Helmut Atteneder aus Liebenau: Ein Unermüdlicher ist heimgegangen
LIEBENAU. Mit Helmut Atteneder verstarb kurz vor dem Jahreswechsel ein leidenschaftlicher Lokalhistoriker, Musiker und Familienmensch nach langer, schwerer Krankheit. Ein Nachruf.
1952 geboren, wuchs Helmut Atteneder in Liebenau auf und schlug nach dem Gymnasium in Wilhering die Pädagogenlaufbahn ein. In der Hauptschule Liebenau war er als Lehrer für Deutsch und Biologie geschätzt. Nach der Heirat mit Maria 1978 wurden die Kinder Gregor und Gudrun geboren. In der Schwiegerfamilie Kammerer wurde er mit seiner lustigen, geselligen Art herzlich aufgenommen.
Tuba aus Leidenschaft
Neben dem Unterrichten liebte er das Tubaspiel in der Musikkapelle Liebenau. Etliche Urlaube verbrachte Maria mit den Kindern alleine, da Helmut bei Hochzeiten, Festen und Kirtagen nicht fehlen durfte. Als Naturliebhaber war der Liebenauer wesentlich daran beteiligt, das Tannermoor vor der Zerstörung zu retten und dass es 1983 unter Naturschutz gestellt wurde. Atteneders Leidenschaft für regionale Geschichte brachte ihn dazu, alle religiösen Kleindenkmäler und Kapellen in Liebenau zu dokumentieren und die Geschichten dahinter aufzuschreiben. Weiters verfasste er mit Max Reindl die vielen Bücher zur Geschichte von Liebenau in Wort und Bild.
Geschichtliches Vermächtnis
Diese sieben Bücher und weitere Schriften sind sein Vermächtnis an die Gemeinde. Als Wertschätzung für seinen jahrelangen Einsatz wurde ihm der Ehrenring der Gemeinde Liebenau verliehen. Er war nicht nur Obmann im Verein für Heimatpflege und Volkskunst und in diesem Bereich auch auf Landesebene aktiv, sondern auch ein begeisterter und begehrter Fotograf. Auch die Ausgrabung der Glashütte im Bauernberg, die Erforschung der Holzburgen, die Inventarisierung und Dokumentation der Jagd- und Bauernmuseumssammlung Payreder und die Recherchen zur „Pfarrkrippe“ sind ihm zu verdanken. Dank und Anerkennung für sein unermüdliches Wirken für Liebenau war die Verleihung des Titels Konsulent. Diese sehr verdiente Auszeichnung hat ihm sehr viel bedeutet. Geschätzt wurde er auch als Theaterregisseur, Moderator und allgemein als Wortkünstler.
Familienmensch
Bei allem Engagement vergaß der gesellige Liebenauer aber nie seine Familie, Gattin, Kinder und Enkel, die ihm in den Jahren der Krankheit immer wieder Kraft gab. Seine Frau Maria stand ihm bis zuletzt aufopfernd und liebevoll zur Seite, richtete Helmut auf und ermutigte ihn, die schwere Krankheit anzunehmen. Atteneder wurde am 28. Dezember am Ortsfriedhof zur letzten Ruhe geleitet.
Maria hat ihrem Helmut in seinen letzten Stunden noch folgende Zeilen geschrieben:
hoamkemma
ankemmma
hoamkemma
nimma suachn miassn
hoamkemma
nix mehr beweisn miassn
hoamkemma
nimma leidn miassn
hoamkemma
endlih Ruah habm
hoamkemma
ganz in mia sein
hoamkemma
zan Herrgott
hoamkemma
ankemmma
dahoam sein
bei Dir
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