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Ein kleiner Stich nimmt Corona den Schrecken: großer Andrang bei Impfaktion für über 80-Jährige in Freistadt

Mag. Susanne Überegger, 22.01.2021 19:52

FREISTADT. „Für mich war ganz klar, dass ich mich impfen lasse. Weil wenn mich das Coronavirus erwischt, gibt es mich bald nicht mehr“, ist sich Anna Frühwirth aus Hagenberg beim Tips-Lokalaugenschein auf der Bezirkshauptmannschaft Freistadt sicher. Die Pensionistin ist eine der ersten über 80-Jährigen aus dem Bezirk Freistadt, die nicht in einem Heim wohnen und geimpft wurden. 

Bezirksärztevertreterin Johanna Haider mit Anna Frühwirth aus Hagenberg, die sich auf der Bezirkshautpmannschaft Freistadt impfen ließ.
photo_library Bezirksärztevertreterin Johanna Haider mit Anna Frühwirth aus Hagenberg, die sich auf der Bezirkshautpmannschaft Freistadt impfen ließ.

Auf der Bezirkshauptmannschaft Freistadt herrscht am Freitagnachmittag emsiger Betrieb. Es ist der zweite Tag, an dem sich impfwillige Senioren 80+ aus dem Bezirk Freistadt, die nicht in einer Pflegeeinrichtung wohnen, gegen das Coronavirus impfen lassen können. 

Drei Ärzte - Bezirksärztevertreterin Johanna Holzhaider sowie Allgemeinmedizinerin Hedwig Eichler und Amtsärztin Carina Hofer - impfen gleichzeitig, alle zehn Minuten wurde ein Termin vergeben.

700 Personen bekommen im ersten Durchgang eine Impfung

„Gut 120 Personen werden an einem Tag geimpft. Es freut mich, dass alle Angemeldeten so diszipliniert und pünktlich zum Termin erscheinen“, so Bezirkshauptfrau Andrea Außerweger. An jeweils drei Impftagen diese und kommende Woche sollen so rund 700 Personen aus dem Bezirk Freistadt geimpft werden. „Das Angebot wird sehr gut angenommen. Leider können nicht alle im ersten Durchgang geimpft werden, es gibt eine Warteliste“, sagt die Bezirkshauptfrau.

Ein bisschen Gaudi zwischendurch

Die Stimmung im Wartebereich ist unaufgeregt, die Mitarbeiterinnen der Bezirkshauptmannschaft zeigen den Impfwilligen, wo sie warten können, in welchen Raum sie zur Impfung gehen müssen und helfen beim Ausfüllen der Fragebögen. Da darf dann auch mal ein bisschen der Schmäh rennen. „Nämlich dann, wenn wir die Seniorinnen mit einem Augenzwinkern fragen, ob eine Schwangerschaft eh auszuschließen ist - denn diese Frage muss am Fragebogen beantwortet werden“, sagt eine BH-Mitarbeiterin. 

„Die Mama hat sich die Impfung nicht ausreden lassen“ 

Anna Frühwirth ist 83 Jahre alt und in Begleitung ihrer Tochter gekommen. „Zu zweit sind wir zwei Stunden in der Telefon-Warteschleife gehangen, bis wir endlich einen Termin für die Impfung ergattern konnten“, berichtet die Tochter von der nervenaufreibenden Anmeldung. Sie selbst sei ja noch nicht so ganz überzeugt von der Impfung, es gebe noch zu viele offene Fragen - etwa wie lange der Impfstoff wirke. „Aber die Mama hat sich die Impfung nicht ausreden lassen“, schmunzelt sie mit einem liebevollen Blick auf die Mutter.

„Nein, nein. Ich will mich unbedingt impfen lassen. Denn wenn mich Corona erwischt, das weiß ich, dann gibt es mich bald nicht mehr“, sagt Anna Frühwirth, die gesundheitlich nicht mehr so gut beisammen ist. Die Hagenbergerin hat zwölf Kinder, 23 Enkerl und neun Urenkerl und freut sich schon darauf, ihre Lieben bald ohne größere Einschränkungen treffen zu können. 

„Der erste Tag an dem ich geimpft werde, ist der bessere“

Adolf Hayder ist ebenfalls zum Impftermin auf die Bezirkshauptmannschaft Freistadt gekommen. „Da habe ich nicht lange überlegen müssen“, sagt der rüstige 81-Jährige aus Schönau. 

