das ist keineswegs zu tolerieren, auch wenn es in diesem Fall zu keiner Freisetzung von Radioaktivität ins Freie gekommen sein sollte. „Auch bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl war nicht die Technik der Auslöser, sondern Schlampereien und gravierende Missachtung von Sicherheitsvorschriften“, unterstreicht Manfred Doppler die Forderung nach Aufklärung.

atomstopp: Bericht ist zu wenig

In die selbe Kerbe schlägt atomstopp_oberoesterreich. “Das österreichische Ministerium berichtet zwar über den Zwischenfall in Temelin. Das ist wohl gut und würdig und recht, nach den Kriterien des Melker Abkommens, das im Jahr 2000 durch hartnäckige Proteste an der Grenze zwischen Österreich und Tschechien evoziert worden war. Aber uns ist das zu wenig!“, so Gabriele Schweiger und Roland Egger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich in Reaktion auf die Meldung aus dem Umweltministerium, dass es im Kontrollbereichbe des AKW Temelin vergangenen Freitag zum Austritt mehrerer Kubikmeter kontaminierter Flüssigkeit gekommen war.

Atomkraft die Grundlage entziehen

„Mit dem nuklearen Spuk muss endlich Schluss sein. Auch wenn Störfälle immer wieder glimpflich verlaufen: Dieser Technologie muss endlich die finanzielle und politische Grundlage entzogen werden. In Europa geht das nur über die Entmachtung von EURATOM! Dieser Vertrag muss aufgelöst werden, er stützt und ermöglicht einzig und allein die Weiterexistenz der Atomindustrie! Unsere Bundesregierung ist dringend aufgefordert, jetzt, 40 Jahre nach dem Aus für Zwentendorf, noch während der Ratspräsidentschaft 2018 entsprechende Schritte auf EU-Ebene in die Wege zu leiten!“, so Schweiger und Egger.


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