Volkshilfe Freistadt: "Kinderarmut ist vermeidbar"
BEZIRK FREISTADT. Zum „Welttag der sozialen Gerechtigkeit“ am 20. Februar rückt die Volkshilfe Freistadt einmal mehr die armen bzw. armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in den Fokus.
„Kinderarmut ist eine Schande für Österreich und vermeidbar“, kritisiert Michael Lindner als Vorsitzender der Volkshilfe Freistadt. „Neun von zehn armutsgefährdeten Familien fehlt es während der Pandemie an Geld für Kleidung, Essen und Wohnen, wie eine aktuell veröffentlichte Studie der Volkshilfe zeigt“, erklärt Lindner.
Diese Daten wurden im Zuge des Projekts „Existenzsicherung“ erhoben, bei dem österreichweit rund 1.200 Kinder armutsgefährdeter Familien unterstützt werden. Das Projekt läuft noch bis April.
„Um die Kinderarmut abzuschaffen, braucht es eine Kindergrundsicherung“, sagt der Freistädter Volkshilfe-Vorsitzende. Er fordert von der zuständigen Politik außerdem den flächendeckenden Ausbau kostenfreier Kinderbetreuungseinrichtungen und der ganztägigen Schulformen sowie Nachmittagsbetreuung und ein kostenfreies Angebot für Frühstück und warmes, gesundes Mittagessen in Kindergärten und Schulen.
Petition gegen Kinderarmut
„Es braucht es den Einsatz vieler Menschen, um aus der guten Idee Kindergrundsicherung politische Realität zu machen“, verweist Lindner auf die Petition zur Abschaffung von Kinderarmut. Details dazu: www.volkshilfe-ooe.at oder www.kinderarmut-abschaffen.at
Erfolgreiches Modellprojekt
Die Volkshilfe ist im Jahr 2019 mit ihrem in Europa einzigartigen Modellprojekt Kindergrundsicherung an den Start gegangen, um eine eigene Idee einem Praxistest zu unterziehen. „Wir haben 23 armutsbetroffene Kinder aus ganz Österreich dafür zwei Jahre lang finanziell unterstützt und das Projekt wissenschaftlich begleitet“, erklärt Jasmine Chansri, Landesgeschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich. Man wisse aus der begleitenden Forschung, dass diese Kindergrundsicherung wirkt und sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet. „Gesündere Kinder und längere Bildungswege bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft“, so Chansri.
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