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"Ich bin in meine Rolle als Bäuerin hineingewachsen"

Online Redaktion, 21.01.2021 07:02

BEZIRK/HIRSCHBACH. Tips stellt in einer Serie die neuen Ortsbäuerinnen aus dem Bezirk vor, diesmal Gabriele Koppler aus Hirschbach.

Gabriele Koppler ist Ortsbäuerin von Hirschbach. Foto: privat
Gabriele Koppler ist Ortsbäuerin von Hirschbach. Foto: privat

Tips: Warum und wann sind Sie Bäuerin geworden? Sind Sie bereits auf einem Bauernhof aufgewachsen?

Gabriele Koppler: Als Jugendliche, aufgewachsen in einem Einfamilienhaus, habe ich immer gesagt: „Ich werde sicher keine Bäuerin.“ Meistens tritt aber das ein, was man vermeintlich gar nicht will. Zur Bäuerin geworden bin ich aus Liebe zu meinem Mann Christian. Zuerst war es mir nicht wirklich bewusst, welchen Schritt ich hier gesetzt habe, außerdem waren meine Schwiegereltern ja noch die „Bauersleute“ und ich noch mitten im Berufsleben als Einzelhandelskauffrau. Erst mit der Geburt meiner ältesten Tochter und dem damit verbundenen „Zuhause bleiben und am Hof mithelfen“ bin ich in die Rolle der Bäuerin hineingewachsen und habe meinen Platz gefunden. Ein Danke an meinen Mann und meine Schwiegereltern, die mir die Zeit dafür gegeben haben. Mittlerweile bin ich gerne Bäuerin.

Tips: Welche Standbeine und Besonderheiten hat Ihr Betrieb?

Gabriele Koppler: Wir haben einen Milchbetrieb mit 17 Milchkühen, Jungtieren und Stieren. Neben Mais und Getreide bauen wir Stärkeindustriekartoffel an.

Tips: Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf als Bäuerin?

Gabriele Koppler: Besonders in dieser Corona-Zeit wird mir wieder bewusst, wie gut wir es auf unserem Hof haben. Mein Arbeitsplatz ist vor Ort, meine Kinder sind im Stall und bei vielen Arbeiten mit dabei und lernen von klein auf mitzuhelfen und Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen. Umgeben von den Tieren und der Natur ist die Arbeit vielfältig und abwechslungsreich.

Tips: Was ist schwierig beziehungsweise eine besondere Herausforderung in Ihrem Beruf?

Gabriele Koppler: Die Arbeit am Bauernhof, im Haushalt, die Kinder, die Betreuung der älteren Generation – das ist zur Erntezeit oft nicht leicht unter einen Hut zu bringen. Es erfordert von jeder Generation viel Toleranz und Achtsamkeit. Manchmal ist es auch schwer, etwas Abstand zur Arbeit am Hof zu bekommen, denn Arbeit fällt immer an. Da muss man sich selbst eine Auszeit gönnen und am besten einmal ganz etwas anderes machen, denn ansonsten fällt einem die Decke auf den Kopf.

Tips: Was hat sich an der Arbeit in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren geändert?

Gabriele Koppler: Waren vor einigen Jahren noch viele Personen für die schweren Arbeiten am Feld, im Stall oder Haushalt notwendig, so erleichtern uns heute die immer größer und moderner werdenden Geräte und Maschinen die Arbeit. Mit denen wird nicht nur den großen, sondern auch den vielen kleineren Betrieben ermöglicht, sich dadurch ein neues Standbein aufzubauen, welches das Einkommen sichert und von dem man leben kann.

Tips: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Landwirtschaft?

Gabriele Koppler: Mein Wunsch für die Zukunft ist, uns Bauern muss bewusst sein, dass die Aufklärung bei den Kindern von heute beginnt: Woher die Zutaten ihrer Jause kommen, wie Produkte entstehen und wieviel Arbeit und Liebe drinnen stecken, dann lernen schon Kinder den eigentlichen Wert von Lebensmittel kennen und die Qualität regionaler Lebensmittel zu schätzen. Nur so wird unsere Arbeit ernst genommen und in der Gesellschaft anerkannt, welchen wertvollen Beitrag wir 365 Tage im Jahr mit unserer Arbeit leisten.


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