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Freistadt errichtet Österreichs größtes dezentrales Energiesystem auf kommunalen Dachflächen

Online Redaktion, 10.08.2021 09:06

FREISTADT. Mit dem massiven Ausbau von Photovoltaik-Anlagen rüstet sich Freistadt für die Zukunft. In der ersten Ausbaustufe werden die Volksschulen 1 und 2 sowie die Sporthalle, die Musikmittelschule, die Polytechnische Schule, die Tennishalle, der städtische Bauhof und das Feuerwehrhaus mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.

  1 / 2   Politische Vertreter und Projektpartner (v.l.): Stadtrat Klaus Haunschmied, Stadtrat Klaus Fürst-Elmecker, Stadtamtsleiter Florian Riegler, Stadtrat Harald Schuh, Stadträtin Sonja Seifried, Vizebürgermeister Christian Gratzl, Bürgermeisterin Elisabeth Teufer, Walter Kreisel, CEO neoom group, Hannes Pirker, Inhaber Kommunalvertrieb Pirker, Gerhard Spreitzer, Obmann Imkerverein Freistadt, Bernhard Mayerhofer, HuBees Bio-Imkerei und Bio-Landwirtschaft, Vizebürgermeister Christian Hennerbichler

„In Freistadt wird Österreichs größtes dezentrales Energiesystem auf kommunalen Dachflächen errichtet“, sagt Hannes Pirker, der von der Stadtgemeinde mit der Projektentwicklung und Projektbegleitung beauftragt wurde. In der ersten Ausbauphase werden sieben gemeindeeigene Gebäude mit Photovoltaikanlagen und entsprechenden Speicher- und Energiemanagementsystemen ausgestattet: die Volksschulen 1 und 2 sowie die Sporthalle, die Musikmittelschule, die Polytechnische Schule, die Tennishalle, der städtische Bauhof und das Feuerwehrhaus. Neun weitere Gebäude sind in Phase 2 und 3 vorgesehen. Bereits bestehende Anlagen werden mit Speichern und Energiemanagementsystemen in das neue dezentrale Freistädter Energiesystem integriert.

Unabhängigkeit von großen Energieanbietern

Dezentrale Energiesysteme ermöglichen es, Sonnenenergie vor Ort zu gewinnen, zu speichern und zu verbrauchen. Sie machen Städte und Gemeinden dadurch unabhängiger von großen Energieanbietern. Gleichzeitig sind sie eine wirksame Strategie gegen Strom-Blackouts. Denn alle Gebäude werden mit eigenen Speichern ausgestattet, sodass sie im Falle eines Stromausfalls für einige Zeit autark versorgt werden können.

Kein Kapitaleinsatz der Gemeinde

Auch aus finanzieller Sicht ist das Projekt ein Gewinn für Freistadt: „Wir müssen als Stadtgemeinde für dieses Projekt kein Kapital einsetzen und erwirtschaften langfristig sogar ein Plus für unser Budget“, so Bürgermeisterin Elisabeth Teufer. Auf Basis von Analysen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen empfahl Hannes Pirker der Stadtgemeinde, sowohl den Betrieb als auch die Finanzierung der nötigen Infrastruktur an einen externen Partner zu vergeben. Er rechnet mit Kosteneinsparungen in Höhe von 184.000 Euro innerhalb der ersten 15 Jahre für die Stadtgemeinde.

Vergabe an regionalen Anbieter

Die Ausschreibung für die Finanzierung und den Betrieb wurde im April 2021 ausgearbeitet. Zu den wichtigsten Vergabekriterien zählten die Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, größtmögliche Unabhängigkeit, ein überzeugendes Blackout-Konzept und vor allem auch die regionale Wertschöpfung. Im Mai wurden fünf Firmen aus der Region zur Angebotslegung eingeladen. Das überzeugendste Angebot lieferte das Freistädter Unternehmen neoom impact invest, ein Unternehmen der neoom group. Daher erhielt das Unternehmen im Gemeinderat den Zuschlag für die Installation und den Betrieb der Photovoltaik-Anlagen.

„Wir freuen uns sehr, zusammen mit Kommunalvertrieb Pirker dazu beizutragen, die Stadtgemeinde Freistadt nun zu einem Vorreiter im Bereich der kommunalen Energiegemeinschaften zu machen. Mit den von der neoom group entwickelten Produkten ist es nun möglich, Strom mit Solaranlagen vor Ort zu produzieren und mittels Stromspeicher auch blackoutsicher bereitzustellen. Zusätzlich kann der Energieüberschuss wesentlich wirtschaftlicher zwischen den Gemeindegebäuden, Bürgern und Firmen günstig geteilt werden“, so Walter Kreisel, CEO der neoom group.

Bienen zum Spatenstich

Anstelle des sonst üblichen Spatenstichs empfingen Projektpartner und politische Vertreter 500.000 Bienen in Freistadt. Diese werden ein Jahr lang auf dem Dach der Musikmittelschule zu Gast sein und dort fleißig Honig produzieren. Die ersten Kostproben davon werden im Rahmen des Kürbisfestes am 17. September kostenlos am Hauptplatz verteilt. Die Patenschaft für die zehn Bienenstöcke haben die Projektpartner (neoom group und Kommunalvertrieb Pirker) übernommen.


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