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Wetterrückblick im Bezirk Freistadt: 2019 fiel viel zu wenig Regen und es war deutlich zu warm

Mag. Susanne Überegger, 22.02.2020 18:02

BEZIRK FREISTADT. Jahr der Extreme: Im Rahmen des Projektes „Wetterfrösche“ hat der EBF in Zusammenarbeit mit Betreibern regionaler Wetterstationen einen Wetterrückblick für 2019 verfasst.

Auch dem Wetterfrosch machen Hitze und Trockenheit keine Freude. Foto: Zeralein99/www.shutterstock.com

Der Jänner 2019 startete mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und viel Schnee. Februar, März und April brachten in der Region zu warme Temperaturen mit sich und fielen viel zu trocken aus.

Einem deutlich zu kalten Mai -  Regen und Frosttage warfen die Vegetation um rund drei Wochen zurück -  folgte ein Juni der Rekorde. Er war viel zu warm und überdurchschnittlich sonnig. Neben hohen Temperaturen zeichnete sich der Juni auch durch eine extreme Trockenheit aus.

„Regenbombe“ im August in Liebenau

Juli und August fielen weniger extrem aus und schlossen einen zu heißen Sommer ab. Der August brachte in Liebenau eine „Regenbombe“ mit 18 Liter pro Quadratmeter binnen fünf Minuten.

Einem normalen September folgte ein Oktober mit herrlichen Altweiber-Sommertagen.

Ein zu warmer November und Dezember ließen das Jahr 2019 ausklingen.

Hitze und wenig Regen 

Es fiel zu wenig Regen, was dazu führte, dass 2019 zum 5. Mal zu trocken war. Speziell der April mit nur einem Drittel des normalen Niederschlags war besonders trocken, was große Ernteausfälle in der Landwirtschaft zur Folge hatte.

Das Jahr 2019 ist mit einer Abweichung von +1,6°C deutlich wärmer ausgefallen als in der Vergleichsperiode 1981-2010. In der Region waren nur der Jänner und der Mai zu kühl, alle anderen Monate waren zu warm. Der Juni lag +5,4°C über dem Schnitt, ein unglaublicher Rekord.

Zu erwartende Klimaveränderungen

Ein Blick auf das letzte Jahrzehnt zeigt auch in der Region einen klaren Trend von zu warmen Jahren. Seit 2013 gab es kein Jahr mehr, das unter dem Soll-Wert liegt.

Für die Region prognostiziert die ZAMG einen weiteren Anstieg der Lufttemperatur bis 2050. Die höchste Erwärmung ist von Frühling bis Herbst zu erwarten. Durch die steigende Temperatur wird es auch zu einer Verdreifachung der Hitzetage kommen. Durch die nächtliche Abkühlung ist die Region noch nicht so extrem betroffen.

Regionale Herausforderungen frühzeitig erkennen

Die Niederschläge werden sich vermehrt in die Frühlings- und Wintermonate verschieben, was die sommerliche Trockenheit weiter verschärfen wird.

„Als eine von 44 KLAR!-Regionen (KLAR = Klimawandelanpassungsregion, Anm.)  in Österreich stellt sich der Energiebezirk Freistadt den Folgen des Klimawandels, um auch langfristig eine hohe Lebensqualität sichern zu können. Durch das frühzeitige Erkennen der regionalen Herausforderungen können Schäden vermindert und Chancen genutzt werden“, sagt Johannes Traxler vom Energiebezirk Freistadt. 

 

Moderne Wetterstationen messen eine Vielzahl an meteorologischen Parametern. Neben den Grunddaten wie Luftdruck, Temperatur, Luft-feuchtigkeit, Niederschlag, Wind und Windrichtung werden weitere Daten wie Sonnenstrahlung, UV-Index, Globalstrahlung, Taupunkt, Schneehöhen und vieles mehr erfasst.

Während die Bevölkerung mit den Grunddaten zufrieden ist, benötigen beispielsweise Landwirte auch die Daten von Bodentemperatur und -feuchte, sowie Blattfeuchte und Verdunstungsfaktoren. Sport-veranstalter, Ballonfahrer, Flugzeugpiloten sowie Tourismuszentren haben wieder einen anderen Bedarf an Wetterdaten.

In Österreich gibt es viele Wetterstationen, die von unterschiedlichen Stellen betrieben werden:

❖ ZAMG (261): z.B. in Freistadt und Bad Zell

❖ Ö3 (9): z.B. in Hintertux (Tirol)

❖ ACG (4): an Flughäfen in Österreich

❖ Land OÖ: z.B. Liebenau

❖ Private Wetterstationen: werden als Hobby wie am Areal der Familie Stumpner in Liebenau betrieben


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