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20 Jahre Hospizbewegung: „Schmerzen lindern, beistehen und über Ängste und Sorgen sprechen“

Mag. Michaela Maurer, 23.02.2021 18:28

FREISTADT. Mitarbeiter der Hospizbewegung Freistadt begleiten seit 20 Jahren Menschen mit schweren oder unheilbaren Krankheiten. Aloisia Denkmayr und Brigitte Eder erzählen von ihren Erfahrungen.

Vorstand der Hospizbewegung mit Obmann Bernhard Klein Foto: Brigitte Eder
photo_library Vorstand der Hospizbewegung mit Obmann Bernhard Klein Foto: Brigitte Eder

Schmerzen lindern, über Ängste und Wünsche sprechen und für die Patienten und ihre Angehörige da sein – Mitarbeiter der Hospizbewegung begleiten Menschen auf ihrem letzten Weg. Im Mai 2000 legte ein Team rund um Ingrid Hotwagner und Marianne Schmidleitner den Grundstein für die Hospizbewegung im Bezirk Freistadt.

Nach einer Phase der Aufbauarbeit wurden vier Jahre später die ersten beiden Krankenschwestern als Einsatzkoordinatorinnen angestellt. Bis 2013 wurden ehrenamtliche Lebens- und Sterbebegleiter ausgebildet. Vorerst wurde vor allem im psychosozialen Bereich (Unterstützung in Form von begleitenden Gesprächen für Betroffene und Angehörige) begleitet.

Palliative Begleitung

„Bald schon zeigte sich aber, dass die palliative Begleitung und Versorgung schwerkranker Menschen auch dringend notwendig ist“, erzählt Aloisia Denkmayr, die selbst Krankenschwester ist, einige Jahre hauptamtlich mitgearbeitet hat und jetzt als ehrenamtliche Mitarbeiterin und im Vorstand tätig ist. Seit 2013 gibt es daher auch das mobile Palliativteam.

Palliativpfleger unterstützen betroffene Familien, wenn ein schwerkranker Angehöriger zuhause betreut wird. „Die Zusammenarbeit mit den Hausärzten und den behandelnden Krankenhäusern funktioniert sehr gut“, sagt Denkmayr. „Mir ist es wichtig, dass Menschen solange wie möglich zuhause, in ihrer vertrauten Umgebung und im Kreise der Familie, leben und sterben können“, sagt Denkmayr.

Linderung der Symptome

„Die Hospizbewegung kann dazu einen Teil beitragen und unterstützen.“ Das Palliativteam ist für die Linderung der Symptome und die Durchführung der Schmerztherapie zuständig. Die telefonische Rufbereitschaft gibt den Betroffenen und Angehörigen zusätzlich Sicherheit. „Wenn ich schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen auf ihrem Weg ein Stück begleiten darf, dann erfüllt mich das mit Demut“, sagt Denkmayr.

20-jähriges Jubiläum

Im Herbst 2020 beging die Hospizbewegung das 20-jährige Jubiläum. Mittlerweile besteht das Team aus fünf hauptamtlichen Mitarbeiterinnen (Krankenpflegerinnen), 13 ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Hospizbegleitung und zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern im Vorstand. Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter haben eine Ausbildung zum Lebens- und Sterbebegleiter absolviert und bilden sich laufend weiter. Auch Supervision und Reflexionen der einzelnen Begleitungen gehören zur Qualitätssicherung.

„Sicherheit und Rückhalt geben“

„Uns ist es wichtig, dass wir Schwerstkranken in den letzten Monaten und Wochen beistehen und Ansprechpartner für individuelle Sorgen und Ängste sind“, erklärt Einsatzkoordinatorin Brigitte Eder. „Wir möchten Menschen, die uns ihr Vertrauen schenken, das Gefühl von Sicherheit und Rückhalt vermitteln.“ Die Mitarbeiter sind auch für die Begleitung von An- und Zugehörigen nach dem Tod da.

Trauerbegleitung

„Bei der Trauerbegleitung sind wir wertvolle Weggefährten“, sagt Eder, die seit drei Jahren Einsatzkoordinatorin ist. Sie hat die Einsatzverantwortung, die Verantwortung für ehrenamtliche Mitarbeiter, die Administration und Vernetzungstätigkeit über. Zu ihrer täglichen Arbeit zählen sowohl Hausbesuche bei Schwerkranken und Sterbenden, als auch Mitarbeiter-Gespräche und organisatorische Tätigkeiten. „Jede Begleitung bringt andere Herausforderungen mit sich. Besonders, wenn man selbst Mutter ist und sieht, wie es eine Familie durchrüttelt, wenn eine junge Mutter oder ein junger Vater schwerkrank ist, ist die Situation sehr herausfordernd.“

„Hospiz macht Schule“

Brigitte Eder arbeitet auch in einem Kompetenzzentrum für „Hospiz macht Schule“ mit. Bei diesem Projekt sollen Kinder und Jugendliche in ganz Oberösterreich für den Hospizgedanken sensibilisiert werden und eine wertschätzende Haltung im Umgang mit Abschied, Sterben und Trauer erfahren. 

Mehr Infos und Kontakt: 

https://www.hospizfreistadt.at/


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