Hübsche Stoffsackerl statt Packerl: "Sack & Co" näht seit zehn Jahren gegen die Verpackungsflut an
GUTAU. Berge von Papier, Tixo, Klebstoff und Plastikbändern bleiben zurück, wenn Geschenke ausgepackt werden. Das war der Gutauerin Christa Oberfichtner ein Dorn im Auge. Vor zehn Jahren gründete sie daher das kleine Nähkollektiv „Sack & Co“. Ruck zuck verpacken und mehrfach wieder verwenden, das ist das Credo.
Ausschlaggebend für den Start von „Sack & Co“ war vor zehn Jahren die erste Woche der Nachhaltigkeit in Österreich. Christa Oberfichtner aus Gutau reichte das Projekt „Sackerl statt Packerl“ als Idee ein und ging danach tatkräftig an die Umsetzung.
Zweites Leben für Stoffreste
Gemeinsam mit Schwestern und Freundinnen sammelt sie Stoffreste, Knöpfe und gebrauchte Textilbänder. Nachdem diese gewaschen und gebügelt werden entstehen daraus Säcke, Zugbeutel und Taschen – alles genäht, nichts geklebt. „Anfangs waren es vor allem Stoffreste aus privaten Beständen, mit denen wir uns an die Nähmaschinen setzten,“ schildert Gründerin Christa Oberfichtner. „Inzwischen bekommen wir auch von Mühlviertler Schneidereien und Webereien Randabschnitte und Textilreste, die diese ansonsten wegwerfen müssten“.
Hübsche und originelle Geschenkesackerl
Die sorgfältige Ausfertigung und die kreative Gestaltung der Geschenkesackerl waren von Anfang an eine fixe Vorgabe für die Hobby-Näherinnen. Schließlich sollen die Stoff-Säcke nicht nur nützlich und ressourcenschonend sein, sondern auch so hübsch und originell, dass sie gerne aufbewahrt oder weitergeschenkt werden.
Von der Nähmaschine in den Shop
Die Idee kam im Umfeld von Sack & Co sehr gut an, sodass bald ein kleiner Webshop eröffnet wurde. Und auch im Kunsthandwerkshaus mük in Freistadt sowie auf diversen Advent- und Weihnachtsmärkten sind die Geschenke-Sackerl erhältlich.
Aktuell sind fünf Frauen je nach ihren zeitlichen Möglichkeiten mehr oder weniger intensiv mit dem Nähen der Sackerl und Taschen beschäftigt. Gemeinsam ist allen die Freude am Gestalten und die Überzeugung, dass man auch mit kleinen Konsum-Änderungen zur Müllvermeidung beitragen kann.
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