Schwarzbergerhof wird neu belebt

Mag. Claudia Greindl Tips Redaktion Mag. Claudia Greindl, 01.02.2023 13:23 Uhr

SCHÖNAU. Seit 1. Juli 2022 ist Christian Tschida Besitzer des Schwarzbergerhofs. Der Unternehmer will dem einst als Vorzeige-Hof in Sachen biologischer Landwirtschaft und Nachhaltigkeit errichteten Anwesen wieder Leben in seinem ursprünglichen Sinne einhauchen.

Tips:Herr Tschida, Sie als Unternehmer steigen jetzt in die Landwirtschaft ein. Wie passt das zusammen?

Christian Tschida: Ich bin eine gute Mischung mit Wurzeln im Burgenland, in Wien und in Niederösterreich – meine Urgroßeltern hatten einen Bauernhof. Ich war auch in den Ferien oft am Land, von daher habe ich einen guten Bezug zur Landwirtschaft. Zum Schwarzbergerhof bin ich über ein Verkaufsinserat gekommen, das mich angesprochen hat.

Tips: Haben Sie gleich zugeschlagen?

Tschida: Nein, es war mir zuerst eine Nummer zu groß. Erst ein halbes Jahr später, als der Hof noch immer angeboten wurde, habe ich mich dafür entschieden, den Schwarzbergerhof in Form einer Gesellschaft zu erwerben. Einen Freund habe ich damals gefragt, für wie verrückt er mich deswegen auf einer Skala von 1 bis 10 hält, er hat geantwortet: „Elf.“ Das hat mich dann noch mehr angespornt.

Tips: Wie soll der Betrieb am Hof wieder in die Gänge kommen?

Tschida: Mit Manfred Hinterreiter, der als landwirtschaftlicher Betriebsleiter seit der Hofgründung dabei war, habe ich geklärt,wie wir den Betrieb wieder unter Kontrolle bringen können, die Landwirtschaft war ja nicht gerade im besten Zustand, und schließlich hat man ja Verantwortung. Der Ursprungsgedanke der ethischen und nachhaltigen Landwirtschaft besteht noch. Das Ziel ist, über Veranstaltungen und die Marken Schwarzbergerhof und Kochmarie Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Die Landwirtschaft ist dabei Grundlage und Voraussetzung. Mir schwebt ein Schaubetrieb vor, der von der Geburt eines Kalbes oder Schweines bis zum Produkt im Glas für den Kunden transparent ist. Wir sind gerade dabei, alle Bereiche des Hofes wiederzubeleben, von der Metzgerei über die Bäckerei bis zur Brauerei. Ich gebe mir aber bewusst ein bis zwei Jahre Zeit, um alle Bereiche neu zu starten, um die Prozesse dahinter zu verstehen.

Tips: Welche Tiere gibt es derzeit auf dem Schwarzbergerhof?

Tschida: Derzeit haben wir 60 bis 70 Kühe, 40 Sika-Hirsche und zehn bis 15 Schweine. Mir ist es wichtig, dass sie von der Geburt bis zur Schlachtung die bestmögliche Lebenssituation haben.

Tips: Wer hilft Ihnen dabei?

Tschida: Neben Manfred Hinterreiter gibt es Mitarbeiter und Helfer in der Verwaltung, in der Küche und seit kurzem im Vertrieb. Temporär werden wir auch einen Fleischhauer brauchen. So kämpfen wir uns halt einmal durch und vorwärts. Wichtig ist mir auch die Partnerschaft mit kompetenten Leuten aus der Region. Beim Bierbrauen hat mir zum Beispiel Ex-Beerbuddie Christian Semper geholfen.

Tips: Stichwort Vertrieb: Wo wird es die Produkte vom Schwarzbergerhof zu kaufen geben?

Tschida: Vorwiegend gibt es diese im Shop auf unserer Website www.schwarzbergerhof.at. Mit dem Erwerb der veganen Marke Kochmarie haben wir Feinkostläden als Vertriebspartner. Aufgabe des Vertriebsmitarbeiters ist es, Schritt für Schritt neue Strukturen aufzubauen. Wir arbeiten auch an einem Gesamtmarketingkonzept.

Tips: Mit dem Genusstag haben Sie am vergangenen Wochenende den Schwarzbergerhof auch für das interessierte Publikum wieder zugänglich gemacht. Wird es künftig öfters Veranstaltungen geben?

Tschida: Großveranstaltungen sind eher weniger meine Sache. Ein produzierender Betrieb muss sich auf das Produkt konzentrieren. Der Fokus wird daher eher auf geschlossenen Firmenveranstaltungen liegen, auf Meetings von Teilnehmern verschiedener Branchen, die hier von der guten, privaten Atmosphäre profitieren und diese genießen können. Ich denke an gut gestaltete Rahmenprogramme, die ein Gesprächsklima in vertraulicher Atmosphäre schaffen. Da ich Triathlet bin, kann ich mir auch vorstellen, die Themen Ernährungsqualität, Bewegung und Mental Coaching hier auf dem Hof zu kombinieren und ein Angebot zu schaffen.

Tips: Wie wichtig ist Ihnen die Beziehung des Schwarzbergerhofs zu Schönau und zur Region?

Tschida:Wie schon gesagt, ich möchte stark mit lokalen und regionalen Partnern zusammenarbeiten und den Hof wieder in die Gemeinschaft einbinden, das, was mit viel Aufwand geschaffen wurde, wieder nutzen. Der bisweilen schlechte Ruf des Schwarzbergerhofs kann nur durch Taten wieder repariert werden. Mit dem Musikverein Schönau bin ich schon im Gespräch, wir möchten einmal im Jahr eine gemeinsame, öffentliche Veranstaltung am Hof machen. Ich will aber nicht in Konkurrenz zu anderen Veranstaltern treten.

Christian Tschida (50) hat seine familiären Wurzeln im Burgenland, in Wien und Niederösterreich. Der gelernte Elektroniker und Informatiker betreibt mehrere Unternehmen, darunter eine Filmtechnik-Firma, und eine Unternehmensberatung und bezeichnet sich selbst als Universalunternehmer. Sein beruflicher Schwerpunkt liegt in Wien, es gibt auch einen Betrieb in Linz. Mehrere Monate im Jahr lebt und arbeitet Tschida in Los Angeles (USA), wo er eine neunjährige Tochter hat. Der Schwarzbergerhof ist für ihn „einer der schönsten Plätze der Erde“.

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