FREISTADT. Nach 36 Jahren zieht sich Geschäftsführer Ewald Pöschko langsam aus der Geschäftsführung zurück. Ab Jänner 2024 wird Paul Steininger der alleinige Geschäftsführer von Freistädter Bier sein.
Bereits seit einem Jahr leiten die beiden den Betrieb gemeinsam, seit Anfang dieses Jahres ist Pöschko in Teilzeit. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, bis Pöschko Ende des Jahres in Pension geht.
„Uns ist schon klar, dass eine längere gemeinsame Übergangszeit Geld kostet. Wir sind aber überzeugt, dass dies der richtige Weg für das Unternehmen ist“, sagt Pöschko. Steininger hat ein Jahr lang das gesamte Unternehmen – das Bierbrauen, die Verwaltung und den Vertrieb – kennengelernt. Er hat Früh- und Spätschichten im Sudhaus sowie Mitfahrten mit dem LKW und Besuche bei Gastronomiekunden mitgemacht und dabei die Arbeitsabläufe und die Mitarbeiter kennengelernt. „Durch diese lange Übergangszeit habe ich auch ein gutes Gefühl bei meiner Nachfolge. Für mich macht es die Teilzeit auch einfacher, mich langsam an den Ruhestand zu gewöhnen. Ich war mehr als die Hälfte meines Lebens bei der Braucommune und dabei viel unterwegs und mit vielen Menschen im Gespräch. Von 100 auf null wäre schwierig geworden“, erklärt der scheidende Geschäftsführer. „Ewald Pöschko hat das Unternehmen immer mit Weitblick und viel kaufmännischem Geschick geführt. Er war einer der ersten Diplom-Bier-Sommeliers überhaupt“, sagt Vorstand Michael Raffaseder.
„Der beste Job der Welt“
Paul Steininger, der mit seiner Familie in St. Oswald lebt, hat sich unter 230 Bewerbern durchgesetzt. „Als ich meinen Freunden von meiner neuen Arbeitsstelle erzählt habe, haben alle gemeint, das wäre der beste Job der Welt. Nach einem Jahr kann ich sagen, das stimmt!“, sagt der 44-Jährige. Steininger wuchs in Freistadt auf, maturierte an der HAK Freistadt und studierte internationale Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Kufstein und in London. Er war in führenden Positionen des Fahrzeuglogistikers Hödlmayr tätig, bevor er zu Freistädter Bier kam. Nachdem er im vorigen Jahr das gesamte Unternehmen der Braucommune kennengelernt hat, hat er dieses Jahr Zeit, die Arbeit von Pöschko genauer kennenzulernen.
Starkes Wachstum
Unter der Leitung von Ewald Pöschko ist der 250 Jahre alte Leitbetrieb Braucommune stark gewachsen. Die Mitarbeiteranzahl konnte auf 130 Personen ausgebaut werden und der Bierausstoß in den vergangenen Jahren auf 155.000 Hektoliter Bier. „Das sind umgerechnet zirka 30 Millionen Halbe Bier“, sagt Pöschko.
Zukunftsprojekte: Pellets und Wasser-Qualität sichern
In den nächsten Jahren soll das auf diesem Niveau stabilisiert werden. „Aktuell haben wir keine Erweiterung des Betriebes im Kopf“, sagen die beiden Geschäftsführer. Zwei Ziele in der nächsten Zeit sind die Modernisierung und Qualitätssicherung der Brauwasser-Anlage und die Umstellung des Brauhauses auf Pelletsenergie.
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