Welle der Hilfsbereitschaft: Mehr als 1000 kamen zur Stammzellen-Typisierung
BAD ZELL. Eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft erlebte Bad Zell am Samstag: Mehr als 1000 Menschen fanden sich beim Feuerwehrhaus ein, um sich als mögliche Stammzellen-Spender für den leukämiekranken Felix (10) registrieren und testen zu lassen. „Wir sind immer noch komplett überwältigt von der Menge der Menschen, die der Lotto-Sechser für Felix sein wollen“, heißt es bei der Freundesgruppe von Felix' Eltern, die die Aktion in die Wege geleitet hatte.
„Bleibt so tapfer, du kleiner Kämpfer! Zusammen schaffen wir es, für dich einen Spender zu finden!“ Diesen und unzählige weitere rührende Einträge im Gästebuch beim Ausgang widmeten potenzielle Spender Felix und seiner Familie. Bis die spendenwilligen Frauen und Männer zwischen 17 und 45 Jahren durch die Typisierungsstationen durch waren, dauerte es zu Spitzenzeiten allerdings bis zu zwei Stunden. Bereits um 9.30 Uhr standen die ersten Personen vor der Tür des Feuerwehrhauses. „Der Testzeitraum wäre zwischen 10 und 14 Uhr angesetzt gewesen, um 9.43 wurde die erste Person typisiert, um 15.42 Uhr die letzte“, berichten die Organisatoren. Bis zu 400 Personen standen gleichzeitig auf dem Parkplatz in der Warteschlange, darunter viele Eltern mit kleinen Kindern, eine Mama mit Zwillingskinderwagen und sogar eine Mutter mit zwei Kleinkindern und einem elf Tage alten Säugling auf dem Arm. Auch ganze Gruppen, wie Feuerwehren, Polizisten, Sanitäter in Uniform, Sportvereine, Grillclubs und der Schönauer Motorradclub Motorratten, kamen zur Typisierung. Bereits nach zwei Stunden waren 200 Personen typisiert, insgesamt zählte der Verein „Geben für Leben“ an diesem Tag gültige 1020 Typisierungen. Auch wenn etliche Personen aus gesundheitlichen Gründen abgewiesen werden mussten, waren sie ob der langen Wartedauer nicht verärgert. „Wir bekamen als Antwort, das sei kein Problem, man konnte das ja nicht wissen, das haben wir gerne gemacht“, so die Helfer.
Von weit her angereist
Zur Typisierung gekommen waren nicht nur Menschen aus Bad Zell und den Nachbargemeinden, sondern auch aus Freistadt, Dimbach, Grein, Linz, Leonding, Gunskirchen Ottensheim, Bad Schallerbach und sogar aus Niederösterreich. Karoline Dastl aus Luftenberg hatte auf Facebook von der Aktion gelesen. „Der Beitrag über Felix hat mich so berührt, dass ich extra hergefahren bin“, so die Mutter, die in einer Ordination in Grein arbeitet. „Dass so viele Menschen zum Typisieren kommen, ist auch bei anlassbezogenen Aktionen nicht der Normalfall“, sagt Katharina Palatzky vom Verein „Geben für Leben - Leukämiehilfe Österreich“, der nun die Proben aller Typisierten auswerten und die Ergebnisse in einigen Wochen in die Spenderdatenbank einspeisen wird. „Die Aktion war großartig und sehr professionell organisiert“, streut sie den Bad Zellern Rosen. Die Kosten für die Testungen und die Auswertung (rund 40 Euro pro Teilnehmer) werden ausschließlich durch Spenden gedeckt.
Mamas im Einsatz
Einen großen Anteil am Erfolg der Aktion haben auch die Mamas von Felix' Klasse in der Volksschule Bad Zell: Sie organisierten und betreuten im Feuerwehrhaus ein hervorragendes Buffet. Sehr berührend: In der Früh wurden einige Kuchen abgeliefert, ohne dass dies vorher ausgemacht worden war. Die Bad Zeller Geschäfte stellten sich mit beträchtlichen Getränke- und Lebensmittelspenden ein. Die freiwilligen Spenden, die beim Buffet lukriert wurden, decken wieder einen Teil der Typisierungskosten ab.
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