Freistadt: neue Kindergartengruppen, Eröffnung Jugendzentrum und Wohnprojekte

Tips:Aktuell gibt es viele Herausforderungen. Wie sind diese in der Stadt Freistadt spürbar und wie gehen Sie damit um?

Bgm. Christian Gratzl:So wie in den meisten Gemeinden steht es um unsere Finanzen aktuell nicht gut. Dazu geführt haben mehrere Faktoren, die wir nicht beeinflussen können: Zinsentwicklung, Einbruch der Ertragsanteile, massive Erhöhungen bei Pflichtabgaben wie dem SHV- oder dem Krankenanstaltenbeitrag sowie die Inflation. Der Härteausgleich würde massive Einschnitte bedeuten. Daher versuchen wir mit aller Kraft gegenzusteuern. Wir haben einen fraktionsübergreifenden Arbeitskreis gebildet, in dem wir jede Haushaltsstelle, jede Budgetzeile auf Sparpotenziale hin prüfen. Ich bedanke mich sehr für die konstruktive Mitarbeit bei den Fraktionsvertretern und meinem hervorragenden Team in der Verwaltung. Gemeinsam versuchen wir das Beste aus dieser schwierigen Situation zu machen. Aber so ehrlich müssen wir sein: Die öffentliche Hand wird sich in Zukunft einige Dinge nicht mehr leisten können.

Tips:Welche Projekte stehen in nächster Zeit in der Stadt auf dem Programm?

Bgm. Gratzl:Da gibt es sehr gute Nachrichten: Wir haben grünes Licht vom Land für drei neue Kindergarten- und zwei Krabbelgruppen. Das bedeutet 89 zusätzliche Betreuungsplätze in Freistadt. Die Planungen für das neue Kindergartenzentrum sind weit fortgeschritten. Ich rechne mit einem Baustart im nächsten Jahr. Natürlich macht es die schwierige Finanzlage nicht leichter, aber es wird uns gelingen. Nirgends ist das Geld besser angelegt als bei unseren Kindern.

Tips: Welche Projekte wurden kürzlich abgeschlossen beziehungsweise werden gerade durchgeführt?

Bgm. Gratzl:Ich freue mich sehr, dass wir in Kürze unser neues Jugendzentrum eröffnen. Für dieses Projekt habe ich mich jahrelang – auch schon vor meiner Zeit als Bürgermeister – eingesetzt. Denn ich halte es für enorm wichtig, Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie ohne Konsumzwang sie selbst sein können. Mit der Erweiterung der P&R-Anlage haben wir gerade erst ein wichtiges Infrastrukturprojekt abgeschlossen. Auch im Hochwasserschutz ist viel passiert: 1.000 Kubikmeter Sand, Gestein und Schlamm wurden in den vergangenen Wochen aus der Feldaist geholt, damit der Flusspegel bei Starkregen nicht so schnell steigt. Das neue Retentionsbecken beim Feuerwehrhaus wird die nördlichen Siedlungsgebiete besser schützen. Angesichts der immer extremer werdenden Wetterereignisse sind diese Maßnahmen enorm wichtig und notwendig. Die Sicherheit der Bürger hat oberste Priorität.

Tips: Wie sieht es aktuell mit Bauland und verfügbaren Wohnungen aus?

Bgm. Gratzl:127 Wohnungen sowie 16 Wohneinheiten in Doppelhäusern sind aktuell bewilligt, es gibt allerdings noch keinen Baubeginn. Bei Neuwidmungen von Bauland stehe ich auf der Bremse. Statt weiter grüne Wiesen zu versiegeln, wollen wir leerstehende Objekte beleben und Löcher im dicht besiedelten Gebiet schließen. Wachstum ja, aber behutsam.