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Spieleerfinder Manfred Reindl aus Tragwein: „Kein Spiel ohne kleine Raffinesse“

Mag. Susanne Überegger, 08.11.2023 07:27

TRAGWEIN. Von „Dschungelbande“ bis „Piraten Mikado“: 32 spannende Karten- und Brettspiele mit dem Prädikat „pädagogisch wertvoll“ hat Manfred Reindl aus Tragwein in den vergangenen zwei Jahrzehnten schon entwickelt. Einige waren sogar schon für das „Kinderspiel des Jahres“ nominiert.

Manfred Reindl aus Tragwein ist einer der wenigen Spieleentwickler Österreichs. „Happy Fox“ und „Piraten Mikado“ sind zwei seiner aktuellsten Spiele. (Foto: Tips)

Der 58-jährige Hobby-Spieleerfinder ist Leiter der Abteilung Wohnbau und Privatkredite bei der VKB in Linz. „Ich arbeite seit 38 Jahren in derselben Abteilung. Irgendwann kam uns die Idee, zu Marketingzwecken ein pädagogisch wertvolles Wohnbauspiel zu entwickeln. Ich habe gleich die großen Spieleverlage angeschrieben und mir selber Gedanken gemacht, wie so ein Spiel aussehen könnte“, erinnert sich Manfred Reindl an seine Anfänge als Spieleentwickler zurück.

Mit dem Wohnbauspiel wurde es zwar schlussendlich nichts, aber der Tragweiner hatte Feuer gefangen und damit begonnen, als Hobby spannende Spiele für Kinder und Jugendliche auszutüfteln. „Ich selbst bin zwar kein großer Spieler, aber ich bin gerne kreativ und durch das Spieleerfinden sogar zum Bastler geworden.“ Im Keller gibt es einen ganzen Raum mit Regalen, voll mit Spielen. „Oft suche ich mir daraus Komponenten für eine neue Spielidee zusammen“, erklärt Manfred Reindl.

Co-Autor gibt dem Spiel den letzten Schliff

2005 erschien im Spieleverlag Haba sein erstes Spiel „Da stimmt was nicht“. Seither folgten zahlreiche weitere Spiele in den verschiedensten Verlagen, von Piatnik über Kosmos bis zu Schmidt Spiele; 32 sind es aktuell insgesamt. „Jedes Spiel muss eine kleine Raffinesse haben, ein Gimmick. Zum Beispiel einen ungewöhnlichen Mechanismus oder dass sich etwas bewegt“, weiß Manfred Reindl. „Außerdem sollte ein Familienspiel einfach zu spielen sein. Die Spielanleitung muss gut verständlich und darf nicht zu lange sein. Und es muss natürlich Spaß machen!“, so der Tragweiner.

„Bei den meisten Spielen arbeite ich mit einem Co-Autor zusammen, der gibt den Spielen den letzten Schliff“, sagt einer der wenigen professionellen Spieleerfinder aus Österreich. Ein Spiel zu entwickeln dauert von der ersten Idee bis zum fertigen Spiel oft Jahre.

Nürnberger Spielemesse ist ein Pflichttermin

Die Nürnberger Spielemesse ist für Manfred Reindl stets ein Pflichttermin. „Dort treffe ich Redakteure der Spieleverlage, zeige ihnen meine Ideen und selbst gebastelte Spielprototypen samt Spielanleitung.“ Wird eine Idee für gut befunden, wird diese von einem professionellen Team umgesetzt. „Wenn ich mein Spiel dann nach Jahren endlich fertig in den Händen halte, ist das schon ein tolles Gefühl“, so Manfred Reindl.

Auszeichnungen

Einige seiner Spiele waren schon für diverse Auszeichnungen, unter anderem für das „Kinderspiel des Jahres“, nominiert, was in der Spielebranche einem Ritterschlag gleichkommt. Das Spiel „Baluba“ wurde 2018 in Norwegen als „Kinderspiel des Jahres“ ausgezeichnet. Und das einzige von Manfred Reindl entwickelte Erwachsenenspiel in seiner Ludografie, das Würfelspiel „Skull King“, wird sogar in Korea verlegt und verkauft. Die neuesten Spiele von Reindl sind „Happy Fox“ (Piatnik) und „Piraten Mikado“ (Schmidt Spiele).


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