Wirtschaftslandesrat Achleitner: "Auch Elektroautos können nicht fliegen"
RAINBACH. Fehlenden Hausverstand warf Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) bei seinem Bezirksbesuch Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) vor. Wie berichtet, hatte die Ministerin per Verordnung quasi einen Planungs- und Baustopp für die S 10 verhängt. „Autos brauchen Straßen, auch wenn sie alternativ angetrieben werden. Der Verkehr rollt, und auch die Grünen müssen wissen, dass Elektroautos nicht fliegen.“ Für das Tempo des Breitbandausbaus in OÖ fand Achleitner hingegen viel Lob.
„Unverantwortlich“ - so bezeichnete Landesrat Achleitner bei seinem Besuch in Rainbach den drohenden Baustopp bzw. die mögliche Verzögerung für die S 10. Er habe umgehend als Vorsitzender einen Protestbrief der Konferenz der Wirtschaftslandesräte aller österreichischen Bundesländer an die Ministerin abgeschickt, sagte Achleitner beim Pressegespräch im Gasthaus zur Pferdeeisenbahn, während draußen auf der B 310 der Schwerverkehr vorbeibrummte. „Wir werden den de-facto-Baustopp für die S 10 nciht akzeptieren.“
„Lückenschluss muss kommen“
„Die S 10 ist Teil einer europäischen Verkehrsader, sie hat viele Betriebe und Arbeitsplätze in der Region geschaffen. Ich selbst habe Teile des Regierungsprogramms mitverhandelt, zu dem die Fortsetzung der S 10 und auch die Linzer Osttangente gehören. Es war vereinbart, dieses nicht mehr aufzuschnüren“, kritisierte der ÖVP-Politiker. Die tschechischen Nachbarn würden den Autobahn-Bau bis zur Grenze bis 2025 schaffen. „Der Lückenschluss auf unserer Seite der Grenze ist unabdingbar. Und es kann mir keiner sagen, dass es für die Umwelt besser ist, wenn sich der Schwerverkehr langsam mitten durch die Orte wälzt als auf der S 10 zügig durchzufahren.“ Von Gewesslers Prüfungsverordnung habe er erst durch deren Veröffentlichung erfahren.
Breitband für 17 Gemeinden und 5000 Menschen
Soiviel Ärger die S 10 dem Landespolitiker derzeit macht, so viel Freude bereitet ihm zugleich der Ausbau des leistungsfähigen Internet-Breitbandnetzes. „Die Datenmengen verdoppeln sich jährlich, da kommen die jüngst zugesagten Fördermittel des Bundes in der Höhe von 155 Millionen Euro gerade recht“, so Achleitner. 17 Gemeinden mit 5000 Menschen, in denen fertige Projekte eingereich worden waren, profitieren davon. „Wir brauchen schnelles Internet, um den Menschen in allen Regionen eine optimale Lebensqualität zu bieten und auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Betrieben fehlen Arbeitskräfte
Von der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der Region überzeugte sich Landesrat Achleitner bei Betriebsbesuchen bei der Firma Zacharias Landmaschinentechnik am Inkoba-Areal Hiltschen in Leopoldschlag und bei der Firma Göweil am Inkoba-Standort Apfoltern in Rainbach. „Die Wirtschaft brummt, das sieht man auch hier im Bezirk Freistadt. In ganz OÖ suchen die Betriebe händeringend Personal, wir haben zwar noch 30.000 Arbeitslose in OÖ, denen stehen aber 30.000 offene Stellen gegenüber - das bedeutet de facto Vollbeschäftigung, und das nach der Corona-Krise“, so der Wirtschaftslandesrat.
„Bitte, Leute, geht impfen!“
In Sachen Corona appelliert Achleitner eindringlich an die Oberösterreicher: „Bitte, Leute, geht impfen! Wenn die Impfquote im Herbst weniger als 80 Prozent beträgt, werden wir wieder Einschränkungen erleben - und das schadet auch der Wirtschaft!“
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