Auch Rosa Kastner aus Unterweißenbach bekommt ihre erste Corona-Impfung verabreicht. „Ich hab immer gesagt, der erste Tag, an dem ich geimpft werden, ist der bessere“, so die 84-Jährige, die in Begleitung eines ihrer drei Söhne gekommen ist. Auch in ihrem Bekanntenkreis sei die Impfbereitschaft groß, der Bruder und eine Freundin hätten sich auch schon zur Impfung angemeldet. „Die älteste Person, die sich bisher auf der BH impfen ließ, war 95 Jahre alt“, weiß die Bezirkshauptfrau. 

Lob für die gute Organisation und freundliche Betreuung

Manchmal kommt es vor, dass bei Paaren nicht beide geimpft werden - weil der eine noch keine 80 Jahre alt ist, oder weil vorerst nur ein Impftermin ergattert werden konnte. „Das ist leider nicht ideal, aber auch das kommt vor“, sagt Bezirkshauptfrau Außerweger. Insgesamt sei die Resonanz auf die Impfaktion auf der BH Freistadt sehr positiv: „Da freue ich mich natürlich, wenn die gute Organisation und freundliche Betreuung während der Aktion gelobt werden.“

Nach der Impfung heißt es noch 20 Minuten zur Beobachtung dableiben, um zu sehen, ob die Impfung gut vertragen wurde. Für den Notfall stehen Rettungssanitäter des Roten Kreuzes bereit. Beim Ausgang erhalten alle Geimpften einen Termin für die zweite Impfung, die in drei Wochen ansteht. 

Niedergelassene Ärzte geimpft 

Mit den über 80-Jährigen werden auf der Bezirkshauptmannschaft Freistadt im Zuge der aktuellen Impfaktion auch  niedergelassene Ärzte aus dem Bezirk geimpft. „Das sind rund 40 Allgemeinmediziner, 20 Fachärzte und 14 Zahnärzte“, weiß Bezirksärztevertreterin Johanna Holzhaider, Gemeindeärztin aus Sandl. „Es ist ideal, dass wir dafür die Infrastruktur dieser Impfaktion mitbenutzen dürfen“, unterstreicht Holzhaider, die vor Ort von ihrer Kollegin Hedwig Eichler geimpft wurde. 

Dauerhafte Teststraßen an drei Standorten im Bezirk 

Parallel zum ersten Impfdurchgang baut das Land Oberösterreich das permanente Testangebot aus. Im Bezirk Freistadt werden ab Montag, 25. Jänner, kostenlose Covid-19-Antigen-Schnelltests an drei Standorten angeboten: Am Gemeindeamt Bad Zell, im Salzhof Freistadt und in der Krankenpflegeschule im Klinikum Freistadt. 

Anmeldung ab 24. Jänner auf ooe.testet.at

„Für diese Tests kann man sich ab 24. Jänner unter https://ooe.testet.at/ anmelden. Auch Besucher von Senioren- und Pflegeheimen, für die ein negativer Test verpflichtend ist, können sich dort testen lassen“, sagt Bezirkshauptfrau Andrea Außerweger, und weiter: „Das Testangebot ist wichtig, um asymptomatische Corona-Infizierte zu finden und damit Infektionsketten zu unterbrechen. Mit den drei Standorten decken wir den Bezirk gut ab und ich bin dankbar über die Kooperationsbereitschaft der Bürgermeister. Sollte sich zeigen, dass es bei den drei Teststandorten zu Engpässen kommt, werden wir weitere Standorte im Bezirk festlegen.“ 

Anmeldung zur Impfung für alle über 16 Jahren

Ebenfalls ab 24. Jänner können sich alle Oberösterreicher ab 16 Jahren mit Wohnsitz in Oberösterreich für eine Schutzimpfung gegen die Corona-Krankheit unter www.ooe-impft.at online vorregistrieren. Eine Registrierung ist allerdings noch keine konkrete Anmeldung zu einem Impftermin. Auch ist mit dem Zeitpunkt der Registrierung keine Reihung verbunden. Diese erfolgt auf Basis der Prioritätenreihung des nationalen Impfgremiums. 

Permanente Teststraßen

Bad Zell, Gemeindeamt

täglich von 8 bis 12.30 und von 13 bis 17 Uhr

Freistadt, Salzhof

Montag bis Samstag, 7 bis 11 Uhr und 12 bis 15.30 Uhr

Sonntag 7 bis 11 Uhr 

Freistadt, Krankenpflegeschule (Klinikum Freistadt) 

täglich von 10 bis 16 Uhr

Anmeldung (ab 24.1.2021): https://ooe.testet.at/


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