
FREISTADT. „Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs häufen sich. Auf die Vorsorge wird leider oft vergessen“, sagt Chirurg Michael Wacha vom Klinikum Freistadt und appelliert, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Wird Darmkrebs in einem Frühstadium erkannt, ist die Heilungschance sehr hoch.
Die Darmspiegelung gehört zu den wirksamsten Vorsorgeuntersuchungen überhaupt. Sie senkt durch eine frühe Erkennung von Darmkrebs nicht nur drastisch das Risiko, daran zu sterben, sondern auch überhaupt zu erkranken. Im Klinikum Freistadt kommt die sogenannte „sanfte Koloskopie“ zum Einsatz.
„Die Mühlviertler sind hart im Nehmen, was sie oft auch auszeichnet. Aber diese Eigenschaft stellt sich leider häufig auch als lebensbedrohlich heraus, denn die Patienten kommen oft erst sehr spät ins Klinikum Freistadt“, so Chirurgie-Primar Michael Wacha.
Ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge gehen
Jeder Zweite hat ab dem 50. Lebensjahr einen Polypen und ist damit völlig beschwerdefrei. Bereits jeder Vierte ab dem 50. Lebensjahr weist Vorstufen von Darmkrebs auf. Aus diesem Grund wird ab dem 50. Lebensjahr geraten, regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. Bei familiären Risiko sollte damit sogar noch früher begonnen werden.
Lange Wartezeit auf Darmspiegelung sollte einen nicht von der Vorsorge abhalten
„Wir richten den Appell zur Vorsorge, obwohl die Wartezeit im Klinikum auf eine Vorsorge-Darmspiegelung, wenn keine Beschwerden bestehen, derzeit rund sechs Monate beträgt. Das ist natürlich lange, doch bei vorausschauendem Blick auf den Startpunkt und einem Zehn-Jahres-Intervall ist es durchaus planbar“, sagt Gastroenterologe Primar Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung Innere Medizin im Klinikum Freistadt.